So, das wird garantiert keinen interessieren (unsere Linux Community ist ja nicht so riesig), aber ich habe mich heute mal auf die Suche gemacht, da ich schon eine ganze Weile lang etwas nicht hinbekomme habe. Und zwar...

habe ich eine Soundblaster Live! Player 1024 komplettiert mit den FPS2000 Boxensystem von Cambridge (FPS = Four Point Surround). So, das Problem war, dass ich unter Linux nur mit Xine (einem Movie-Player) die Boxen richtig ansteuern konnte. Das äußerte sich darin, dass AVIs/VOBs mit AC3 Sound richtig auf alle 4 Boxen getrennt ausgegeben wurden. Ein Vorteil gegenüber Windows, wo ich das bisher noch mit keinem Programm hinbekommen habe.

Jedenfalls gibt es unter Linux aber noch einen Media-Player, den sogenannten MPlayer. Ich finde den auch besser, da er weniger buggy ist und auch kompatibler zu den Formaten. Er hängt sich außerdem nicht so oft auf und ist insgesamt wesentlich stabiler als Xine. Leider hat er nicht so ein schönes GUI, was mich als Konsolenfreak aber nicht großartig stört.

Aber er hat noch ein großes Manko, er benutzt OSS-Emulation als Standardsoundausgabe und kommt deshalb nicht in den Genuß (bzw. ICH komme dann nicht in den Genuß) der vielen neuen ALSA-Features.
So auch der Multichannel Support, der für die 4 Point Surround ausgabe dringends nötig ist. Deshalb habe ich heute etwas gesucht (hatte ich früher auch schonmal gemacht, aber nichts vernünftiges gefunden) und in der MPlayer Mailinglist etwas passendes gefunden.

Wer mit dem MPlayer und ALSA AC3-Files abspielen will, der muss folgende Eingabe tätigen:

mplayer -channels 4 -ao alsa9:surround40 file_i_want_to_open.avi

-channels 4 bringt MPlayer selbst dazu den AC3-Stream in 4 Kanäle zu zerlegen (der Center-Kanal wird mit den anderen Signalen vermischt)

-ao alsa9:surround40 aktiviert den Alsa9 Treiber als Ausgabegerät und übergibt den surround40 Parameter, der dann 4.0 Surround Support aktiviert.

file_i_want_to_open.avi ist die Datei, die man öffnen will (möglichst mit AC3-Stream)

Wichtig ist hierbei, dass man sowohl channels als auch surround40 übergibt, sonst geht es nicht. Übergibt man nur surround40 ohne den channels Parameter gelingt die Initialisierung des Audio-Subsystems nicht. Also immer darauf achten.

Was ich nicht ausprobiert habe ist folgendes:
-channels 6 (kein Mixer von Signalen mehr, volle Trennung aller Kanäle bei 5.1 AC3-Streams)
UND
-ao alsa9:surround51

Das ist für die Leute mit dem passenden Soundsystem an der Soundkarte, welche sowohl das LFE (Bass) Signal rausfilter, als auch eine Center-Box benutzt.

Das ganze gilt nicht für Leute mit einem EXTERNEN AC3-Dekoder.

Ich hab es wie gesagt mit meiner SB Live und einer aktuellen ALSA-Version (0.9.2 - es gibt jetzt auch aktuellere) ausprobiert und die THX Samples, die ich auf dem Rechner haben hören sich sehr korrekt damit an. Ich bin sehr zufrieden, dass ich jetzt AC3 Sound mit dem MPlayer in voller Qualität genießen kann und von den Schwächen des Xine verschont bleibe.

Vielleicht hilft dieses Tut ja dem einen oder anderen Linuxer weiter, wenn er selbst mal auf dieses Problem stößt (ist auf Audigy, Audigy2 auch anzuwenden, gleiches Prinzip).

cya
liquid

Wenns dich interessiert, diese surround40 und surround51 Parameter sind in Wirklichkeit Profile und befinden sich in /usr/share/alsa (und da ein wenig gucken) - ich denke die gibt es mit Sicherheit auch für andere Soundchips.

cya
liquid