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Ätz Frage

Freitag, 1. August 2003, 12:22

Hi Leute,

ich will mir nen Platinenätzgerät basteln da ich es leid bin die Platinen in ner Schüssel zu schwenken. (Zumal Natriumpersulfat ja nur vernünftig zwischen 40-50°C zu verwenden ist.)

So nun meine Frage weiß jemand ob Natriumpersulfat Plexiglas zerfressen würde? Ich habe nämlich keinen Bock mir extra Scheiben herstellen zu lassen. (Die müßten geschnitten werden usw.) Bei Plexi könnte ich das selbst machen, als Verbindungsmittel würd ich Silikon nehmen wollen.

Was haltet ihr von der Idee? ???

Re: Ätz Frage

Freitag, 1. August 2003, 12:34

Bei einem Ätzgerät von isel wird bei der Küvette PVC verwendet. Ob Plexiglas säurebestandig ist, weiß ich nicht.

Die Idee mit dem Selbstbau ist gut, schau mal hier.

gruß
karahara

Re: Ätz Frage

Freitag, 1. August 2003, 14:43

Natriumpersulfat ist ja nur "umgangssprachlich" eine Säure.
In wirklichkeit ist es nur ein Katalysator (nennt man doch so) welcher eine chemische Reaktion beschleunigt. In unserem Falle wird das Kupfer durch den im Wasser enthaltenen Sauerstoff oxidiert und muss durch Bewegung (Schwenken oder sonstwas) abgelöst werden. Abgelöst deshalb, da das Natrium sich ablöst und dafür dann das Kupfer hinkommt, deshalb ist am Schluss eher Kupfersulfat als Natriumpersulfat in der Flüssigkeit ;)
Deshalb kann man alle Objekte in die Flüssigkeit reintun, die nicht langsam verbrennen wie Metalle. Kunststoffe sind also völlig ungefährlich. Kleben sollte man das ganze aber mit Aquariensilikon, nicht, weil das besonders Säurebeständig wäre, sondern weil das besonders gut klebt.

Berichtigt mich, wenn irgendwas nicht stimmt ;)
Der frühe Vogel kann mich mal ;)

Re: Ätz Frage

Montag, 4. August 2003, 04:12

BTW, man kann alternativ auch mit Salzsaeure aetzen. Dazu nimmt man konzentrierte Salzsaeure und mischt sie mit ein bisschen Wasser und Wasserperoxyd. Ich weiss aber nicht, ob diese Methode sich mit dem Fotobelichtungsverfahren vertraegt. Aber wenn man die Leiterbahnen mit Nitrolack malt, funktioniert es prima und vor allem sehr schnell! Man sollte das allerdings nicht in geschlossenen Raeumen machen, weil die Salzsaeure ziemlich giftig ist.

Mit Eisenchloryd geht es uebrigens auch, aber viel langsamer.

Re: Ätz Frage

Montag, 4. August 2003, 04:17

Bei der Salzsäure entsteht doch Chlor, oder irre ich mich da ???
Und was du sonst meinst, wird wohl Eisentrichlorid sein, oder?
Der frühe Vogel kann mich mal ;)

Re: Ätz Frage

Montag, 4. August 2003, 11:23

Gut dann wäre die Gehäusefrage geklärt.

Da ich jetzt Natriumpersulfat einsetzen will benötige ich noch eine Heizung. Ich dachte hier an die Heizstäbe aus Aquarien ich nehme mal an damit ist es möglich einen Liter Wasser auf etwa 45 +/-5°C zu heizen, oder?

Als Pumpe wollte ich eine kleine Aquariumkreiselpumpe nehmen die ich direkt ins Wasser setze ich nehme nicht an das das funzt, oder? Denn die Pumpe enthält ja sicherlich auch Metallteile die dann mit dem Persulfat reagieren würden.
Wenn ich allerdings eine Luftpumpe nehme bekomme ich keine Umwälzung hin.
->Jemand Ideen? ???

Re: Ätz Frage

Montag, 4. August 2003, 12:26

Ich hab mir so ein fertiges Ätzgerät von Isel gekauft, da ist auch so ein Heizstab drin, dauerd zwar ganz schön lange bis das Wasser warm ist, aber dann hält er die Temperatur ganz gut ( in unserem früherem Aquarium war auch so ein Heizstab drin und da war mehr als 1 L Wasser drin ). Anstatt das Wasser umzuwälzen, würd ich lieber Luft reinblasen, das beschleunigt den Ätzvorgang um ein vielfaches. Als Ausströmer hatte ich bei meinem früherem Selbstbau ein Röhrchen vom McDonald's genommen und da Löcher mit ner Nadel reingepiekt. Pumpe war auch so eine Membranpumpe von nem Aquarium. Kannst auch bei Reichelt einen ersatz Ausströmer für das Isel Ätzgerät bestellen.


-RedHead

Re: Ätz Frage

Mittwoch, 6. August 2003, 03:36

2Blaine_the_Pain: seit meinem letzten Chemieunterricht ist es schon etwas laenger her, aber ich glaube, dass dabei Kupferchlorid und entstehen. Ob auch Chlor in reiner Form entsteht, weiss ich nicht genau, jedenfalls nicht in grossen Mengen. Aber das ganze sollte man natuerlich schon wegen dem Chlorwasserstoffdampf nur im Freien oder in einem geschlossenen Schrank mit Abzug machen.

Die Vorteile dieser Methoden liegen darin, dass das auch bei niedrigen Temperaturen (selbst im Winter) blitzschnell geht.

Zum EisenIII-Chlorid kann ich nicht viel sagen, ausser dass ich das nur einmal probiert habe, und mir das nicht gefallen hat, weil es ohne Erwaermung sehr langsam geht und weil man gar nicht seiht, was da passiert.

Re: Ätz Frage

Mittwoch, 6. August 2003, 12:30

Zitat

Natriumpersulfat ist ja nur "umgangssprachlich" eine Säure.
In wirklichkeit ist es nur ein Katalysator (nennt man doch so) welcher eine chemische Reaktion beschleunigt. In unserem Falle wird das Kupfer durch den im Wasser enthaltenen Sauerstoff oxidiert und muss durch Bewegung (Schwenken oder sonstwas) abgelöst werden. Abgelöst deshalb, da das Natrium sich ablöst und dafür dann das Kupfer hinkommt, deshalb ist am Schluss eher Kupfersulfat als Natriumpersulfat in der Flüssigkeit

Naja, naja. Das ist eine schöne Mischung aus Dichtung und Wahrheit...
NaPS ist wirklich keine Säure, sondern ein Salz der Schwefelsäure, wie alle Sulfate. Die ablaufende Reaktion hat aber nix mit Katalysatoren zu tun, und der Sauerstoff ist auch weitgehend unbeteiligt. Aber der letzte Satz stimmt wieder, die blaue Farbe der Lösung kommt vom Kupfersulfat.

Zitat

BTW, man kann alternativ auch mit Salzsaeure aetzen. Dazu nimmt man konzentrierte Salzsaeure und mischt sie mit ein bisschen Wasser und Wasserperoxyd. Ich weiss aber nicht, ob diese Methode sich mit dem Fotobelichtungsverfahren vertraegt.

Mit dem Fotolack verträgt sich die Methode, aber wer das Zeug einsetzt, sollte im Umgang mit agressiven Chemikalien geübt sein. Beim Verdünnen von Salzsäure hat sich schon manch einer böse verletzt. Und, ja, bei der Methode werden agressive Chlordämpfe frei, die der Gesundheit nicht förderlich sind. Der auch angesprochene Chlorwasserstoff wird in Verbindung mit der Luftfeuchtigkeit wieder zu frei herumschwirrender Salzsäure. Übrigens: auch die Salzsäure in Flaschen oder Kanistern lässt sich praktisch nicht absolut luftdicht einsperren. Alle korrodierbaren Metalle korrodieren daher im gleichen Raum wie ein Salzsäurekanister *wesentlich* schneller. Also, mir wären diese Nebenwirkungen zu lästig für ein paar Minuten kürzere Ätzzeit...

Zitat

Zum EisenIII-Chlorid kann ich nicht viel sagen, ausser dass ich das nur einmal probiert habe, und mir das nicht gefallen hat, weil es ohne Erwaermung sehr langsam geht und weil man gar nicht seiht, was da passiert.

Ohne Erwärmung ist Persulfat noch langsamer. EisenIII in einer flachen Glasschüssel ('ne alte Auflaufform ist gut) eine Minute auf den Herd, wieder 'runter, Platine 'rein, mit einem Holzstäbchen immer schön die Platine lupfen und in 5 Minuten ist die Sache gegessen. Sehen kann man in der Brühe wirklich nichts, aber beim Lupfen kann man ja mal auf das Kupfer spähen.

Bei mir geht das alte Eisen-Zeug am schnellsten, weil ich so nix aufbauen muss.

Re: Ätz Frage

Mittwoch, 6. August 2003, 23:45

Deswegen auch der Satz:

Zitat


Berichtigt mich, wenn irgendwas nicht stimmt


;) ;)

Auf jeden Fall greift Natriumpersulfat meines Wissens bestimmt kein Plexiglas an. Und Silikon bestimmt auch nicht, oder? ???

Ich denke, ich werde mir auch so ein Ding basteln, aus 15mm Plexiglas :)
Der frühe Vogel kann mich mal ;)

Re: Ätz Frage

Donnerstag, 7. August 2003, 00:17

Wenn ich geahnt hätte, daß das ISEL Ätzgerät so billig gebaut ist, dann hät ichs mir auch selbst gemacht :P

Auf dem Untersetzer der dazu gehört, war ein Kleber drauf von nem Pflanzengeschäft. Ist also ein Stinknormaler Untersetzter für Blumentöpfe. Da war ich etwas verärgert.


-RedHead

Re: Ätz Frage

Donnerstag, 7. August 2003, 00:22

w00t???

Dat ja mal echt heftig...
Da bau ichs mir wirklich selber. Aber erst wenn meine Lehre anfängt, und ich Geld hab.
Der frühe Vogel kann mich mal ;)

Re: Ätz Frage

Donnerstag, 7. August 2003, 00:46

Ich denk mal da ist das Plexiglas das teuerste dabei. Einen Kunststoffwinkel als Meterware und ein bischen Plexi reichen da schon und das kostet nicht die Welt. Als Ausströmer kannst Du ja den orginal von Isel nehmen, der kostet bei Reichelt knapp über 7 Euro, ebenso der Platinenhalter, der Kostet nicht mal 7 Euro.


-RedHead

Re: Ätz Frage

Donnerstag, 7. August 2003, 09:45

Was für nen Heizstab würdet ihr nehmen? 100W oder mehr?

Es kommt ja irgendwo auch auf die Länge an denn der Stab soll ja nicht nen halben Meter aus der Ätzmaschine rausgucken.

Re: Ätz Frage

Donnerstag, 7. August 2003, 11:25

Meiner ist knappe 30cm lang und hat 100 Watt ( ich rede natürlich von dmem Heizstab ;) )


-RedHead

Re: Ätz Frage

Donnerstag, 7. August 2003, 13:38

( ich rede natürlich von dmem Heizstab )

->wovon sonst ;D <-