ich setze einfach mal darauf, dass nur wenige auf die Idee kommen, da beides anzukreuzen.
Mal konkret zum Thema:
Den Gedanken, eines Forums, dass eine kompetente Beratung und Information bietet sowie eine Entlohnung für die Verfasser vorsieht, finde ich schon recht interessant.
Gibt es so etwas eigentlich bereits in irgendeiner Form?
Ein paar Vorteile existieren in beispielsweise folgendem Ansatz meiner Meinung nach schon:
Durch den finanziellen Anreiz für die Verfasser von Beiträgen würden sich beispielsweise u.a. folgende Nutzenaspekte für die Nutzer des Forums ergeben:
1) qualitative Beiträge
2) schnelle Antworten
3) freundliche Antworten
4) Experten für großes Spektrum an Themengebieten (-> keine Suche mehr nach unterschiedlichen Foren notwendig)
Die konkrete Umsetzung des Preissystems wäre natürlich schwierig. Aber vorstellen könnte ich mir eine Art freiwillige Festlegung der Höhe der Gebühren, gepart mit einer Mindesthöhe. Der Zahlungsverkehr an sich würde komplett über das Forensystem abgewickelt werden.
Folgender Fall:
ein Verfasser V schreibt eigenständig eine Anleitung über so eine schwierige Tätigkeit wie das Wechseln einer Glühbirne.
Nutzer N, den gerade der Defekt einer Glühbirne ereilt hat, sitzt im Dunkeln und benötigt dringend Ratschläge, wie er es schafft, dieses Problem vor Einbruch der Nacht zu lösen. Glücklicherweise ist ihm das Forum "ich-weiss-alles" (der Name ist Programm und hat sich herumgesprochen) bekannt, dem er sofort einen Besuch abstattet. Nach Benutzung der benutzerfreundlichen Suchfunktion wird er auf den Artikel von V aufmerksam.
Hier ergeben sich nun zwei mögliche Situationen:
1) N ist der erste, der den Beitrag von V aufruft.
-N liest den Beitrag und ist mit der ausführlichen und überaus kompetenten Anleitung in solch einem Maße zufrieden, dass er dem V freiwillig eine Gebühr entrichtet und den Beitrag von V (und auch in geringem Maße die Gesamtbeurteilung von V) positiv bewertet.
-aufgrund der schlechten Qualität des Beitrags fliegt auch noch der Sicherungskasten von N in die Luft und folglich empfindet N ein Gefühl der Unzufriedenheit, was sich in einer negativen Bewertung des Artikels von V (und auch in geringem Maße auf die Gesamtbewertung von V) niederschlägt. Da N als erster Leser des Artikels vorab nichts über dessen Qualität wissen konnte, ist er auch nicht verpflichtet, einen Betrag an V zu entrichten.
2) Der Beitrag von V wurde bereits häufig bewertet
Aufgrund der durchschnittlichen Bewertung ist N von der Qualität des Beitrags von V vorab überzeugt. So ist er auch bereit, sich noch vor dem Lesen des Artikels auf eine zu entrichtende Mindestgebühr festzulegen.
Da N nicht der einzige in Deutschland ist, dem eine Glühbirne durchbrennt, suchen unzählige geplagte Ratsuchende in dem Forum "ich-weiss-alles" nach einer Anleitung und viele stoßen auf den Artikel von V und sind bereit, den geringen Mindestbetrag zu bezahlen. Diese Anzahl von Nutzern verschafft dem V in der Summe (bsp: 100 Nutzer x 0,25€ = 25€) ein schönes Zubrot. Viel wichtiger als die finanzielle Vergütung ist aber natürlich die Anerkennung, die ihm durch die vielen Nutzer bestätigt wird...
Auf folgenden andersgerichteten Prozess gehe ich hierbei nur kurz ein: Nutzer M will sich nicht mit der Suche belasten bzw. ist dazu nicht in Stande und formuliert seine Problemstellung stattdessen in Form eines neuen Beitrags, für dessen kompetente Beantwortung er einen Betrag ausschreibt...
Ihr zweifelt, dass jemand bereit wäre, für die diese Form der Problemlösung zu zahlen?
Ich persönlich würde für solche Leistungen zwar wohl auch nichts berappen, da ich bereit wäre, auch längere Zeit für die Recherche nach kostenlosen Ratschlägen zu investieren.
Darum rufe bei Problemen (z.B. Installation und Konfiguration eines Routers) aber auch nicht die kostenpflichtige Hotline des Herstellers an, eine große Anzahl von anderen Geplagten aber schon!
Diese Tatsache lässt sich beispielsweise auf folgenden Gedankengang begründen: Weil sie schnell an eine Lösung ihres Problemes kommen wollen/müssen und dabei ein gewisses Vertrauen in die Kompetenz des Supports haben, das die hohen Telefontarife rechtfertigt.
Würde nun ein obenbeschriebenes gebührenfinanziertes Forum diese beiden Voraussetzungen erfüllen, zugleich diese Leistungen aber zu einem wesentlich geringerem Preis anbieten können, wäre womöglich ein gewisses Maß an Daseinsberechtigung des Forums erfüllt.
So, nun könnt Ihr meine Visionen ruhig zerreißen.
Bin aber mal gespannt, was Ihr für Argumente entgegensetzen könnt...
Grüße
DUI