Weiß eigentlich jemand, wie "genau" und "linear" der Standard-Temperatursensor ist?
Nicht besonders linear. Das merke ich relativ schnell, wenn die Wassertemperatur vom von mir kalibrierten Wert abweicht und ich auf die vier Leistungsmessungen des aquaeros achte. Da dreht sich sinngemäß das Vorzeichen um. Oder ein weiteres Beispiel: Ich habe zuerst alle Foliensensoren zusammen gebündelt auf dem Küchentisch isoliert ruhend mit einem Ohmmeter ausgemessen und dem Widerstand nach gepaart (für spätere Verwendung als IN und OUT an jedem einzelnen Radiator). Das war bei sommerlichen Temperaturen, 25°C vielleicht. Später habe ich die Sensoren im Wasserkreislauf verwendet (Foliensensor wieder unter die schwarze Kappe geklemmt) und bei 35°C lagen die gepaarten Sensoren weiter auseinander, als andere Sensoren, die bei 25°C nicht zusammen gepasst hatten. Deshalb: kalibrieren immer nur auf eine Solltemperatur möglich (Playground mal außen vorgelassen).
Und noch was: Sollte bei den Standard-Temperatursensoren eigentlich das Gerät an dem er angeschlossen ist bzw. der Steckplatz am Gerät fester Teil der Kalibrierung sein? Oder kann man das vernachlässigen und den Offset nur einmalig für den Sensor ermitteln (was es einfacher macht)?
Ich würde immer den Analogeingang des Geräts mit in die Kalibrierung mit einbeziehen.
Ich gehe mit meinen analog-Temperatursensoren am aquaero wie folgt vor:
- Alle Wassertemperatursensoren an ihrem Bestimmungsort verbauen. Ein nachträgliches Einfädeln der Foliensensoren in den Adapter ist ja leider nicht möglich im montierten Wasserkreislauf (Leider gerade für mich Thema gewesen durch einen Defekt, Temperatur schwankte um +- 5 K bei einem Sensor).
- Mittels zweitem Windows-PC, hier Notebook, verbinde ich den aquaero über USB, um mittels aquasuite darauf zugreifen zu können. Der/die/das aquaero bekommt dabei 12 V von einem externen Netzteil, später dazu mehr.
- Den PC möglichst im idle Betrieb auf Sollwerttemperatur bringen und dort für eine längere Zeit verharren (1 h)
- Den gesamten PC mittels Decke o.ä. gegenüber der Umgebung isolieren, jedoch nicht Luftdicht, sodass noch die Lüfter arbeiten können.
- Die Lüfter abschalten und Pumpe(n) auf maximale Leistung und den PC bei etwas höherer Wassertemperatur als die zu kalibrierende Temperatur herunterfahren. Die Pumpe muss dabei weiter laufen, deshalb den aquaero (und Pumpe) über externes Netzteil betreiben.
- Die Isolierung des PCs nun vollständig schließen und die Wassertemperatur beobachten.
- Fällt die Wassertemperatur fast auf den Sollwert, so die Seite in der aquasuite mit allen Temperatursensoren öffnen oder ein entsprechendes Logging betreiben.
- Bei erreichen der Solltemperatur einen Screenshot aufnehmen oder später im Log schauen.
- In Ruhe die Offsetwerte bestimmen und jedem Temperatusensoreiingang zuordnen.
- Erfolgreich kalibriert für einen Temperaturwert und aquaero wieder im Hauptsystem anschließen
Das ganze hat mehr oder weniger Erfolg, je nachdem wie gut die Sensoren im täglichen Betrieb den Schwankungen der Umgebung ausgesetzt sind (Sonne, Last der einzelnen Komponenten, Mensch und Tier). Dämmmaterial an jedem einzelnen Sensor kommt für mich leider aus ästhetischen Gründen nicht in Frage.