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Zitat von »TrOuble«
Was ich vollkommen nicht nachvollziehen kann:
Wie kann es in Deutschland sein, dass ein Gericht die Bestreikung des Güters und Fernverkehrs verbieten kann? Ich dachte immer, dass das Recht auf Streik ein elementares Grundrecht in Deutschland sei?
Zitat
Damit der von einer Gewerkschaft organisierte Streik rechtmäßig ist, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. So sind Streiks für höheren Lohn während der Laufzeit eines Tarifvertrags unzulässig (Friedenspflicht). Auch wird in der Rechtsprechung regelmäßig verlangt, dass ein Streik verhältnismäßig ist und im konkreten Fall nur als letztes Mittel eingesetzt wird. Umstritten ist, ob ein Streik rechtmäßig ist, wenn mit dem angestrebten eigenständigen Tarifvertrag die Tarifeinheit durchbrochen würde. Das Bundesarbeitsgericht hielt bisher am Grundsatz der Tarifeinheit fest. Er besagt, dass in jedem Betrieb nur ein Tarifvertrag für die gesamte Belegschaft gelten darf. Damit wäre z.B. der Streik der Lokführer-Gewerkschaft GDL im Sommer und Herbst 2007 rechtswidrig. Das Arbeitsgericht Chemnitz hat in diesem Fall jedoch das in Artikel 9 Absatz 3 Grundgesetz geschützte Streikrecht als wichtiger betrachtet als die Tarifeinheit. Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit verlangt nach Ansicht des Gerichts jedoch eine Begrenzung von Bahnstreiks auf den Regionalverkehr; Fern- und Güterverkehr dürften nicht bestreikt werden.
Zitat von »TrOuble«
Was ziemlich Interessant ist: durch die einseitige Berichterstattung der Medien bekommt man den Eindruck, dass die Lockführer den Mund nicht vollbekommen können. Wenn man allerdings bedenkt, dass die Bahngehälter um teilweise bis zu 300% (alternativ hier) in den letzten Jahren gestiegen sind, sieht man den Streik schon wieder ganz anders.
Zitat von »Limbachnet«
Aber "Schaut mal, denen geht's noch schlechter" ist IMHO kein Argument. Das fand ich als Kind schon albern, als uns immer die armen Kinder in Afrika vorgehalten wurden...
Zitat von »Limbachnet«
Bei Kleinstunternehmern (Klassiker: Friseure) sehe ich das beinahe noch ein - bei internationalen Großkonzernen mit Milliardengewinnen finde ich das aber seltsam, letzten Endes hat damit der deutsche Staat dem Unternehmen etwas zu seinem Gewinn beigesteuert. Andererseits - wenn der betreffende Arbeitnehmer arbeitslos wäre, müsste der Staat seinen gesamten Lebensunterhalt tragen und nicht nur einen Teil...
Betriebswirtschaftlich ist das eine feine Sache für die Unternehmen, volkswirtschaftlich ist das verzwickt und kann so IMHO nicht auf Dauer weitergehen.
Zitat von »SpeedCat«
Abgesehen von den mangelhaften Informationen, die die Medien über die tatsächliche Sachlage der bahnstreiks vermittelnl, habe ich mittlerweile kein Verständnis mehr für die Lokführer.
1.: Eine 30%ige Gehaltserhöhung fordert man doch nicht, ohne der Öffentlichkeit diese 30% auch genauestens vorzurechnen. Wie soll man eine Solidarisierung der Bevölkerung mit den Lokführern erreichen, wenn man nicht nur mit ungenügenden Informationen über die eigenen Ziele antritt, sondern auch noch durch unkalkulierbare und mittlerweile auch unkoordiniert erscheinende Streikwellen die Berufspendler verärgert...!?
Zitat
2.: Dazu kommt fast noch wichtiger der Punkt, daß die GDL durch ihre Streiks zumindest billigend in Kauf nimmt, mit dieser Durchsetzung der eigenen Ziele einen ganzen Haufen Arbeitsplätze zu gefährden. Überall wird dauernd gewarnt, daß der Bahnstreik keine Ausrede für Zuspätkommen oder fernbleiben von der Arbeit ist. Es wird aber mit keinem Wort darauf eingegangen, was jemand machen soll, der wirklich *zwingend* auf die Bahn angewiesen ist. Diese Leute müssen doch permanent befürchten, mal wieder unentschuldigt nicht zur Arbeit erscheinen zu können und laufen Gefahr, deswegen ihren Job zu verlieren. Und dazu gibt es KEIN EINZIGES WORT von der GDL. Dieser Punkt, an dem eine Hand voll Lokführer die eigenen Interessen versucht durchzusetzen und dabei - bewusst oder unbewusst (was ich mir nicht vorstellen kann!) - die Gefährdung von unzähligen Arbeitsplätzen in Kauf nimmt, ist für mich die Krönung.
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