Dann werd ich wohl noch eine 50GB oder so Platte dazuhängen. Kann dann doch auch eine 2.5" werden?
Das ist nun wieder eher "suboptimal - siehe unten
Worauf muss ich dann noch achten?
Ok - ganz kurz und knapp:
Die Performance wird im Wesentlichen durch das Zugriffsmuster bestimmt. Die Eckwerte sehen dabei etwa folgendermaßen aus:
1) Einzelne große Blöcke, die linear gelesen/geschrieben werden. Dazu zählen insbesondere alle möglichen Media-Dateien.
2) Viele kleine Blöcke, die "zufällig" gelesen/geschrieben werden. Das sind Datenbanken und ähnliche Applikationen.
Ein Betriebssystem liegt irgendwo zwischen 1 und 2 - d.h. hier ist ein optimaler Mix aus Datenrate und Zugriffszeit wünschenswert. Wobei es beim Windows-Start recht wenig zu schreiben gibt. Da ist die Leserate wichtiger.
2.5"-Platten haben i.d.R. recht lahme Zugriffszeiten - die sind also eher für Typ-1 Daten geeignet.
Zu den Raids:
Raid-1 ist beim Lesen genauso schnell wie eine Einzelplatte - mit intelligenten Controllern sogar etwas schneller (Interleaving).
Beim Schreiben ist es etwas langsamer, weil immer auf die langsamste Platte im Raid gewartet werden muß.
Aktuelle Platten sind nicht "gleich schnell", da die ständig mit sich selbst beschäftigt sind. Daher ist es reiner Zufall,
wann eine Host-Anforderung bearbeitet wird.
Raid-5/6 entspricht beim Lesen einem Raid-0 aus n-1 bzw. n-2 Platten.
D.h. hohe Datenraten beim Linearen Zugriff und Zugriffszeiten, die wieder dem worst-case aller beteiligten Platten entsprechen.
Beim Schreiben kommt immer noch die Zeit zum Nachführen des Parity-Blockes hinzu.
Die Berechnung ist ein einfaches logisches XOR und wird von aktuellen CPUs problemlos nebenbei erledigt - aber das Schreiben braucht eben seine Zeit.
Und - das ist der wichtige Teil - die Parity kann natürlich erst dann geschreiben werden, wenn der Datenblock komplett ist. Das gibt eine gewisse Latenz.
Ganz finster wird's, wenn Blöcke geschrieben werden sollen, die kleiner als die Stripe-Größe sind. Hier muß nämlich trotzdem die Volle Länge verarbeitet, berechnet und zurückgeschrieben werden.
Jetzt könnte man auf die Idee kommen ganz kleine Stripe-Größen zu wählen - das hat dann wieder zur Folge, daß das Raid nur noch mit Selbstverwaltung (siehe Schreib-Latenz) beschäftigt ist.
Deswegen auch die Bemerkung zur Analyse in meinem letzten Posting: Ohne genaue Kenntnis der mittleren Blockgrößen und Zugriffsmuster ist die Einrichtung eines Raid-5/6 ein blankes Glücksspiel.
Die Frage nach der optimalen Stripe-Größe stellt sich übrigens auch bei einem Raid-0.
Da gibt's sicher reichlich Spezialisten, die ein tolles Raid-0 ihr Eigen nennen und auch bei diversen Benchmarks faszinierende Werte erhalten.
Leider ist die Kiste aber "in the real live" irgendwie nicht schneller, sondern es fühlt sich sogar ausgesprochen zäh an.
mfg, Thomas