Also, es gibt beim Boßeln zwei Mannschaften, die Guten und die Bösen.
Die Guten sind immer die bei denen man selbst mitwirft ;D
Naja, ich kopier euch lieber eine Anleitung damit ihr mal einen Überblick bekommt:
Bosseln
Eine ganz typische ostfriesiche Sportart ist das Bosseln. Dabei wird eine Bosselkugel aus Holz (Pockholz), Gummi oder Kunststoff verwendet. Als Spielfläche werden normale Strassen benutzt, wobei der Anfang und das Ende des Bereiches wo das Spiel stattfindet (mehrere Kilometer) mit Schildern "Vorsicht Bosselsport" markiert werden damit andere Verkehrsteilnehmer gewarnt sind. Es gibt verschiedene Kugelgrössen für Jugend, Frauen (11er) und Männer (12er). Diese Sportart wird das ganze Jahr über betrieben wobei Herbst, Winter und Frühjahr eindeutig die Hauptzeit des Spieles ist in der auch die Meisterschaftskämpfe der zahlreichen Vereine ausgetragen werden. Nur im ostfriesischen Raum gibt es alleine um die 150 Vereine mit ca. 27000! Mitgliedern. Es wird in mehreren Ligen von der Kreisklasse bis zur Landesliga bei Jugend, Frauen und Männern in Heim- und Auswärtskämpfen der Meister und die Absteiger ermittelt. Ein Verband wacht wie beim Fußball über Spielerpässe, Strafen und Spielberechtigungen bei Vereinswechseln. Bei so großer Zahl der Aktiven wundert es deshalb auch nicht, das einige Regionalzeitungen im Sportteil den Bosselwettkampfberichten oft mehr wie 50% Platz einräumen. Doch nun zu der Technik und den Regeln. Es kämpfen 2 Mannschaften mit gleicher Anzahl Spielern (5-

gegeneinander. Die Spieler werden durchnumeriert wobei jeder Spieler während des gesamten Spieles nur gegen den Spieler der anderen Mannschaft mit gleicher Nummer kämpft. Die Spieler mit der Nummer 1 beginnen nacheinander an einem markierten Startpunkt das Spiel indem Sie mit einem Schwung ähnlich dem Kegeln versuchen die Bosselkugel auf eine möglichst große Reichweite zu werfen. Dabei ist es äußerst wichtig die Gegebenheiten der Strasse, wie Wellen, Löcher oder Rinnen zu berücksichtigen. Auch das seitliche Gefälle muß durch Wurfwinkel oder Wurftechnik ausgeglichen werden damit der Wurf nicht schon nach wenigen Metern im Strassengraben landet. Um es den Spielern leichter zu machen, versucht die eigene Mannschaft durch anweisen dem Werfer die bestmögliche Richtung anzuzeigen. Dazu stellt sich in erreichbarer Entfernung ein sogenannter Anweiser breitbeinig auf die Strasse so das der Werfer das Loch zwischen den Beinen anvisieren kann und im Idealfall die Kugel dort hindurchrollen läßt. Landet die Bosselkugel nach möglichst großer Reichweite im Graben (die besten Würfe können bis zu 500 Meter weit kommen), so wird Sie auf gleicher Höhe wieder auf die Strasse gelegt und der nächste Werfer der eigenen Mannschaft wirft von dort weiter. Da die Gräben in Ostfriesland oft tief und voll Wasser sind wird dazu der spezielle Bosselsucher verwendet. Eine Wertung gibt es wenn es einer Mannschaft nicht gelingt mit 2 Werfern die Weite der anderen Mannschaft die von nur einem Werfer erzielt wurde zu erreichen. Hier ein kleines Beispiel zur Wertung. Spieler1 der Mannschaft1 wirft 250 Meter weit. Nun kommt Spieler1 der Mannschaft2 und schafft nur 80 Meter. Nun muß als nächstes wieder Mannschaft2 mit Spieler2 werfen, der 100 Meter weit kommt. Das bedeutet 2 Spieler der Mannschaft2 haben es nicht geschafft weiter zu werfen wie 1 Spieler der Mannschaft1 (Mannschaft1 250 Meter, Mannschaft2 80+100=180 Meter). Es gibt einen "Schööt", also einen Punkt für die Mannschaft1. Damit die Nummernreihenfolge erhalten bleibt, braucht Spieler2 der Mannschaft1 nicht mehr zu werfen. Es geht mit den Spielern3 beider Mannschaften an den Stellen weiter wo die jeweiligen Kugeln liegen geblieben sind, wobei immer die Mannschaft mit der hintenliegenden Bosselkugel beginnen muß. Haben die Spieler mit der höchsten Nummer geworfen geht es wieder mit den Spielern der Nummer 1 von vorne los. Ein Wettkampf ist beendet wenn der vorher festgelegte Endpunkt der Spielstrecke erreicht wurde. Sieger ist die Mannschaft mit den meisten Punkten.