Dolby Digital Surround EX, DTS ES, DTS ES discrete - digitale Mehrkanaltonsysteme mit 6.1 Kanälen
Um den Effektbereich hinten noch realistischer erscheinen zu lassen, ließen sich die Tontechniker bei Dolby und DTS noch etwas einfallen: einen zusätzlichen Centerspeaker im Effektbereich. Dieser Lautsprecher wird mittig zwischen den bisherigen zwei Effektboxen angebracht und soll ein noch homogeneres Raumklangfeld zur Folge haben. Insbesondere Zuschauer, die weit links oder rechts außen sitzen, profitieren von dieser zusätzlichen Box. Mit konventionellen 5.1 Systemen driftet der Effektbereich für diese Zuschauer leicht nach rechts oder links ab. Diese Tatsache ist ja bereits aus dem Frontbereich bekannt. Bei Stereosignalen stimmt die Bild-Ton-Harmonie für weit rechts bzw. links sitzende Zuschauer nicht. Damit dieses Problem im Surroundbereich nicht auftritt, wird der
Zusatzcenter benötigt.
Sowohl Dolby Digital Surround EX (kurz auch Dolby EX) als auch DTS ES verwenden zur Kodierung des zusätzlichen sechsten Kanals das sogenannte Matrixverfahren, das gleiche analoge Verschlüsselungsverfahren, das auch bei Dolby Surround Prologic für den Frontcenter angewendet wird. Der Surroundcenter wird also in den beiden Effektkanälen des gewöhnlichen 5.1-Systems versteckt.
DTS ES discrete geht noch einen Schritt weiter. Hier liegt auch dieser sechste Kanal vollständig diskret in digital vor. Dadurch ergibt sich eine noch bessere Kanaltrennung, was zumindest in der Theorie besseren Klang bedeutet.
Für alle 6.1-Formate benötigt man spezielle 6.1-Decoder. Eine Nachrüstung bisheriger 5.1-Decoder ist bei Dolby Digital Surround EX und DTS ES möglich, sofern der Verstärker die Signale für die Surroundspeaker analog an Cinchausgängen ausgibt. In diesem Fall werden ein zusätzlicher Matrixdecoder und eine einkanalige Endstufe zur Ansteuerung einer zu den bisherigen Speakern passenden Surroundcenterbox benötigt. Nachrüstkitts für DTS ES discrete gibt es prinzipbedingt nicht.
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