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Draco

God

Assessment Center *Erledigt*

Mittwoch, 3. September 2008, 21:14

Zitat

Assessment Center (AC) sind ein- bis dreitätige
Veranstaltungen, in denen die Bewerber unter
anderem mit Interviews, Tests, Bearbeitung von
Fallstudien, Gruppendiskussionen und Rollenspielen
konfrontiert werden – also mit Simulationen von
Situationen, wie sie im „wirklichen“ Berufsalltag
vorkommen.

Entwickelt wurde das AC in den USA zur Rekrutierung
von Offizieren, seit den 50er Jahren wird es auch zur
Personalauswahl in Unternehmen eingesetzt.
Beurteilt wird dabei die umfassende Eignung für die
Anforderungen einer Führungsnachwuchsposition wie:

   * Risikobereitschaft
   * Verhandlungsgeschick
   * Analytische Fähigkeiten
   * Kommunikatives Verhalten
   * Konzentration und Ausdauer
   * Umgang mit Stresssituationen
   * Organisation- und Planungsfähigkeit
   * Teamfähigkeit und Umgang mit Menschen.


An einem Assessment Center nehmen bis zu 12 Bewerber
teil, die in der Regel durch ein vorangegangenes Vorstellungs-
gespräch in die engere Wahl gekommen sind. Hinzu kommen
1-2 Moderatoren, die durch das AC führen und die Aufgaben-
stellungen erklären, sowie 4-6 Beobachter die das Verhalten
der Bewerber beobachten und dokumentieren.

Die Beobachter können Psychologen, externe Berater, Personalverantwortliche und/oder Führungskräfte des
Unternehmens sein.

Quelle

Ich bin in einer großen Firma nach erfolgreicher Bewerbung und erfolgreichem Vorstellungsgespräch in die enge Auswahl gekommen. Nun steht in den nächsten Wochen ein 2 tägiges Event bevor, die sogenannten "Bewerbertage". Am Ende des zweiten Tages wird verkündet, wer die Jobs (es sind mindestens 2 Bewerber, die genommen werden) bekommen wird.
Leider habe ich zu sowas null Erfahrungen und weiß absolut nicht was mich erwartet. Ausser einem groben Zeitplan für die 2 Tage mit Übernachtung und gemeinsamen Essen etc. weiß ich nur, dass ich eine 10-15 minütige PowerPoint Präsentation vorbereiten soll (hier wird mein Kolloquium und meine Diplomarbeit in leicht modifizierter Version zum Einsatz kommen).
Ich habe überhaupt keine Ahnung, um welche Bewerbermenge es sich handelt (5 oder 50?) und wieviele Personen dem Event beiwohnen werden (10 oder 100?).
Weiterhin habe ich große Sorge, dass fachliche Fragestellungen auftauchen werden. Worauf muss ich mich da vorbereiten? Gleichungssysteme lösen und technische Mechanik? Elektrotechnik Aufgaben oder Programmierkenntnisse? Wird sowas abgefragt oder irgendwie kontrolliert? Weil ich nicht weiß, was mich erwartet, weiß ich nicht, wie ich mich vorbereiten soll / muss

Und jetzt mal bitte persönliche Erfahrungen von EUCH!

edit:
vergessen: Problematisch ist vorallem, dass es keine konkrete Bewerbung auf eine Stelle XY ist. Vielmehr handelt es sich um die Aufnahme in ein 24 monatiges "Traineeprogramm" für Nachwuchskräfte. Man durchläuft in den 2 Jahren sämtliche Abteilungen und lernt Mensch und System hautnah kennen. Während dieser Zeit erst kristallisiert sich dann raus, für welche später technische Position man geeignet ist.

Katzenfreund

God

Re: Assessment Center

Mittwoch, 3. September 2008, 22:26

Erwähne die Firma.

Vielleicht arbeitet zufällig jemand da oer hat sich dort mal beworben und kann aus Erfahrung reden ;)
Suche Bücher von Tanenbaum und Galileo (auch Video-Training) - bitte KM! [img] http://www.aqua-computer-berlin.de/logo.png [/img]

Oetsch

God

Re: Assessment Center

Mittwoch, 3. September 2008, 22:42

hi

hatte glücklicherweise gerade die situation mich genau solch einem mist nicht stellen zu müssen. ich hab da nämlich irgendwie etwas gegen wenn leute geld damit verdienen dich auseinerzurupfen und auf dinge versuchen zu achten, die eigentlich keinen interessieren.

Du redest von E-Technik und Maschbau. Der aktuelle Mangel sollte stark über solche Masnahmen nachdenken lassen. Es sei denn Du willst zu der Firma und hast wenig alternativen.

Hab gerade meinen Vertrag unterschrieben und hatte etwas Auswahl.

Stellt die Frage: "Welches Risiko gehen Firmen mit Deiner Einstellung ein?"

Gar keins! Während der Probezeit bist Du in einem Monat weg vom Fenster wenn denen Deine Nase nicht passt und nacher dauert es auch nicht viel länger. Der große Wirbel um diese Bewerbungen ist teilweise Show-Effeckt.

Ich kann immer wieder nur einen Tip als richtig ansehen. Möglichst natürlich und locker an die Sache rangehen.
Das Motto "Sie wollen Dich einstellen!" ist für die Beruhigung Gold wert. Wirklich tief ins technische Detail geht im Bewerbungsgespräch keiner.

Wie Du schon sagst beim AC kommen oft PowerPoint Vorträge dran. Ich würde mich da aber nicht auf etwas mitgebrachtes versteifen. Kann bestimmt auch gut sein, dass Du etwas von denen bekommst und das gut rüberbringen sollst.
Wie ich diese fiesen ACler einschätze kann das auch mal auf English sein.

Desweiteren würde ich mir nur im Vorfeld über einige Standarddinger im Klaren sein. z.B.:

Dein Lebenslauf, warum und wie Du etwas gemacht hast.
Besondere Punkte begründen können.

Warum bewirbst Du Dich auf diese Stelle bzw warum bist Du der Richtige dafür?

Überleg Dir 3 persönliche Stärken inkl. Begründung
wie teamfähigkeit (Gruppenlernen für Klausuren in der Uni kommt gut an), Verantwortungsvolles Handeln auch bei Problemen oder Überforderung etc etc

Dazu auch 3 persönliche Schwächen; Achtung hierbei nicht Dein eigenes Grab schaufeln. Zur Not nenne weniger

Was auch gerne getestet wird ist deine Arbeitsweise und wie Du probleme löst. Also immer schon ingenieurmäsig handeln. Aufgabenstellung/Problem analysieren, Arbeitsplan erstellen und dann ran ans werk.   auf keinen Fall fröhlich drauf los hantieren ohne zu denken. auchmal drüber nachdenken wie man diese arbeit eventuel optimieren bzw im vorfeld "wegoptimieren" könnte.


Viel Erfolg Gruß
Ö

Katzenfreund

God

Re: Assessment Center

Mittwoch, 3. September 2008, 22:58

Und jetzt was konstruktiveres von mir:

- meist sitzen hier HRler - die haben von Technik so viel Ahnung wie ein toter Hamster
- du bist Dip-Ing - das du technisch was kannst davon darf man ausgehen
- Was wissen wir nicht? Wer ist eigentlich dieser Draco?

- man möchte vor allem dich kennen lernen
- du bist bereits - wie ich annehme - in der Vorauswahl durch Wissensfelder gerutscht - also wird man da wenig tun.
- Was gängige Praxis ist (hatte das bei 2 ACs) - man wird Sachen aufgreifen die du gesagt hast - stehe dann dazu!
- Warum interessiert dich die Trainee-stelle? - Weil du den verdammten Konzern kennen musst (und zwar genau!) bevor du überhaupt irgendwelche inteligenten Entscheidungen als Führungskraft treffen kannst.
(Hmm hier muss es noch bessere Erklärungen geben.)
- Was gut kommen kann wenn du sehr selbstsicher bist: Mach eine PowerPoint und zeige wie du von der Firma und die Firma von dir profitieren kann, wenn sie dich nehmen!
-> Auch das essen ist ein Test und man wird auch beim Smalltalk sehr genau auf jede Äußerung achten.
- Ach und: Setze dich mit der Firma, den Produkten und Hintergründen außeinander. Sie hier nicht zu genau, aber wisse etwas MEHR an ein oder zwei Stellen.
(Beispiel: Habe bei einer größeren IT-Firma gesagt - "ja, und ich meine mich zu erinnern, dass ich beim Zerlegen meiner Spielekonsole (Name) auch einen Chip ihrer Firma gefunden habe. Aufgabe war halt etwas über die Produkte zu erzählen.) Bei meinem Arbeitgeber (Autoindustrie) hätte mich eine Produktfrage übrigens getötet. Und auch nach einem Jahr würde sie das tun.
Suche Bücher von Tanenbaum und Galileo (auch Video-Training) - bitte KM! [img] http://www.aqua-computer-berlin.de/logo.png [/img]

Draco

God

Re: Assessment Center

Mittwoch, 3. September 2008, 23:03

Zitat von »Oetsch«

ich hab da nämlich irgendwie etwas gegen wenn leute geld damit verdienen dich auseinerzurupfen


Naja, ich denke es ist er das Gegenteil der Fall. Den ganzen  finanziellen Aufwand mit Hotel, Essen, Personalzuteilung als Beobachter etc. trägt allein die Firma. Es gibt AC-Kritiker, die laut Google meinen, dass der Aufwand in keinem Verhältnis zu den Erkenntnissen steht. Das sei mal dahingestellt, aber verdienen können die mit einem AC erstmal gar nichts.

Zitat von »Oetsch«

Es sei denn Du willst zu der Firma

So ist es. Ich will unbedingt dahin, das wollte ich schon vor dem Studium. Gibt viele Gründe für den Laden. Nicht zuletzt die Möglichkeiten, das Gehalt und die Entfernung (10 Minuten) von meiner heimischen Wohnung.

Zitat von »Oetsch«


Stellt die Frage: "Welches Risiko gehen Firmen mit Deiner Einstellung ein?"

Gar keins! Während der Probezeit bist Du in einem Monat weg vom Fenster wenn denen Deine Nase nicht passt und nacher dauert es auch nicht viel länger. Der große Wirbel um diese Bewerbungen ist teilweise Show-Effeckt.


Wenn sie die Jobs an die falschen Leute verteilen und die fähigen Leute abwinken müssen, sind letztere schon woanders untergekommen, wenn neue Bewerbungsphasen ausgeschrieben werden. Auch wenns z.Z. teilweise Ingenieurmangel gibt, bedeutet es nicht, dass jeder arbeitssuchende Ingenieur automatisch auch geeignet und fähig ist.

Zitat von »Oetsch«


Ich kann immer wieder nur einen Tip als richtig ansehen. Möglichst natürlich und locker an die Sache rangehen.
Das Motto "Sie wollen Dich einstellen!" ist für die Beruhigung Gold wert.

Ja das habe ich vor.

Zitat von »Oetsch«


Wirklich tief ins technische Detail geht im Bewerbungsgespräch keiner.

Nur läuft dieses AC keine 1-2 Stunden wie ein Bewerbungsgespräch, sondern nonstop über 2 TAGE! Da bleibt imho viel zuviel Zeit, um mich fachlich auszuquetschen.

Zitat von »Oetsch«


Wie Du schon sagst beim AC kommen oft PowerPoint Vorträge dran. Ich würde mich da aber nicht auf etwas mitgebrachtes versteifen. Kann bestimmt auch gut sein, dass Du etwas von denen bekommst und das gut rüberbringen sollst.
Wie ich diese fiesen ACler einschätze kann das auch mal auf English sein.

Ja klar, aber mir wurde explizit mitgeteilt, dass ich etwas eigenes vorbereiten soll.


Deine restlichen Kommentare.... jo sehe ich genauso. Bzw. ich werde versuchen es umzusetzen. Mir fehlt die Routine für Stress-Situationen. Das ist mit Nervosität im Körper dreimal so schwer  :)


Zitat von »Katzenfreund«


- du bist Dip-Ing - das du technisch was kannst davon darf man ausgehen

Naja, sollte man nicht überbewerten. Die letzte Differentialgleichung z.B. ist Jahre her. Aus dem Stehgreif ohne Unterlagen mal ebend was rechnen könnte ich nicht. Gleiches gilt für irgendwelche Festigkeitsberechnungen oder die Nennung von diversen Temperaturen aus der Werkstofftechnik. Ich finde das Diplom besagt eher, dass ich mir selbstständig was beibringen oder/und erlerntes wieder auffrischen kann etc. Es bedeutet nicht, dass ich aus dem Stehgreif mein gesamtes Studium aus dem Kopf abrufen kann. Und genau davor hab ich Sorge :)

Zitat von »Katzenfreund«


- du bist bereits - wie ich annehme - in der Vorauswahl durch Wissensfelder gerutscht - also wird man da wenig tun.

Was meinst du mit Wissensfeldern?
Es gab eine schriftl. Bewerbung und ein Vorstellungsgespräch. In letzterem habe ich mündlich meinen Werdegang bis zum Studium, die Diplomarbeit und meinen aktuellen Job beschrieben. Tiefer gehende fachliche Fragen gabs nicht.


Alles weitere.... werde ich berücksichtigen.

Oetsch

God

Re: Assessment Center

Mittwoch, 3. September 2008, 23:14

Hi

mit der Bezahlung meine ich die Kerle vom AC. Das sind zu 90% Leute einer externen Firma, die dafür bezahlt werden Dich zu testen. So meine ich das. Da schon erwähnt wurde das dies auch 90% Personaler sind und Personaler und technisch denkende Menschen nicht wirklich auf einer Ebene sind hab ich da immer so ein bisschen ein Floh im Bauch. Sorry aber nach dem Motto im Studium an der Bruchrechnung scheitern aber jetzt meine Fahigkeit beurteilen wollen..... Ist krass gesagt aber ist doch so.

Von dem Gedanken, die Firma wäre irgendwie auf Dich angewiesen, würde ich mich ganz schnell verabschieden, besonders in so einer Firma die Du beschreibst. Das klingt nach IG-Metall Firma mit tariflicher Anstellung und 35std. Woche etc etc. Wenn da jemand die Idee hat 5€ einzuparen bist Du weg.
Vielleicht nicht ganz so krass, aber wenn Du schon scharf auf die Stelle bist gibt es mit Sicherheit noch andere und dies immer wieder.

gruß
Ö

P.S.: Das mit dem Diplom siehst Du richtig und ich genauso. Das Ding sagt aus, dass Du weißt wo was steht und wie Du es Dir beibringst. Grobe Ahnung was Du da tust brauchst Du natürlich immer. Aber für das restliche Erwähnte kann man nen "dummen" nehmen der alles auswendig lernt.
Von dem Krams im Studium wirst Du nacher schätzungweise 15% brauchen. Der Rest wird durch Software und standartisierte Vorgänge geregelt. Ich bin auch kein meister im Diffrentialgleichung lösen. Konnte das mal grob vor und nach der Mathe 2 Klausur danach brauchte ich es nicht mehr und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Du damit dein späteres Berufsleben verbringst. 70% fällt auf andere Tätigkeiten ab: Berichte tippen, Planungen erstellen, Dinge koordienieren etc etc

Draco

God

Re: Assessment Center

Mittwoch, 3. September 2008, 23:24

Zitat von »Oetsch«

Hi

mit der Bezahlung meine ich die Kerle vom AC. Das sind zu 90% Leute einer externen Firma, die dafür bezahlt werden Dich zu testen.

Laut Vorstellungsgespräch sind da vor allem Mitarbeiter aus den technischen Bereichen vor Ort. Aber laut Google gehört zu jedem Beobachter eine AC-Ausbildung dazu, könnte also u.a. durch externe Firmen verstärkt sein, stimmt.
Aber gut, das ist mir egal. Ich kanns ja eh nicht beeinflussen.

Zitat von »Oetsch«


Von dem Gedanken, die Firma wäre irgendwie auf Dich angewiesen, würde ich mich ganz schnell verabschieden, besonders in so einer Firma die Du beschreibst.

Den Gedanken hab ich auch nicht ;D
Es ist nicht so, dass ich keine Alternativen hätte. Vielmehr ist es mein persönlicher Wunsch alles zu versuchen, um dort eine Chance zu bekommen.

Zitat von »Oetsch«


Das klingt nach IG-Metall Firma mit tariflicher Anstellung und 35std. Woche etc etc. Wenn da jemand die Idee hat 5€ einzuparen bist Du weg.

IG-Metall und tarifliche Anstellung bedeutet nix schlimmes. Ich arbeite aktuell auch in nem IGM Unternehmen mit Tarifvertrag und ERA System. Daran kann ich nichts negatives erkennen. Rausgeworfen werden kannst du woanders genauso schnell.

Oetsch

God

Re: Assessment Center

Mittwoch, 3. September 2008, 23:50

Zitat von »Draco«



IG-Metall und tarifliche Anstellung bedeutet nix schlimmes. Ich arbeite aktuell auch in nem IGM Unternehmen mit Tarifvertrag und ERA System. Daran kann ich nichts negatives erkennen. Rausgeworfen werden kannst du woanders genauso schnell.

schlimm ist daran nichts. die jobs sind nur alle überdurchnittlich gut bezahlt und dementsprechend wird da auch gerne rationalisiert.
das kann dir woanders natürlich auch passieren.

ich seh meinen job aber als berufseinstieg welchen man als Dipl.-Ing. statistisch eh alle 3-4 Jahre wechselt.

Ö

dami1233

Senior Member

Re: Assessment Center

Donnerstag, 4. September 2008, 00:15

grade bei den AC versuchen die meisten Mitbewerber unglaublich gut dazustehen und versuchen alles, um sehr positiv aufzufallen. Oft kann das auch nach hinten losgehen. Habe genau das von einem Kollegen, der sich bei Audi beworben hat, gehört. Ich denke auch, dass man mit Natürlichkeit besser punkten kann.

Was ich auch immer kritisch sehe, sind die Fragen nach den eigenen Schwächen. Sind wir mal ehrlich, jeder macht sich im Voraus seine Gedanken, möglichst trotz Schwächen nicht wie ein Idiot dazustehen. D.h. man lässt sich vorher was einfallen, was sich gut anhört - wie ehrlich ist das und wie viel sagt das über die Persönlichkeit aus? Genau das habe ich mal bei einem Bewerbungsgespräch darauf geantwortet, was auf jeden Fall nicht negativ ankam ;)

dami

PsiQ

Senior Member

Re: Assessment Center

Donnerstag, 4. September 2008, 02:09

Geh hin wie du bist, und mach wie du es immer tust.

Das ist das beste.
Was man nicht kann, kann man halt nicht.

Wenn mans hinbekommt Theater zu spielen,
ohne dass "die" es merken, landet man nachher da wo man nciht sein will oder wo mans nicht kann. Auch nicht schön.

Hab schon 2..3 so ähnliche Dinger als "vorbereitung" fürs "echte" später mitgemacht, gerade mit so bezahlten Beobachtern. Sind auch nur Menschen.
Und wenn die Leute so sind wie immer klappts am Besten.
Wenn man zu doof ist, isses halt so.  ;D


PS.:
Wenn ein tiefes Schlammloch kommt, wo Teamarbeit gefragt ist, sieh zu dass du nicht unten bleibst.
Wenn dann gemeinsam und holt den letzten hoch ;)
P4/3Ghz@WaküEigenbau; AmdAthlonXP1700+@cuplex; Q6600@wakü cuplex;i7-5820k@wakü cuplex;I7-10700k@wakü cuplex
4870 @Wakü-selbstbau; R9-290@wakü aquacomputer; Zotac 980TI@WaküZotac; RTX2080FE@WaküAquacomputer; RTX3070TI@WaküBykski

render

God

Re: Assessment Center

Donnerstag, 4. September 2008, 02:50

Also, ich bin Psychologe, und auch wenn ich beruflich nichts mit ACs zu tun hab, kann ich vielleicht doch mal meine Sicht darlegen. Vielleicht hilft es Dir, ein wenig "hinter" das AC zu gucken. Ist ja immer gut, wenn man weiss, wie der Hase läuft .... ;)

Wenn man halbwegs klar ist in der Birne kann man bei so einem AC nicht allzuviel falsch machen. :D Das ist letztlich der entscheidende Punkt am AC: Klar, die testen auch einzelne "professionelle Skills", aber am Ende geht's um eine möglichst facettenreiche GESAMT-Beurteilung, und da spielen "menschliche Faktoren" eben eine große Rolle. Das AC ist ja schließlich eine Psychologen-Erfindung. (übrigens eine deutsche Psychologen-Erfindung.) Insofern geht man beim AC davon aus, dass die Simulation so komplex ist, dass sie quasi unfakebar wird. Weil wir Menschen uns halt eben nicht dauerhaft anders verhalten können, als wir in Wirklichkeit sind. Damit meine ich nicht die "wirkliche Wirklichkeit" (klick ;)), sondern die Arbeitnehmer-Rolle. Natürlich bin ich - auch wenn es Schnittmengen gibt - "privat" anders, als "auf Arbeit".

Die ACler wollen Dir "privat" also nix, die wollen nur testen, ob Du ein guter Arbeitnehmer sein könntest. Und dazu entwerfen Sie, in Deinem Fall (sinnvollerweise) gemeinsam mit Experten des jeweiligen Unternehmens, ein komplexes Szenario, dass die Arbeitsbedingungen sinnvoll und effizient simuliert. Man wäre kein guter Psychologe, wenn man glauben würde, dass das eins zu eins funktioniert. Man wäre ja auch kein guter Ingenieur, wenn man glauben würde, dass eine Anlage sich wirklich 1:1 auf dem Papier planen ließe. Aber dennoch hat die Blaupause mit der Wirklichkeit zu tun, und ähnlich ist es mit dem AC. Deshalb sind sie ja so beliebt: Weil ACs evaluiert werden, und man feststellt, dass ihre Ergebnisse im Schnitt tatsächlich gute Vorhersagekraft haben. Wäre es anders, wären ACs schon lange wieder "out", schließlich funktionieren auch die Personalabteilungen von Unternehmen nach marktwirtschaftlichen Prinzipien.

Daraus leite ich zwei Empfehlungen ab:

(Erstens)
Wurde schon genannt: Sei, wie Du bist. Sei so, wie Du bist, wenn Du Dir Mühe gibst. Sei dabei selbstkritisch. Versuche, Dich zu verbessern, sogar dann, wenn das bedeutet, weniger perfekt zu sein. Schließlich wird im Team gespielt.

(Zweitens)
Mach Dich schlau! Das tust Du ja hier gerade, und wahrscheinlich hast Du auch sonst im Internet rumgelesen oder Dir sogar ein paar Bücher geklaut gekauft. Je mehr Du drüber weisst, desto besser. Bis zu dem Punkt, wo Dir der Kopf raucht. Dann lege den ganzen Kram zur Seite, und gehe zu (Erstens).

:)
render
There is no way to happiness - happiness is the way (Buddha)
The key to living a lazy life is being lazy (Peter Tosh)
The aim of life is to live, and to live means to be aware, joyously, drunkenly, serenely, divinely aware. (Henry Miller)

Draco

God

Re: Assessment Center

Donnerstag, 4. September 2008, 08:55

Okay danke.

Mich würde ins Geheim auch interessieren, weshalb ich in die engere Auswahl gekommen bin. Dass ich beruflich noch unerfahren bin, habe ich im Vorstellungsgespräch klar geäussert. Dass ich im Vergleich zu meinen möglichen Mitbewerbern diese Stelle unbedingt will und dafür die imho richtige Einstellung mit Engagement, Motivation und Kreativität mitbringe habe ich ebenfalls genau so gesagt. Ich glaube letzteres war gar nicht verkehrt.
Ich hatte mir im Vorfeld ausführlichst Fragen und Antworten (sinngemäß) überlegt und da war klar - ich kann nur mit meiner Persönlichkeit / Charakter punkten.
Oder lags am Praktikum vor einigen Jahren. Gibt die Meinung, dass sich größere Firmen die Verhaltensweisen von Ferienarbeitern / Praktikanten aufschreiben und diese bei späteren Bewerbungen zu Rate ziehen...
Ein ehem. Studienkollege mit identischem Abschluss und fast gleichen Benotungen wurde von der Fa. gar nicht erst zum Gespräch eingeladen.

Dino

Administrator

Re: Assessment Center

Donnerstag, 4. September 2008, 11:40

Hi

Zitat von »Draco«



Mich würde ins Geheim auch interessieren, weshalb ich in die engere Auswahl gekommen bin. Dass ich beruflich noch unerfahren bin, habe ich im Vorstellungsgespräch klar geäussert. Das wissen die, aber nicht jeder gibt es zu, deshalb ein Pluspunkt für dich

Dass ich im Vergleich zu meinen möglichen Mitbewerbern diese Stelle unbedingt will und dafür die imho richtige Einstellung mit Engagement, Motivation und Kreativität mitbringe habe ich ebenfalls genau so gesagtAuch das sagt nicht jeder. Viele labern um den heissen brei herum, ohne mal zu sagen: "Ich will den Job!". Ich glaube letzteres war gar nicht verkehrt.

Ich hatte mir im Vorfeld ausführlichst Fragen und Antworten (sinngemäß) überlegt und da war klar - ich kann nur mit meiner Persönlichkeit / Charakter punkten.Dass du wissenschaftlich Punten kannst sehen die an deinem Abschluss. Alles weitere, was sie noch gern hätten, bringen sie dir in dem sehr langen Traineeprogramm bei.
Oder lags am Praktikum vor einigen Jahren. Gibt die Meinung, dass sich größere Firmen die Verhaltensweisen von Ferienarbeitern / Praktikanten aufschreiben und diese bei späteren Bewerbungen zu Rate ziehen...
Ein ehem. Studienkollege mit identischem Abschluss und fast gleichen Benotungen wurde von der Fa. gar nicht erst zum Gespräch eingeladen Vielleicht hatte er nur "das Falsche Foto". Du glaubst gar nicht, wieviele Bewerber ich schon aussortiert habe, nur wiel mir das Foto nicht gefiel. Beii 500Bewerbungen/1Stelle musst du so handeln.


Dino
Videtis hic hommunculum qui verrit suum stabulum. Quid ibi homo invenit? Pulchrum cuplexum areum!

Y0Gi

God

Re: Assessment Center

Donnerstag, 4. September 2008, 17:08

Dino: Was macht denn ein Foto für dich "falsch"? "Hackfresse" ist hoffentlich kein Kriterium :)

Dino

Administrator

Re: Assessment Center

Donnerstag, 4. September 2008, 17:15

Hi

Auf dem Müll landen unter anderem:

- Lieblose Fotos (z.B. Automatenfotos)
- PC-Ausdrücke (ohne Skill)
- Fotos die offensichtlich alt sind (der Typ ist 30, sein Foto auch*g*)
- unangemessene Kleidung auf dem Foto


"Hackfressen" landen auch auf dem Müll, sofern "durchschnittlich oder überdurchschnittlich gutes Aussehen" dem Job dienlich ist. Beispiel: Bestellst du gern Hackfleich (ein Burger) bei einer Hackfresse? ;D Es kommt ausserdem nicht gut an, wenn der Bewerber nichtssagend aussieht. Auch eine Hackfresse kann vielleicht so schauen, als wolle er/sie wirklich den Job.

Die obigen Kriterien erscheinen vielelicht einigen streng. Wer aber 500/1 Bewerber/Jobs hat, der wir so oder so schnell umdenken müssen.

Dino
Videtis hic hommunculum qui verrit suum stabulum. Quid ibi homo invenit? Pulchrum cuplexum areum!

Y0Gi

God

Re: Assessment Center

Donnerstag, 4. September 2008, 17:37

Willst du damit sagen, dass in die Bewerbung gedruckte Fotos unpassend seien? Sofern man da vernünftig was erkennen kann, scheint mir das in einem Zeitalter, in dem auch die Privatfotos aus 'nem (ok, Foto-)Drucker kommen, nicht unangemessen. Würde für mich zumindest gegenüber einem mit Fotoecken, Büroklammern, Tackerklammern, Lochösen oder Sicherheitsnadeln befestigten Foto den Vorzug erhalten.

seaslug

Senior Member

Re: Assessment Center

Donnerstag, 4. September 2008, 19:03

Zitat von »Y0Gi«

... Würde für mich zumindest gegenüber einem mit Fotoecken, Büroklammern, Tackerklammern, Lochösen oder Sicherheitsnadeln befestigten Foto den Vorzug erhalten.


richtig. ein professioneller ([chem.] schwarz/weiß-) abzug sollte einfach sauber aufgeklebt werden. das sieht immer besser aus als ausgedruckt.

back to topic: solche "modeveranstaltungen" dienen´-ähnlich wie in der bluffbrache (unternehmensberatung) - hauptsächlich zur legitimation der externen "berater".

fachliche kompetenz wird kaum gefragt sein, eher die soziale -wie schon erwähnt teamfähigkeit etc.
ich könnte mir auch gut vorstellen, daß man dich in rollenspielen etc. absichtich in konfliktsituationen bringen möchte, um deine reaktion zu checken. nicht selten sind bei solchen veranstaltungen "mitberwerber" psychologen/firmenmitarbeiter etc.
da KANN es sinnvoll sein, auch mal klar zu blocken...

drück´die daumen,

gruß seaslug

Dino

Administrator

Re: Assessment Center

Donnerstag, 4. September 2008, 19:07

Hi

Ich habe hinter "ausgedrucktem Foto" nicht umsonst "ohne Skill" stehen.

Wer meint er kann mit Drucker, Tonwert-Umfang, Belichtung, Bearbeitung und Layoutprogramm umgehen, der darf sowas gern zeigen.

90% der gedruckten Fotos sind aber "ich hab da mal in Word mein ICQ-Profilfoto eingeladen"...

Eine Bewerbung sichten kostet Zeit und somit Geld. Daher wird auch verlangt, dass der Bewerber Zeit und Geld investiert. Zumindest verlange ich das. Ich hab auch noch nie lang auf Forumsfragen geantwortet, die platt und kurz gehalten waren. Wie es in den Wald reinruft, so schallt es heraus.

Dino
Videtis hic hommunculum qui verrit suum stabulum. Quid ibi homo invenit? Pulchrum cuplexum areum!

seaslug

Senior Member

Re: Assessment Center

Donnerstag, 4. September 2008, 19:24

Zitat von »Dino«

...Eine Bewerbung sichten kostet Zeit und somit Geld. Daher wird auch verlangt, dass der Bewerber Zeit und Geld investiert....

Dino


das kann man wirklich unterschreiben.
meine freundin mußte sich vor einem jahr auch bewerben. fotos und abzüge (s/w) von guter fotogrfin machen lassen.
bewerbung natürlich genau ausformuliert und fehlerfrei!.

ein guter freund von mir (selbständig) erstellt unterlagen/präsentationen für die höchsten wirtschaftsebenen (aktionärsversammlungen von dax-unternehmen etc.) und hat das layout übernommen.
alles auf sehr gutem papier in hochwertiger präsentationsmappe, etc.

das sah so gut aus, daß man es schon von der optik her nicht "auf den müll" werfen wollte...

ergebnis: 2 bewerbungen, 2 einladungen, 2 jobangebote.


gruß seaslug

Draco

God

Re: Assessment Center

Freitag, 5. September 2008, 00:47

Ma ehrlich, ich habe mich ausschliesslich online beworben, also per eMail mit einer PDF im Anhang. Damit erspare ich mir solche Fragen und dem Bearbeiter im Unternehmen ist ein Gefallen getan, indem die Bewerbung schon digital ist. In meinem aktuellen Unternehmen werden Papierbewerbungen nämlich eingescannt und erst danach weiter bearbeitet.

Ich hab letztes Jahr beim Fotografen Bilder machen lassen und mir gleich eine CD mit der Bild-Datei geben lassen. Fertig. Profesionelles Foto, strukturierter übersichtlicher Lebenslauf, gezielt formuliertes Anschreiben, eine seriöse eMail Adresse (und nicht draco@....de oder vergleichbares) und schon ists perfekt.
Ich will zwar nicht behaupten, Papierbewerbungen seien "Out", aber jedes vernünftige Unternehmen empfängt (ggf. auf telefonische Anfrage) auch per eMail Bewerbungen. Und das bevorzuge ich in jedem Fall vor einer Papierbewerbung.

edit:
es ist übrigens un-glaub-lich, wieviele Menschen sich einen Dreck um Form, Optik und Inhalt ihrer Bewerbung kümmern. Ich habe in den letzen Monaten soviele Bewerbungen ansehen können, da waren derart schockierend viele No-Go´s drin, hammerhart.

"Hobbys: Playstation zocken, Autos tunen, saufen gehen", war eins der Highlights. Rechtschreibfehler mal gar nicht erwähnt...