Es tut sich zur Zeit nichts, daher kein Update. Die fehlenden Teile sind für den 17.2. angekündigt, mal sehen ob sie dann auch tatsächlich kommen. Im Augenblick spiele ich etwas mit Filterpapier rum, das ist aber weitgehend langweilig zumindest was Bilder angeht. Interessant wird das erst wenn ich alles mal komplett zerlegt und gereinigt habe, so dass man sehen kann ob Filterpapier den Kreislauf auch sauberhalten kann.
Längen der Schläuche
Die Längenunterschiede der Schläuche sind meiner meinung nach wurscht, solange man nicht versucht Rekorde aufzustellen. Bei exzessiv hohen Strömungen (welche leicht zu erreichen sind) wird man schon nen Unterschied messen können. Den Braten fett machen wirds aber nicht, erst recht nicht was Kühlleistung angeht. Ich würde mir da keinen Kopf drüber machen, sondern so verschlauchen dass es passt und nett aussieht, und evtl später mal rumoptimieren, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.
Verteiler
Der Verteiler ist wichtig, weil dort sich alle Ströme summieren. Hat man z.b. vier Zweige mit nur 60 l/h, laufen durch den Verteiler schon 240 l/h. 4x120=480. 4x180=720. Das steigt also recht rasant auf brutale Werte. Erinnern wir uns, dass der Druckabfall in etwa quadratisch zur Strömungs
geschwindigkeit steigt. Das wäre dann der 16fache Druckabfall im Verteiler, hätte dieser in etwa den gleichen Strömungswiderstand wie die Schläuche zu einem der Kühler. Das haut also schon rein, besonders weil der Verteiler ja mit
allen Kühlern in Reihe hängt, also alle gleichzeitig ausbremsen kann. Wir haben durch parallelschaltung den Durchflusswiderstand des angenommenen Gesammtsystems ja drastisch (1/16) senken können. Vergleichen wir das nun mit dem Verteiler, dann hat der plötzlich den 256-Fachen Wert wie alle Schläuche zu ihren Kühlern zusammen. So sieht das aus Sicht der Pumpe aus. Die Realität ist nicht ganz so krass, da Durchflusswiderstände auch eine lineare Komponente enthalten, es ist aber leichter es sich so vorzustellen.
Für die Verbindungen der Pumpe zu den beiden Verteilern gilt das gleiche.
Zum Glück kann man Strömungsgeschwindigkeiten einfach reduzieren, in dem man den Querschnitt erhöht. Verdopplung des Schlauch/Rohr-Durchmessers vervierfacht den Querschnitt, reduziert die Strömungsgeschwindigkeit auf 1/4 und den Widerstand, entsprechend vereinfacht, auf 1/16.
Eventuelle Flaschenhälse kann man auch durch zwei parallele Pumpen entschärfen, da man diese ja an voneinander entfernten Stellen an die beiden Verteiler anschliessen kann. Auf die Art kann man dann auch historische Artefakte wie die 1/8" Ausgangsanbindung der AS in den Griff kriegen, und sogar diese kleine Pumpen für extrem-Systeme nutzen.
Y-Verteiler
Die Y-Dinger dürften Strömungsgünstiger sein als der Verteiler den ich habe. Das Problem war, dass die Teile bei diesem Querschnitt zu groß und klobig werden, zumal man auch noch 6 stück braucht für 2x4 Abgänge. Dazu wirden die Schläuche nach oben/unten in alle möglichen Richtungen abgehen und das Chaos wäre perfekt.
Die Verteiler die ich habe sind nur ein Kompromiss. Es sollte sich einfach aufbauen lassen und gut unterzubringen sein. Hydraulisch ideal isses auch nicht, die Pumpe hat aber solch massive Reserven, dass es den Braten warscheinlich nicht fett macht, zumindest nicht nach oben hin, wo man den Durchfluss nicht mehr in Kühlleistung umsetzen kann. Nach unten hin könnte man evtl ein wenig optimieren, um maximale Kühlleistung z.B. schon bei Stufe 2 statt bei 3 zu erreichen. Ich werde später mal schauen ob man das hinbekommen kann, es gibt ein paar Ansatzpunkte wo man was Optimieren könnte. Z.B. den inneren Gewindebreiech des Flansches an der Pumpe, welcher ca 10mm freiliegt, oder die dicke Flanschdichtung, die vom inneren Durchmesser her zu gross ist, und so einen 4mm Spalt direkt an der Pumpe im Strömungsweg verursacht.
Der ideale Verteiler für ne E6 würde wie ein riesiger ca 146x128 mm großer (5.25" Breite x 3 Laufwerksschächte Höhe) Pumpendeckel aussehen, und den originalen aus Gusseisen ersetzen. Dieser würde hochkant quer in den Laufwerksschächten verbaut, über 3 Slots höhe und an den weiter innen liegenden Befestigungsbohrungen per Gummidämpfer o.Ä. montiert werden. Pumpenmotor auf der der Gehäusefront zugewandten Seite, haufenweise G3/8" Anschlüsse (min 2x4) für Kühler und Subverteiler auf der nach innen zeigenden. Auf den oberen und unteren schmalseiten befänden sich je zwei Ring-Kupplungen ähnlich wie die des AMS, allerdings Magnum Edition für G1" bzw ID26mm. So könnte man vertikal nach oben und unten mit weiteren Verteilerblöcken, AGB-Modulen oder sogar weiteren Pumpendeckeln erweitern. Mit nur 3 Slots Bauhöhe und dem verteiften Einbau ist es fast schon HTPC tauglich. Plaziert man den Pumpenmotor leicht aus der Mitte versetzt auf den Deckel, passt da evtl sogar noch ein AGB Modul, Filter oder ähnliches daneben.
Für kleine Pumpen und moderate Strömungsgeschwindigkeiten könnte man aber durchaus kleine Y-Verteiler benutzten. Da gibts welche die wie ein echtes Y aussehen, und welche die einmal durchgänging sind mit nem 45° Abgang. Letztere finde ich besser, da man diese eher erweitern kann, und die Schläuche alle in eine Richtung abgehen, was die Platzierung des Verteilers dicht an der Seitenwand erlaubt. Die Dinger gibst auch in G1/4", ich glaube von alphacool, sind aber auch nicht gerade billig.
Was ich erstaunlich finde sind die Bitspower (gibts auch von anderen Herstellern) Q-Verteilerwürfel (ca 10 Euro). Die habe ich am großen Verteiler um den Nebenstrom für den AGB abzuzweigen und gleichzeitig den Druck abzugreifen. Der Durchfluss durch den AGB ging bis in erstaunlich hohe Werte im oberen dreistelligen Bereich, also müssen die Teile weniger restriktiv sein als ich erwartet habe. Das könnte am hohen Innendurchmesser liegen, der durch das durchgehende G1/4" Gewinde verursacht wird, welches ca 12mm Innendurchmesser hat. Der drehbare Anschlussnippel hat 10mm ID. Ich wäre da aber mit Fittingen vorsichtig, die ein langes Gewinde haben, da diese dann den Hohlraum bis in den Winkelbereich verkleinern. Mit billigen Distanzringen, oder Fittingen mit kurzen Gewinden, kann man das vermeiden. Die Würfel lassen sich ineinanderschrauben und so größere Verteiler bauen. Für experimente mit kleinen Systemen müssten die funktionieren.
Ich habe noch die alte DDC mit Tank hier rumliegen, und einige der Q-Würfel. Bei gelegenheit kann ich damit mal ein Mini-Parallel-Kreis aufbauen.
Es gibt bestimmt auch viele andere Möglichkeiten wie man gut funktionierende Verteiler aufbauen kann. Z.B. sind PVC Fittinge (google
) recht billig für sehr große Querschnitte zu bekommen. Leider sind bei denen dann die Baumasse auch riesig, und man muss das Gedöns kleben.
DFM für Messungen
Einen DFM braucht man für experimente definitiv. Kugelhahn? Hmm, muss nicht umbedingt sein. Merkt man dann beim messen, wenn man ihn zum drosseln brauchen sollte und kann ihn nachkaufen, oder sich ne Drosselscheibe basteln.
Noch cooler sind aber
zwei DFM und ein Kugelhahn, das ist dann fast so gut wie ein DDM zu haben. Man setzt dabei einen sekundären DFM in den Nebenstrom, den man bei den Experimenten nicht verändert. Der Nebenstrom dient dabei als Referenz-Strömungswiderstand. Da muss nichtmal grossartig was drin sein, der sekundäre DFM alleine reicht eigentlich schon, evtl noch irgend ein alter Kühler als extra-Bremse, und halt der AGB. Den primären DFM benutzt man dann zusammen mit dem Kugelhahn als mobiles Messgerät. Die Handhabung ist so:
- Man baut den auszumessenden Kreislauf auf, und stellt die Pumpe auf bestimmte Leistungen, für die man dann am sekundären DFM die Durchflussmenge notiert.
- Nun ersetzt man eine der zu messenden Komponenten durch den primären DFM+Kugelhahn, stellt wieder exakt die Pumpenleistung ein, und dreht jetzt am Kugelhahn, bis der sekundäre DFM den gleichen Durchflusswert anzeigt wie im Originalsystem mit dem Kühler im Kreis. Der primäre DFM zeigt nun den gesuchten Durchfluss an. Man notiert diesen.
- Schritt zwei wiederholt man für alle parallelen Komponenten.
- Hat man alle durch, kann man in excel sowas wie eine pseudo PQ-Kurve mit hilfe eines XY-Diagramms erstellen. Auf der Y-Achse trägt man den sekundären Durchfluss ein, auf der X-Achse den primären, welcher der Kühler/Radi-Durchfluss ist.
Man hat zwar keine konkreten Druckwerte (daher nur '
pseudo PQ'), aber man kann die parallelen Teilkreise miteinander vergleichen, da ja immer bei
identischem Durchfluss im Nebenstrom gemessen worden ist. Identischer Durchfluss im Nebenstrom, bei identischer Pumpenleistung, bedeutet gleichzeitig identischer Staudruck am Verteiler.
Einen Messpunkt kriegt man übrigens immer gratis und mit maximaler Genauigkeit: Bei Null Durchfluss durch den Nebenstrom ist der Durchfluss durch den sekundären DFM auch immer Null. Pumpeneinstellung: abgeschaltet. Kugelventilstellung: irrelelvant.
Beide DFM müssen nicht identisch sein, als sekundärer funzen auch kleinere/alte von ebay. Er darf ja auch ruhig bremsen. Genau muss er auch nicht sein. Es muss nur funktionieren, und muss unter gleichen Bedinungen den gleichen Messwert ausspucken.
Nachteil: Verändert man ne kleinigkeit im Nebenstrom, sind die Messwerte nicht mehr vergleichbar, man darf alles neu messen. Das gleiche Problem habe ich aber mit den Druckmessanschlüssen auch: ordnet man sie anders an, sind auch die Drücke leicht anders, selbst ohne Änderung an den Kreisläufen selbst.