ich halte es für wichtig, sich klar zu machen, dass es sich eigentlich um zwei aufgaben handelt:
[list](1) wie gehe ich mit der/dem erkrankten um?
und
(2) wie gehe ich mit meinen eigenen gefühlen um?[/list]
du kannst der freundin nicht in dem sinne helfen kann, dass du irgendetwas an der ursache der situation (die krebs-erkrankung) veränderst. scheiss-gefühl ...
ich schätze, es ist wichtig, die betreffende person im verlaufe der geschichte gewissermaßen zu "begleiten" - sozusagen mit der situation aktiv umzugehen. diagnose, therapie, emotionen, wünsche und hoffnungen, die vorstellungen über die zukunft, all das verändert sich, gerade bei so einer jungen person. sie fühlt sich mindestens genauso verunsichert und verwirrt wie du und wie alle anderen "angehörigen" ... ich halte das für eine gute grundlage, da gemeinsam drüber zu reden.
mach dir möglichst nicht so viele gedanken nach dem motto "was ist wenn?". versuche, "einfach da zu sein" und das auch klar zu formulieren ("ruf mich an, oder komm vorbei wenn du willst. jederzeit, egal weswegen.") - der "patientin" wie auch deinem kumpel gegenüber. das kann ein tröstendes gespräch, ein schweigender spaziergang oder auch ein sixpack bier (s.o.) sein ...
das ganze ist wohl sowieso eher ein dynamischer prozess als ein regelhafter ablauf. also ist es schwer, "allgemeingültige tips" zu geben. man kommt nicht drumherum, sich irgendwie "drauf einzulassen", auch wenn (bzw. gerade weil) man eben nicht weiss, was am ende dabei herauskommt.
das ist sozusagen "aufgabe (2)", das süppchen, dass man als angehöriger/freund selbst auszulöffeln hat, also mit der eigenen verwirrung klarzukommen. ich glaube es tut gut, sich auch darüber mit anderen "mitbetroffenen" auszutauschen, also ganz explizit auch über sich selbst zu sprechen, und nicht nur über über die erkrankung der freundin. der vorteil ist, dass man sich im freundeskreis gegenseitig helfen kann, ohne die "patientin" auch noch mit der "hilfe für die angehörigen" zu überfordern.
je nachdem wie nah man dem patienten steht, kann man über das "eigene süppchen" natürlich auch direkt mit dem erkrankten sprechen. insbesondere für ganz enge leute (freund, eltern, geschwister) ist das glaube ich auf längere sicht schon wichtig. alles zu seiner zeit. ich glaube, man kann sich da ganz gut auf die eigene "innere stimme" verlassen. klar, bedeuten solche gespäche immer eine gewisse überwindung. aber ich glaube, das ist trotzdem ganz wichtig (siehe auch avalons posting).
meist tut es doch "irgendwie gut" - danach fühlt man sich besser (ähnlich wie weinen oft eine "erleichternde wirkung" hat).
das ist wie beim schwimmen: die meisten säugetiere (und damit auch die meisten menschen

) können instinktiv schwimmen, wenn man sie ins wasser wirft, sogar wenn sie vorher noch nie offenes wasser gesehen haben.
kopf hoch, trouble!
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