zum thema (und nicht zum "als" ... ;D):
was du schilderst, ist ein bekanntes phänomen beim träumen. ich hab das selbst schon so ähnlich gehabt. der wecker hat mich geweckt, ich bin aufgestanden, hab meinem mitbewohner guten morgen gesagt, kaffee aufgesetzt, zähne geputzt, mich angezogen, kaffee getrunken ... und dann bin ich aufgewacht!
soweit ich weiss, hängt das mit der zeitlichen auflösung des bewusstseins zusammen: im wachbewusstsein verläuft die zeit - nun ja, so wie wir sie kennen, linear, stetig, orientiert an unseren wahrnehmungen ... aber im traum haben wir keine "wahrnehmung", oder genauer, wir haben
keinen "echten" sensorischen input, sondern eben nur die "wahrnehmung" (im wörtlichen sinn: wir nehmen, erleben etwas als "wahr" also "echt").
wie genau das im gehirn abläuft, weiss man afaik noch nicht. aber klar ist, dass die hirse irgendwie "von selbst" feuert, sich räkelt, feedback-schleifen initiiert, wie auch immmer ...
da das ganze aber eben "nur im kopf" stattfindet, fehlt die (sensorische) verankerung in der "realen" zeit. und dann kann man halt innerhalb von 5 minuten 2 stunden "erleben". das deutet darauf hin, dass unser bewusstsein zu weit mehr in der lage ist, als wir gemeinhin wahrnehmen (...
).
das kann man auch im wachzustand erfahren, bzw. ist das etwas, was ständig passiert, zB beim kaffee-umrühren oder beim aus-dem-fenster-gucken.
gutes beispiel: autobahn-hypnose: die viel-fahrer werden das kennen. plötzlich stellt man fest, dass man seit zehn minuten nicht mehr darauf geachtet hat, dass man mit 120 über die bahn düst. stattdessen hat man sich überlegt, was man heute abend zu essen macht, wen man noch anrufen muss, oder man hat "geträumt", zB von einem urlaub.
die hochkomplexe steuerung des fahrzeuges haben wir derweil an unseren inneren automaten abgegeben.
gibt noch 1000 beispiele dafür, dass wir, meist unabsichtlich und "nebenbei" die krassen fähigkeiten unseres bewusstseins erfahren, zB wenn man in musik "versinkt", oder in einem spannenden buch. das betrachten von lava-lampen hat oft einen ähnlichen effekt ...
meditations-techniken zielen daruf, diesen zustand aktiv herbeizuführen, wobei meist der trick ist, den zustand eben nicht gezielt aufzusuchen, sondern sich dorthin treiben zu lassen. ähnlich wie bei der atmung: die beste (entspannteste) atmung haben wir, wenn wir nicht auf das atmen achten, sondern "uns atmen lassen".
"loslassen" ist vielleicht der beste ausdruck dafür. es kostet keine kraft, keine anstrengung, loszulassen, sondern es geht "von ganz allein". nimm einen stift oder einen stein zwischen die finger, und lass ihn dann wieder los, so dass er auf den boden fällt ...
das ist im übrigen eine nette übung: sich ruhig und ungestört in den lieblings-sessel setzen und es sich bequem machen. dem eigenen atem "zuhören", abwartend und aufmerksam. man nimmt sich zeit, und konzentriert sich auf den atem. in aller ruhe. manchmal findet man eine passende innere vorstellung, ein inneres bild, einen blauen frühlingshimmel zum beispiel, und die weißen wolken, die langsam und stetig vorüberziehen ... vielleicht kann man sich vorstellen, die gedanken auf wanderschaft zu schicken - "in gedanken" zu wandern. manch einer stellt sich einen weg vor, und betrachtet das umfeld, den wegesrand, den himmel - so wie man seine gedanken betrachtet. vielleicht hält man zwischendurch auch mal inne und erkundet ein stück abseits des weges etwas genauer, betrachtet sich, was man dort so findet. wandelt durch die landschaft, und betrachtet sich alles, in aller ruhe. und ist ein bisschen erstaunt, wenn man den sessel findet, in dem man es sich bequem gemacht hat ...
allerdings ist meditation eine technik. und technik will gelernt und geübt sein. irgendwann geht's dann von alleine - man überlegt ja auch nicht (oder eben nicht mehr), wie das mit dem fahrradfahren oder autofahren "geht", sondern tut es einfach.
übung macht den meister.
gute reise!
the_matrix