Da bleibt dir da wohl nichts anderes übrig als dich querzustellen um den Rauch loszuwerden (kündigen mal ausgenommen), wenn auch mit Rückendeckung durch http://bundesrecht.juris.de/arbst_ttv_2004/__5.html
am besten suchst du dir aber noch ein paar von den nichtrauchenden Kollegen als unterstützung bevor du damit zum Chef gehst

Zitat von »Möppel«

Zusätzlich hat unser Arbeitgeber dieses Jahr "befohlen", dass die Raucher nun bei jeder Rauchpause mit Ihrer Zeiterfassungskarte "stempeln" müssen, also wird die Raucherei von der Arbeitszeit abgezogen. Und JA, der Chef ist selbst Raucher !

Das kann auch schnell nach hinten losgehen für den Chef, denn Pausen unter 15 Minuten dürfen nicht von der Arbeitszeit abgezogen werden.

sowa shat unser chef auch schon angedroht, weil die raucher die 5 minuten raucher "pause" zu sehr ausreizen.

5 minuten fänd ich ja nichtmal problematisch
nur wenn daraus dann, wie bei uns in den betrieben, 10-15x 5 minuten am tag werden, dann geht mir das als nichtraucher gewaltig aufn senkel. ich darf in der zeit ja schließlich arbeiten :
davon abgesehen find ichs auch nicht grad angenehm in jedem treppenhaus die luft anhalten zu müssen...

wenn man bedenkt, dass man zB 4x am Tag ne 5-minütige Raucherpause hat, dan summiert sich das in einem Monat schon auf über 6 1/2 Stunden. Da Nichtraucher diese Zeit weder gutgeschrieben bekommen oder ausgezahlt, sollte es wohl alleine im Sinne des Arbeitsklimas sein, dass Raucher stempeln müssen.

Das steht im Arbeitszeitgesetz §4.

Zitat von »Spitfired«

is mir dann auch irgendwie unangenhem was zu labern ...

Egal, es ist schließlich deine Gesundheit. Zur Not gehst du zum Betriebsrat oder etwas ähnlichem. Solltest du aufgrund dieser Farce nicht übernommen werden, bleibt der Gang zum Anwalt. Es ist dein Recht am Arbeitsplatz nicht vergiftet zu werden.

Jepp,
Betriebsrat wäre auch meine Empfehlung. Auch wenn da vorwiegend Raucher sitzen sollten, dürftest Du dort Dein Anliegen vortragen können, ohne dass es gleich - ohne Dein Wollen - in die falschen Ohren gelangt. Dass es in einer Firma dieser Größenordnung keinen "Gesundheitsschutz" oder ähnliches gibt, der auch den Nichtraucherschutz überwacht, überrascht mich schon etwas.

Gruß Hannibal

du hast anspruch auf einen rauchfreien arbeitsplatz, wie auch das von dragonclaw gepostete gesetz ja ziemlich eindeutig sagt.

geschickt wäre es sicherlich, mit diesem anliegen bis zum ende der probezeit zu warten ... :-/

aber dann würde ich das durchziehen, notfalls mit anwalt usw. (hast du'n arbeitsrecht-versicherungsschutz?). die rechtliche lage ist glasklar, da gibbet nichts dran zu rütteln. und wenn ca. 40% rauchen, bedeutet das wohl, dass ca. 60% nicht rauchen! diesbezüglich mal vorsichtig abzuchecken, wen du als allierten gewinnen könntest ist vielleicht ne gute idee, weil du dann die probezeit auch nicht diesbezüglich untätig "ertragen" musst.

Jo, auch meine Empfehlung, erstmal beim Betriebsrat anfragen oder wenn der nur aus Rauchern besteht, des ganze über die Gewerkschaft laufen lassen.
Solang du in der Probezeit bist, ist es allerdings wirklich gefährtlich, da selbst aktiv was zu machen, da müsstest die Zeit erstmal abwarten. Aber die Arbeitnehmervertreter müssten des ganze auch für dich ungefährlich über die Bühne bringen können.

Zitat

Das kann auch schnell nach hinten losgehen für den Chef, denn Pausen unter 15 Minuten dürfen nicht von der Arbeitszeit abgezogen werden.

Das steht im Arbeitszeitgesetz §4.

Sorry, aber das steht dort garantiert nicht.

Da könnte man seinen Arbeitstag ja munter aufteilen: 5 Minuten arbeiten, 5 Munuten Pause, 5 Minuten arbeiten usw. Volles Gehalt für halbe Arbeitszeit und in dieser nix geschafft - wohl kaum.

DAS steht da:

§ 4 Ruhepausen
(1) Die Arbeit ist durch im voraus feststehende Ruhepausen von mindestens 30 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs bis zu neun Stunden und 45 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als neun Stunden insgesamt zu unterbrechen.
(2) Die Ruhepausen nach Satz 1 können in Zeitabschnitte von jeweils mindestens 15 Minuten aufgeteilt werden.
...

Man beachte: "im voraus feststehende (!!) Ruhepausen"

Raucherpausen gehören wie Toilettengänge nach dem Sinn des Gesetzes nicht zur Ruhepause, sondern im Amtsdeutsch zur "persönlichen Verteilzeit", die IIRC nicht exakt festgesetzt, aber über den dicken Daumen ungefähr 5 Minuten pro Stunde nicht überschreitet. Die Ruhepause ist eben die Mittagspause und ggf. die Frühstückspause.

Trotzdem ist das Nichtrauchen als Neuling schwer durchzusetzen. Im Winter kann man sich warm anziehen und konsequent das Bürofenster aufreißen - aber Freunde gewinnt man so auch nicht. Blöde Situation.

Zitat von »Limbachnet«

Sorry, aber das steht dort garantiert nicht.

Da könnte man seinen Arbeitstag ja munter aufteilen: 5 Minuten arbeiten, 5 Munuten Pause, 5 Minuten arbeiten usw. Volles Gehalt für halbe Arbeitszeit und in dieser nix geschafft - wohl kaum.

DAS steht da:

§ 4 Ruhepausen
(1) Die Arbeit ist durch im voraus feststehende Ruhepausen von mindestens 30 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs bis zu neun Stunden und 45 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als neun Stunden insgesamt zu unterbrechen.
(2) Die Ruhepausen nach Satz 1 können in Zeitabschnitte von jeweils mindestens 15 Minuten aufgeteilt werden.
...

Man beachte: "im voraus feststehende (!!) Ruhepausen"

Raucherpausen gehören wie Toilettengänge nach dem Sinn des Gesetzes nicht zur Ruhepause, sondern im Amtsdeutsch zur "persönlichen Verteilzeit", die IIRC nicht exakt festgesetzt, aber über den dicken Daumen ungefähr 5 Minuten pro Stunde nicht überschreitet. Die Ruhepause ist eben die Mittagspause und ggf. die Frühstückspause.

Also entnehme ich Deinen Ausführungen, dass Raucherpausen, ähnlich wie Toilettengänge nicht von der Arbeitszeit abzugsfähig sind?
Unterm Strich sagen wir also das Gleiche.

die entscheidende frage ist doch, ob du tatsächlich auf deinem recht bestehen solltest. als neuling in einer firma würd ich da mal drei augen zudrücken, denn ein verrauchter arbeitsplatz ist immer noch besser als gar keiner! ;-) ansonsten würd ich mich am anfang mal eher klein halten und durch leistung überzeugen, dann kannst du auch später besser mit deinem chef verhandeln à la "ich würd ja gerne hier bleiben, aber diese raucherei überall...." alternativ würd ich mich mal mit den anderen nichtrauchern kurzschließen, die schon länger im betrieb sind, vielleicht findest du dort unterstützer. kann mir nicht vorstellen, dass das thema dort noch nie zur sprache kam. gleich am anfang unbeliebt machen bei 40% der belegschaft halte ich jedenfalls für taktisch ungeschickt...

Zitat von »Norman«

Also entnehme ich Deinen Ausführungen, dass Raucherpausen, ähnlich wie Toilettengänge nicht von der Arbeitszeit abzugsfähig sind?
Unterm Strich sagen wir also das Gleiche.

Wie kommst du auf das schmale Brett?
Hier steht nur, wieviel Pause vorgeschrieben ist.
Zusätzliche Pausen sind Privatsache und, sofern vom Chef zugelassen, grundsätzlich keine Arbeitszeit.
Der Einfachheit halber (Verwaltungsaufwand und so) wird der Anspruch in der Praxis vernünftigerweise jedoch kaum durchgesetzt (wer setempelt schon aus wenn er aufs Klo geht).
Auf der anderen Seite kann auch eine "Raucherpause" durchaus Arbeitszeit sein, man kann sich ja mit den Kollegen über aktuelle Themen der Arbeit unterhalten, sonst müßte man ja auch für andere Besprechungen ausstempeln.
Oder wenn man mal am Arbeitsplatz für ein paar Minuten an was anderes denkt oder kurz privat telefoniert wird keiner ausstemepln.

Fazit: Ich würd mich net daran aufhängen, Raucher hätten "ungerechtfertigt mehr Pause" als Nichtraucher...

Zitat von »Spitfired«

jop werd ich wohl noch ausharren muessen dank der netten probezeit ...


und das mit dem betriebsrat ist ja ne nette idee allerdings gibts das hier nicht ... und wer in der gewerkschaft ist hat hier auch schlecht chancen genommen zu werden ...

Dein Chef muss ja nicht erfahren, dass du in der Gewerkschaft bist.
Grundsätzlich bist du in keinster Weise verpflichtet, ihm mitzuteilen ob du Mitglied bist, oder nicht