Äh - nein!
U
1 = U
max * e
j*phi
bei 0° Phasenverschiebung: U
2 = U
max * e
j*phi + U
max * e
j*phi = 2*U
1
das bezieht sich aber nur auf eine phase. genau das sind die probleme zwischen technischer und physikalischer betrachtung.
Spannung ist eine Potentialdifferenz, und diese liegt nur dann vor wenn sich das Potential auf den Phasen zu einem bestimmten zeitpunkt unterscheidet. maximal wirds bei 180°, minimal (bzw.0 ) bei 0°.
Deine Rechnung ist zwar nett, leider aber physikalisch falsch. Man kann Spannungen, die nicht in Reihe liegen, nicht einfach addieren.
Kleines Heimwerkerbeispiel:
Wenn man im PC 7 V möchte schliesst man zwischen 5V und 12V an, wweil die Differenz eben genau 7V sind. Analog geht das mit -12V und + 12V.
Wie gesagt ist das allgemeine Problem dass es keinen Nulltpunkt gibt. Den darf man sich beliebig setzen, im normalfall setzt man ihn beim kleineren bzw. negativen Potential.
Phase 1 läge jetzt also bei t0 gerade bei -270°, sprich -110V (obwohl man das so eigentlich nicht sagen kann)
Phase 2 bei 90° also +110V.
Wir zählen die Differenz: 220V
Bei 0° wäre die Differenz 0V.
edit:
um bei deiner Formel zu bleiben:
U= Umax * e^(-j*phi)
Die Addition war falsch, aber die Formel lässt sich trotzdem nutzen, zumindest anschaulich.
Die Spannung ergibt sich als Amplitude multipliziert mit dem Betrag. Man denke sich nun zwei Pfeile im imaginären Einheitskreis, um 0° Phasenverschoben. Man berechne weiterhin den Betrag des resultierenden Pfeiles (Enden verbinden), dieser ist gleich 0. Bei 180° Phasendifferenz zeigen die Pfeile in entgegengesetzte Richtung, ergo ist der Betrag =2.
U = 2*Umax
klar soweit?