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Frage zur Finanzkrise

Freitag, 10. Oktober 2008, 11:52

Moin,

passend zum aufziehenden Schwarzen Freitag ...

Ich verstehe eine Sache bei der aktuellen Finanzkrise nicht und hoffe, dass das allwissende AC-Forum mir da weiterhelfen kann: :D

Also:
Eine Bank hat "Verbindlichkeiten" von XX Euro. Zum Beispiel musste bei der HypoRealEstate mit 30 Milliarden Euro gebürgt werden. Soweit so gut, denen sind Kreditrisiken flöten gegangen, d.h. ein Kredit fällt aus, weil der Kreditnehmer pleite ist und nicht zahlen kann. Nun habe ich das so verstanden, dass das solche Risiken "fällig" werden, und da die HRE irgendwann keine Kohlen mehr hat, muss sie nun gestützt werden. Richtig soweit?

Meine Frage: Wer bekommt denn da das Geld?

Irgendwie reden alle davon, dass die Banken alle "pleite" sind. Pleite ist man, wenn man mehr Ausgaben als Einnahmen hat. Aber es muss doch sowas wie einen "Empfänger" der Ausgaben geben, einen Gläubiger.

Entweder sind das auch Banken, dann können die aber nicht alle pleite sein (denn sie haben Geld zu kriegen), oder jemand anders. Aber wer?

Oder hab ich da nen Denkfehler?

Sorry für die vielleicht "dumme Frage", aber ich gehöre zu den über 50% der Bevölkerung, die keine nennenswerten Vermögenswerte besitzen und insofern kenne ich mich da auch nicht wirklich aus.

Sehr interessant in diesem Zusammenhang fand ich diesen Artikel aus der ZEIT (über Bilanzierungsregeln), aber im Hinblick auf meine Frage hilf mir das auch nicht weiter.
There is no way to happiness - happiness is the way (Buddha)
The key to living a lazy life is being lazy (Peter Tosh)
The aim of life is to live, and to live means to be aware, joyously, drunkenly, serenely, divinely aware. (Henry Miller)

Re: Frage zur Finanzkrise

Freitag, 10. Oktober 2008, 13:20

Kurz nur und ohne zu tief mich damit befasst zu haben.
Ich habe das immer so verstanden:

Du kaufst dir ein Haus auf Pump (normal) und hast natürlich bei der Bank deine Finanzierung laufen.  Daran verdient ja die Bank. Diesen "Kredit" kann die Bank weiter verkaufen. Und genau das haben die Banken munter gemacht. Je mehr Kredite du vergibst je mehr kannst du verkaufen. Durch die Geldgier und Angebot und Nachf*ge Automatismus wurden immer mehr Kredite "unters Volk gebracht" Das Risiko wurde *bewusst immer höher. Der haken an der Geschichte ist ja das die Bank als Sicherheit dein Haus, also dessen Marktwert hat. Wenn jetzt immer mehr Neubesitzer Ihre ungerechtfertigten Kredite nicht mehr zahlen können, kommen immer mehr billige Häuser auf den Markt. D.H. der Wert ALLER Häuser fällt. Die Kreditgrundlage schwindet... Diese geldgeilen hirnlosen Affen *sorry ist aber so* haben das dermaßen weit übertrieben, dass jetzt ein gigantisches Kartenhaus zusammen stürzt. Klar trifft das erst mal die Banken. Das Problem ist aber das hinter jedem Kredit einer von uns steckt... Also egal wies siehst wir sind die gea*ten    

Na hoffe mal das war jetzt nicht ganz daneben  

Hypo Real ist eigentlich keine Bank, die handeln sozusagen nur mit solchen Krediten. (mein ich verstanden zu haben) Um solche Geschäfte zu machen musst du gigantische mengen kaufen und verkaufen. Also leihst du dir auch Geld... viel Geld. Nun ist der Handel mit den Krediten aber  *geplatzt... Also das was du gekauft hast nix mehr wert. Nun kannst du es nicht mehr verkaufen und zusätzlich DEINEN Kredit nicht mehr zurück zahlen... Im Prinzip Handeln die XXXX nur mit zahlen.


PS. Guter Artikel

Niemals darf ein Vermögensteil nach deutschem Recht im Wert hochgeschrieben werden, nicht einmal dann, wenn ganz offensichtlich ist, dass es – wie zum Beispiel ein Firmengrundstück in guter Lage – inzwischen mehr wert ist als beim Kauf. Es bleibt trotzdem mit seinem alten Kaufpreis in der Bilanz und bildet eine stille Reserve.

Nach den angelsächsischen Regeln ist das anders. Da sind die akuellen Werte maßgeblich für die Bilanz. Liegen die höher als im Jahr zuvor, dann darf das Unternehmen einen Buchgewinn ausweisen
 Triffts aufen Punkt.

Ah jetzt... Deine zentrale Frage " Wer bekommt das Geld"

Im Prinzip nimand. Die haben das Geld in den Sand gesetzt und sind nun faktisch Pleite. Das Problem ist aber, dass an dieser Firma 1000ende andere Geschäfte und Kredite hängen. Wenn die den Laden einfach dicht machst rollt eine noch gigantischer Pleitewelle los. Eigentlich zahlen WIR deren unfähigkeit.

... Soll mir mal passieren... Ah hab mich übernommen das Auto kann ich nicht mehr Zahlen... Bitte Staat zahl du für mich  >:(
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Wäre es nicht adäquat, den Usus heterogener Termini zu minimieren?
(Sollte man nicht weniger Fremdworte verwenden?)


Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren, imaginaeren Freund hat

Re: Frage zur Finanzkrise

Freitag, 10. Oktober 2008, 14:02

Ganz kurz eingeworfen ...

das Geld was als Kredit ausgegeben wird ist Dein Erspartes. Damit arbeitet die Bank ja logischerweise. Das ist die Grundfunktion. Wenn Du es also wiederhaben willst, aber die Bank den Kredit nicht zurückbekommt .....

Re: Frage zur Finanzkrise

Freitag, 10. Oktober 2008, 14:32

Da sprach der Bänker :)

GGG ob das weiterhilft  ::)

http://de.youtube.com/watch?v=mzJmTCYmo9g

Der Schlusssatz passt aber perfekt >:(
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Wäre es nicht adäquat, den Usus heterogener Termini zu minimieren?
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Re: Frage zur Finanzkrise

Freitag, 10. Oktober 2008, 15:33

Zitat von »Stefan«

Ganz kurz eingeworfen ...

das Geld was als Kredit ausgegeben wird ist Dein Erspartes. Damit arbeitet die Bank ja logischerweise. Das ist die Grundfunktion. Wenn Du es also wiederhaben willst, aber die Bank den Kredit nicht zurückbekommt .....


Ach so... Siehste, dass dahinter am Ende reale Leute mit realem Geld stehen ("Einlagen" sagen die Bänker, oder?) hatte ich angesichts der ganzen Finanz-Diskussion echt glatt vergessen... ::)

So macht das auch Sinn:

Die Banken bekommen reales Geld, vermehren es (im Fall der aktuellen Krise durch "Luftbuchungen", die die Blase füllen und nun platzen lassen) und geben dem realen Kunden einen Teil davon ab (dessen Rendite) und behalten einen Teil für sich (Gewinn der Bank).

Die Verbindlichkeiten der Bank, nach denen ich oben gefragt hatte, beziehen sich also auf die Einlagen. Diese haben sich aber "in Luft aufgelöst" (die Bank hat riskant investiert und verloren), und deswegen müssen die Banken nun staatlich unterstützt werden (Übernahme, Bürgschaft usw.), weil sonst nicht nur die Bank (das könnte ich persönlich ja noch ertragen 8)) sondern damit auch die "Einlagen" der Anleger ("Einleger"?) weg wären, also nicht nur Werte im Finanzsystem, sondern eben "reale" Werte?

So ungefähr richtig?

Thx.
render
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Re: Frage zur Finanzkrise

Freitag, 10. Oktober 2008, 16:08

Zitat von »render«



Ach so... Siehste, dass dahinter am Ende reale Leute mit realem Geld stehen ("Einlagen" sagen die Bänker, oder?) hatte ich angesichts der ganzen Finanz-Diskussion echt glatt vergessen... ::)

So macht das auch Sinn:

Die Banken bekommen reales Geld, vermehren es (im Fall der aktuellen Krise durch "Luftbuchungen", die die Blase füllen und nun platzen lassen) und geben dem realen Kunden einen Teil davon ab (dessen Rendite) und behalten einen Teil für sich (Gewinn der Bank).

Die Verbindlichkeiten der Bank, nach denen ich oben gefragt hatte, beziehen sich also auf die Einlagen. Diese haben sich aber "in Luft aufgelöst" (die Bank hat riskant investiert und verloren), und deswegen müssen die Banken nun staatlich unterstützt werden (Übernahme, Bürgschaft usw.), weil sonst nicht nur die Bank (das könnte ich persönlich ja noch ertragen 8)) sondern damit auch die "Einlagen" der Anleger ("Einleger"?) weg wären, also nicht nur Werte im Finanzsystem, sondern eben "reale" Werte?

So ungefähr richtig?

Thx.
render


äh ... nein  :-[  Dein Geld ist deins. Nur weil es in Zahlenform auf der Bank liegt ist es nicht einfach löschbar. Die Bank ist aber nicht für deine Ersparnisse da. Die ganze Wirtschaft funktioniert darüber.

Zitat

Die Banken bekommen reales Geld, vermehren es (im Fall der aktuellen Krise durch "Luftbuchungen", die die Blase füllen und nun platzen lassen) und geben dem realen Kunden einen Teil davon ab (dessen Rendite) und behalten einen Teil für sich (Gewinn der Bank).
 

Das wäre ein deutsches system...

Niemals darf ein Vermögensteil nach deutschem Recht im Wert hochgeschrieben werden, nicht einmal dann, wenn ganz offensichtlich ist, dass es – wie zum Beispiel ein Firmengrundstück in guter Lage – inzwischen mehr wert ist als beim Kauf. Es bleibt trotzdem mit seinem alten Kaufpreis in der Bilanz und bildet eine stille Reserve.

Nach den angelsächsischen Regeln ist das anders. Da sind die akuellen Werte maßgeblich für die Bilanz. Liegen die höher als im Jahr zuvor, dann darf das Unternehmen einen Buchgewinn ausweisen



Das ganze SPIEL geht sehr extrem ins Deteil. Wenn du etwas überweisst (Gehalt zB.) und es erst 2 Tage später auf deinem Konto ankommt, hat die Bank solange mit dem Geld gearbeitet. In dem Fall hast du dann wieder recht.


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Re: Frage zur Finanzkrise

Freitag, 10. Oktober 2008, 17:26

Nimm dir mal 47 minuten Zeit, und schau dir folgende Film/Doku an

http://de.youtube.com/watch?v=PHBtnzxJJ_4
Money as Debt

Es erklärt einiges.
Auch wieso es jetzt zu ne Finanzkrise gekommen ist.
Ich hasse Apple ;) --- 15" MacBook Pro Retina (2014) 2,8 GHz Quad-Core Intel Core i7 Prozessor (Turbo Boost bis zu 4,0 GHz), 16GB Ram, 1TB SSD, NVIDIA GT 750M mit 2 GB GDDR5 --- 13" MacBook Pro Retina (2014) 3,0 GHz Dual-Core Intel Core i7 Prozessor (Turbo Boost bis zu 3,5 GHz), 16GB Ram, 1TB SSD --- iPad mini "White", 64 GB Wifi --- iPhone 6, 128 GB "White" --- Apple TV (2012) --- Airport Extreme --- Time Capsule 2 TB --- Apple Rockt :thumbsup: --- 05.10.2011 - R.I.P. Steve Jobs :(

Re: Frage zur Finanzkrise

Freitag, 10. Oktober 2008, 18:32

Das Problem sind im Moment nicht ausfallende Kredite, sondern vorallem der Mangel an Liquidität.

Die Hypo Real Estate - oder deren Tochter - hat viele langfristige Kredite, die über kurzfristig beschafftes Geld gedeckt wurden. Dieses ist jetzt im Finanzmarkt nicht mehr zú beschaffen, da die Banken sich nicht vertrauen. Also muß der Staat einspringen und dieses zur Verfügung stellen oder dafür bürgen.
Die Banken sind nicht "richtig" Pleite, sondern nicht in der Lage ihre Liquidität sicher zu stellen. Dadurch sind sie insolvent, also nicht zahlungsfähig.
Das liegt natürlich auch daran, dass niemand einer Bank Geld gibt, die nicht weiß, was für Risikien sie eigentlich noch so hat....

Re: Frage zur Finanzkrise

Freitag, 10. Oktober 2008, 18:39

Ganz nebenbei ziehen die Menschen Ihr Geld aus dem System. Bei alten Kollegen von der DB war heute alleine 5 x der Geldtransporter Nachschub bringen.

Re: Frage zur Finanzkrise

Freitag, 10. Oktober 2008, 18:43

*hüstel*
http://contra-ignorantiam.de/index.php/d…nload_zeitgeist

die Zeitgeist Serie (besonders der 3. Teil des originals) ist da vielleicht irgendwie ganz interessant... oder auch nicht... ;) (hat jetzt halt nix direkt mit der Frage zu tun... mehr mit den hintergründen... spekulativ...)

Man In Blue
A sinking ship is still a ship!

Re: Frage zur Finanzkrise

Freitag, 10. Oktober 2008, 19:02

Ich hab' doch schon die ganze Zeit auf diesen Thread gewartet.

Zitat von »Stefan«

das Geld was als Kredit ausgegeben wird ist Dein Erspartes. Damit arbeitet die Bank ja logischerweise. Das ist die Grundfunktion. Wenn Du es also wiederhaben willst, aber die Bank den Kredit nicht zurückbekommt .....

SubPrime ist doch eher nur die Spitze des Eisbergs.
Das eigentliche Problem für die Krise liegt im System, das (grob gesagt) seit über 10 Jahren nur noch mit "heißer Luft" handelt.

Die Banken-Krise kann man auf einen ganz kurzen Nenner bringen: "Gier frisst Hirn" (das ist übrigens seit etwa 2 Jahren mein Lieblings-Spruch).

Zitat von »Stefan«

Ganz nebenbei ziehen die Menschen Ihr Geld aus dem System.

Ein Run ist sicher der falsche Weg und Panik ist sicher der falsche Ratgeber.
Die Leute sollten mal wieder mehr lesen - insbesondere Geschichtsbücher.
Das hatten wir nämlich alles schonmal.

mfg, Thomas

Re: Frage zur Finanzkrise

Freitag, 10. Oktober 2008, 19:23

stimmt hatten wir schonmal.

aber ich hab angst davor in dem Buch weiterzulesen :-/

Re: Frage zur Finanzkrise

Freitag, 10. Oktober 2008, 19:41

Das Topic ist ja nicht ganz unangebracht. Die meisten aller Einwohner unseres Landes sind davon direkt oder indirekt betroffen. Auch wenn das viele gar nicht kapieren.

Das 'Managment' der Krise hier in Deutschland ist stark verbesserungsfähig. Noch vor 2 Wochen wurde von Politikerseite erzählt das es keine Finanzkrise in Deutschland gibt und auch keine Maßnahmen nötig sind ::)

Leider ein bisschen sehr naiv, es wäre noch genug Zeit gewesen um ein paar Lösungen zu entwickeln und in die Schublade zu legen. Jetzt wird in Aktionismus gehandelt und das auch von Fall zu Fall.

Mal sehen wie es am Montag weitergeht. Wochenende war zuletzt nicht gerade eine gute Sache ;)

Re: Frage zur Finanzkrise

Freitag, 10. Oktober 2008, 19:46

Zitat von »Dominic«

stimmt hatten wir schonmal.
aber ich hab angst davor in dem Buch weiterzulesen :-/

Vielleicht können wir ja ausnahmsweise mal versuchen nicht jeden Fehler doppelt und dreifach zu machen.

BOT: Die Bankenkrise und die Liquiditätsengpässe sind nur (unwichtiges) Kaspertheater, das man mit vereinten Kräften in der EU auch wieder reparieren kann.
Das wird einen Haufen Geld kosten und ein (teil-)verstaatlichtes Bankenwesen hinterlassen - ansonsten ist nicht viel passiert.
Dabei sollte man aber die mittelfristigen Probleme nicht aus den Augen verlieren: Es wird sehr viel Kraft kosten, eine Rezession in USA abzuwenden - wenn das überhaupt noch machbar ist.
Die mit einer US-Rezession verbundenen Kollateralschäden für die Europäischen Märkte geben ein ziemlich tiefes "Tal der Tränen" - das passiert aber warscheinlich noch nicht heute und auch nicht morgen.

Just my 2 cents

Ich hasse (Krisen-)Sitzungen und ich hasse ökonomische Grabenkämpfe - Bei Worten wie DAX, Dollar und Inflation bekomme ich bereits Kopfschmerzen.
Ich will nix mehr sehen und nix mehr hören - Ich geh' jetzt in den Keller und schraub' irgendeinen PC zusammen.

mfg, Thomas

Re: Frage zur Finanzkrise

Freitag, 10. Oktober 2008, 19:52

Zitat von »avalon.one«

Noch vor 2 Wochen wurde von Politikerseite erzählt das es keine Finanzkrise in Deutschland gibt und auch keine Maßnahmen nötig sind  ::)


Ist wahrscheinlich die bessere Variante als 2 Wochen vor dem Crash alle Karten auf den Tisch zu legen und ohne eine für diese Situation maßgeschneiderte Lösung vor der Öffentlichkeit zu stehen. Ob die Ideen die nun umgesetzt wurden effektiv waren, wer weiß das schon, wahrscheinlich hätte es auch schlimmer kommen können.

Sagt jemand der bis auf ein paar Zocker Papiere in fern Ost alles "sicher" im Inland angelegt hat... aber wer weiß schon was für Überraschungen noch kommen.;)
Sorry das ich anstaat ein h ein n geschriben habe !!!
(Ps: man kan über treiben)

Re: Frage zur Finanzkrise

Freitag, 10. Oktober 2008, 20:00

Zitat von »Tom«


Vielleicht können wir ja ausnahmsweise mal versuchen nicht jeden Fehler doppelt und dreifach zu machen.


Leider erzählen die geschichtsbücher auch in dieser hinsicht, dass das nicht geschehen wird.

wir werden auch dieses mal wieder alles falsch machen was man falsch machen kann

Re: Frage zur Finanzkrise

Freitag, 10. Oktober 2008, 20:16

Mooooooooooooment mal ;)

bevor das hier zu Allgemein wird, möchte ich doch nochmal auf meine Frage verweisen:

Wer sind die Gläubiger bei der Finanzkrise?

Ich habe verstanden, dass es sich (auch) um Liquiditätsprobleme handelt, d.h. also, dass die Banken "eigentlich" Geld haben, aber "eigentlich" auch nicht. So weit, so verwirrend (und so systemisch kaskadierend).

Ein Teil der Gläubiger sind also die Anleger, die ihr reales Geld der Bank gegeben haben und es nun (zum Teil) wiederhaben wollen (siehe Stefans Geldtransporter), was die Banken angesichts der Liqiditätsschwierigkeiten vor Probleme stellt. Wobei es sich dabei einerseits um vermögende Privatanleger handelt, andererseits um Unternehmen, die ihr Geld den Banken zur Geldvermehrung überlassen (und dabei Rendite einstreichen).

ABER: Das scheint ja nicht alles zu sein. Also: Wer ist das noch?

Wenn ich den oben verlinkten ZEIT-Artikel richtig verstehe, dann liegt die Schlußfolgerung nahe, dass die Gläubiger zum Teil die Banken selbst sind, die sich mittels Zocker-Papieren selbst untereinander vernetzt und verschuldet haben, so dass angesichts der Vertrauenskrise/Panik nun niemand mehr niemandem traut und sozusagen ALLE auf den faulen Krediten sitzen. Das war nach den angelsächsischen Bilanzierungsregeln "legal", d.h. die Einschätzung der Werte der Banken war zwar überhöht (und zwar systematisch), aber dennoch zum gegebenen Zeitpunkt bilanzwirksam, was die Bonität der banken gestärkt und immer mehr Geld in das System gepumpt hat. Da der virtuelle Markt (der mit den Luftnummern) und der reele Markt (der mit echtem Vermögen) aber so eng verwoben sind, droht die "virtuelle Krise" (d.h. die Abschreibung der Luftnummer-Verluste) das reele Geschäft mit in den Abgrund zu reißen?

So in etwa? ??? :-/



Zitat



Das guck ich mir mal später an, hab gerade keine 47 Minuten ... ;)
Klingt aber gut.
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Re: Frage zur Finanzkrise

Freitag, 10. Oktober 2008, 20:57

Zitat von »render«


Das guck ich mir mal später an, hab gerade keine 47 Minuten ... ;)
Klingt aber gut.


Es wird viele deine frage Beantworten. Kan ich echt jeder empfehlen.

Edit: hier noch eine Kurze Zusammenfassung vom "Doku"

In dem Film wird gezeigt, wie Geld heute vom Bankenwesen - aus nichts - geschaffen wird, eben als "money as debt", also Geld als Schuldschein - mit dem Versprechen, den Kredit mit Zinsen zurückzuzahlen. Die Wirtschaft, die an dieses Geld gekoppelt ist, muss ständig mehr Umsatz, mehr Gewinn erzielen, um diese Schulden (Kredite) zurückzuzahlen. Daher wird dem Wirtschaftswachstum - trotz der dringend notwendigen Wende zur ökologischen Nachhaltigkeit - weiterhin gehuldigt, mit der Folge, dass die Produkte immer kurzlebiger sind, die Waren noch weiter transportiert werden, und schließlich der Müllberg noch schneller wächst. Der Film stellt trotz seiner Kürze von ¾ Stunden anschaulich dar, wie sich das heutige Geldwesen aus den ursprünglichen Tauschmitteln - Naturalien, Gold und Silber - entwickelte, und wirft gleichzeitig die Frage nach einer Wirtschafts- und Finanzform auf, die unser Leben nachhaltig und ökologisch gestaltet. Klimakatastrophe, Privatisierung der Bahn und der Wasserwerke, zunehmende Verschuldung des Staates und der Gemeinden sowie die sichtbar auseinander klaffende Schere zwischen Arm und Reich - all diese Phänomene unserer Wirtschaft entstehen durch die vom Bankenwesen gemeinsam mit der Staatsbank praktizierte, besondere Form der "Geldschöpfung" als Kredit.


Hier in der Schweiz bekommen wir es an jeder Ecke, Zeitung, Radio und TV mit.
Langsam gehts mir auch auf die Nerven.
Fakt ist, dass auch ich Geld verloren hab (Sparvertrag mit 50% US Anteil) und ich bereits mein Niederländisches Eurokonto aufgelöst hab und ganz brav in der Schweiz überwiesen habe.
Bringt warscheinlich auch nichts, aber wo hin denn sonst mit mein Geld.

Ich lebe noch genau so verschwenderisch wie vor der "Krise" und weigere auch mein Lebensstil an zu passen.
Wenns Geld irgendwann mal nichts mehr wert sein sollte, habe ich bis dahin nicht darunter "leiden" müssen.
Bleibt der Wert erhalten, ist alles genau so wie gehabt.

Genau wie die Krediten und Hypotheken hat auch diese Krise einen sehr hohe "heisser Luft" anteil.
Vieles wird in die Medien aufgeblasen.
Dauerberieselung mit Nachrichten von Panikverkauf und Finanzkollaps machen ein reales problem daraus.

Just my two rappen

MfG,

ThaDog

ps:

Gier frisst Hirn. Treffender und knackiger kann man(n) es nicht umschreiben.


Ich hasse Apple ;) --- 15" MacBook Pro Retina (2014) 2,8 GHz Quad-Core Intel Core i7 Prozessor (Turbo Boost bis zu 4,0 GHz), 16GB Ram, 1TB SSD, NVIDIA GT 750M mit 2 GB GDDR5 --- 13" MacBook Pro Retina (2014) 3,0 GHz Dual-Core Intel Core i7 Prozessor (Turbo Boost bis zu 3,5 GHz), 16GB Ram, 1TB SSD --- iPad mini "White", 64 GB Wifi --- iPhone 6, 128 GB "White" --- Apple TV (2012) --- Airport Extreme --- Time Capsule 2 TB --- Apple Rockt :thumbsup: --- 05.10.2011 - R.I.P. Steve Jobs :(

Re: Frage zur Finanzkrise

Freitag, 10. Oktober 2008, 21:57

ich bin die ganze zeit am grübeln, ob es klug war, vor drei wochen nen immobilienfinanzierungskredit aufzunehmen.
rund 60.000 bei der SEB und rund 100.000 bei der KFW

was meint ihr? ich mein, als wir das alles geplant hatten und beantragt und so, da schien noch alles stabil zu sein.

oder mache ich mir da nur panik? immerhin habe ich den banken ja nichts gegeben, was ich jetzt zurück haben will, sondern umgekehrt....
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Re: Frage zur Finanzkrise

Freitag, 10. Oktober 2008, 22:43

Zitat von »Inade«

oder mache ich mir da nur panik? immerhin habe ich den banken ja nichts gegeben, was ich jetzt zurück haben will, sondern umgekehrt....

eben
Sobald die Bank nach Tilgung schreit, zucke mit den Schultern, schüttle den Kopf und strecke die Zunge raus :P
Das wird den Banker nicht sonderlich erschrecken, der ist gerade daran gewöhnt.

SCNR
mfg, Thomas