Die Internetverbindung wird wahlweise über WLAN, UMTS, BlueThooth oder USB hergestellt. Auch lässt sich das Phone zum WLAN AP umfunktionieren und stellt dann eine über UMTS hergestellte Internetverbindung bereit. Weitere Ausstattung sind eine 5 MegaPixel Kamera mit LED Blitz. Die Bildqualität ist aber höchstens für Schnappschüsse zu gebrauchen. Ein kleines HighLight für ein günstiges MiniPhone der Größe dürfte wohl das GPS sein. Die GPS Verbindung ist sehr schnell gefunden, wesentlich schneller als mit meinem Medion Stand-Alone Navi. Die Navigation läuft ab Werk nur über google-Maps, wer das Phone also auch als Navi-Ersatz nutzen möchte sollte hier nochmal mit einer ordentlichen Software wie zB. iGo nachlegen. Ansonsten hat das Phone sicher noch eine Vielzahl an Extras (wie das FM Radio) die mir nicht bewusst sind. Für mich ist die Ausstattung jedenfalls bombig für den Knirps.
Das Display fällt durch die Gesamtgröße mit 3,2“ klein aus. Die Auflösung beträgt 320 mal 480 Bildpunke und ist dem Display damit angemessen. Ein Desire HD oder Galaxy S bieten jedoch neben einem größeren Display auch eine höhere Punktedichte pro Zoll und damit eine feinere Auflösung. Für große Textarbeiten und als eBook Reader ist das Wildfire S damit eher ungeeignet, für die für mich üblichen Aufgaben (eMail, Kalender, Telefon und gelegentliches nachschlagen im Web) ist es aber ausreichend. Zudem ist das Gerät wirklich kompakt. Selbst mit Lederschutzhülle passt es Bequem in die Hosen- oder Jackentasche. Da ist ein Desire HD schon um einiges klobiger.
Kommen wir noch zum Akku und der Laufzeit. Darüber habe ich vom Vorfeld wirklich viel Negatives gelesen. Storys alá ich stöpsel es morgens vom Netz ab, guck beim Mittagessen zum ersten mal drauf und das Gerät ist bereits im Notstrommodus. Ich weiß ja nicht was die Leute mit ihren Phones anstellen aber ich kann das nicht bestätigen. Zwei Tage hält das Phone bei mir eigentlich immer. Morgens vom Strom abgeklemmt und am nächsten Tag vorm schlafen gehen an den Strom hängen langt. Ich hab es mal bis auf 3% leerlaufen lassen. Das hat 47 Stunden gedauert, 13 davon bei aktiver Nutzung. Dabei hab ich das Phone da relativ aktiv genutzt da ich noch viel ausprobieren wollte. (Apps installieren, GPS Teste, Einstellungen testen etc.) Für den Knips von Akku der da drin Steckt find ich das okay. Eine Umstellung ist es trotzdem, mein Samsung M1 hat auch schon mal eine Woche am Stück durchgemacht. Allerdings habe ich hier quasi nie online Funktionen genutzt. Die Ladezeit des Phones ist sehr kurz. Für Vielfahrer ist es daher sicher eine Option das Phone im Auto zu laden.
Dunkle Seite der Macht
Allerdings ist natürlich nicht alles so rosig wie das Case des Wildfire S. Bereits während der ersten Tage kam es zwei Mal zu Softwarefehlern die es nötig machten einen Soft-Reset durch zu führen. Damit werden sämtliche Daten vom Phone gelöscht und man darf es neu einrichten. Diese Fehler traten erst nach einem größeren Software-Update von Android auf und der Fehler ist bekannt. Trotzdem ist sowas sehr ärgerlich.
Der nächste große Nachteil ist dass das Update von Android 2.3.3 auf 2.3.5 wohl auch das letzte große Update für das Wildfire S gewesen sein dürfte. Derzeit schaut es nicht danach aus als wenn HTC eine Android 4 Version für das Wildfire S anpassen würde. Die schwache Hardware kommt wohl erschwerend dazu.
Fazit
Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt, das Gerät erledigt die Aufgaben für die es Vorgehen ist und ich habe Spaß daran zu arbeiten. Ob ein mini-Phone die richtige Wahl für jedermann ist, ist natürlich eine andere Frage. Für ein mini-Phone macht das Wildfire S seinen Job aber ziemlich gut, soweit ich das sagen kann. Obendrein bin ich auch so vom Android und HTC Sense Fieber angesteckt das ich bereits eine Implementierung eines entsprechenden Tablets in meine Autoelektronik plane.
Trotz allem bleibt das Wildfire S für mich nur ein kurzer Flirt. Die Softwareprobleme haben mich ein wenig wach gerüttelt so das ich auf ein Gerät wert lege welches auch unter ICS noch gut laufen wird. Zudem ist mir das gehangel mit dem kleinem Speicherplatz etwas zu nervig. Daher wird das Wildfire S, so schick es auch sein mag in den nächsten Tagen vermutlich gegen ein Motorla Atrix getauscht.