Mensch, Präsi, da hast Du aber einiges Halb- und Dreiviertelwissen zusammengetragen und Dir Dein eigenes Feindbild gebaut. Inhaltlich finde ich Deine Kritik verständlich und insbesondere den Post von heute abend völlig berechtigt. Aber Alles Unheil auf die Telekom zu schieben, halte ich für zu platt.
Mich ärgert es nur,dass alle nur aufs Geld aus sind!
Hm. Sag mal, bist Du bei Versatel, weil die *besser* sind als Telekom, oder sind sie *billiger*? Na?
Aber o.K., Du bist Kunde bei Versatel, warum auch nicht. Warum schimpfst Du auf die Telekom, wenn Deine Leitung nicht erneuert wird? Lass' Dir doch eine von Versatel legen! Ach, die wollen nicht, warum nur? Weil's sauteuer ist. Und Dein Anschluss ja schließlich noch funktioniert. Und aus dem gleichen Grund erneuern die Telekommunikationsanbieter nur die Leitungen, die entweder gar nicht mehr gehen, oder deren Wartung zu teuer geworden ist oder wo sich der Austausch voraussichtlich rentabel rechnet - die Kosten also durch neue ISDN- und DSL-Aufträge wieder 'reinkommen.
Die Telekom ist nicht der einzige Anbieter in Deutschland, der Anschlussleitungen legt. Frag' doch mal bei Colt. Nein, lass' es, die lachen Dich nur aus. Die wollen *alle* das Gleiche: Geld verdienen. Dazu sind sie als Unternehmen übrigens gesetzlich verpflichtet!
Natürlich kann man die Meinung vertreten, dass die Basis-Infrastruktur, also Straßen-, Schienen-, Strom-, Telekommunikations-Netze und derlei öffentliche Angelegenheiten sind und daher in die Hand des Staates gehören. Aber die letzten Regierungen sahen das anders und haben all diese Netze privatisiert. Nun gelten hier die Gesetze des Marktes - und die werden vom Geld bestimmt.
Ob das beim Telefonnetz Abzocke ist, möchte ich bezweifeln. Der Markt ist sehr umkämpft, die Preise sind in den letzten Jahren permanent gefallen. Und die Bundesnetzagentur hält den Daumen auf den Preisen für die Vermietung der letzten Meile. Mehr wird der Staat da nicht tun - die Gesamtsituation hat er mit der Privatisierung ja selbst geschaffen.
Zum Technischen: Dass Du mit Deiner Ost-Schelte völlig daneben gelegen hast, haben ja Andere schon geschrieben. Dass das Netz gar nicht gewartet wird, stimmt auch nicht. Alle Netzbetreiber haben ihre Fernleitungen komplett auf Glasfaser umgestellt. Die Leitungen zwischen Vermittlungsstelle und Verzweiger (die grauen Kästen an der Straße) sind ebenfalls erneuert worden, da gibt es IMHO keine papierisolierten Kabel mehr, mit Bleimantel schon gar nicht (die hat der Erdbär in der Lehre 'rausgezogen ;D ). Da sind überall moderne, kunststoffisolierte Kabel verlegt. Und den Presserummel, mit dem die Telekom ihre 3-Milliarden-Investition für Breitband-DSL angekündigt hat, hast Du bestimmt auch mitbekommen.
Also: Das Telefon-Netz ist im Großen und Ganzen schon recht o.K.
In Deiner direkten Umgebung (eher ländlich, oder?) ist es natürlich etwas dünner als in Ballungsgebieten. Wo mehr Kunden auf einem Haufen sitzen, ist der Wettbewerb größer und Investitionen sind rentabler.
Erinnerst Du Dich an den Aufbau des Netzes von e+ ? Der Werbeslogan war "98% Netzabdeckung
in der Bevölkerung!". Zu diesem Zeitpunkt waren *ausschließlich* die Ballungsgebiete versorgt!
Tja, Du gehörst leider zu den anderen 2%, die für alle Netzanbieter weniger interessant sind als die geballten 98%.
Vielleicht darf ich mit meinen Jungen Jahren noch keine Öffentliche Kritik machen,gegen Unternhemen und gegen Misstände,fände ich aber schade,weil zu wenige Leute versuchen was zu Kritisieren!
Wir nehmen zu viel in diesem Land hin.
Konstruktive Kritik ist gut, und überhaupt nicht altersabhängig. Das Konstruktive in Deiner Kritik ist allerdings etwas dünn - was schlägst Du denn zum Abstellen der Missstände vor?