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Physik-Frage (Magnetismus)

Dienstag, 8. Januar 2013, 20:09

Hallo zusammen, ich habe eine Frage zu diesem Video:
http://www.youtube.com/watch?v=LV4P7T76mDQ

und zwar: woher kommt der "Rückschlag", der die Magnete (und die jeweils noch daran hängenden Eisenkugeln wieder die "Rampe" nach oben befördert?
alles andere kann ich mir logisch erschließen, aber warum fliegt die "weggeschleuderte" Kugel so schnell weg, daß (nach dem Imulserhaltungssatz) der "Rest" in die andere Richtung bewegt wird?

ein verwirrter Hobbes
Gute work-live-balance ist, wenn man von seinem Privatleben erschöpfter ist als von der Arbeit.

Dienstag, 8. Januar 2013, 20:39

Dasselbe Prinzip wie bei dem bekannten Kugelspiel hier:
http://images.tradoria.de/b4372ce2f46ec8…5951_441949.jpg

...nur das die Geschwindigkeit durch das Anziehen der Auslösekugel durch den Magneten erhöht wird.

Der Rückstoß des restlichen Kugelhaufens das Stück die Rampe hoch kommt m.E. durch ein "unsauberes" Abrollen der wegfliegenden Kugel von der Rampe, d.h. der Impuls wird nicht direkt in Flugrichtung umgesetzt, sondern der Widerstand des Abrollens hält die Kugel einen Moment auf der Rampe fest, so dass ein Teil des Impulses in Rückstoß umgesetzt wird. Impulserhaltung ist nicht verletzt, weil Impuls der wegfliegenden Kugel und Impuls des restlichen Kugelhaufens in die entgegengesetzte Richtung in Summe wieder dem Impuls der auslösenden Kugel im Moment des Kontakts mit dem Magneten entsprechen sollte.
"Live free or die: Death is not the worst of evils."

Dienstag, 8. Januar 2013, 22:28

Das Kugelspielzeug kenne ich.
Da bleiben die Kugeln bis auf die letzte aber alle "stehen"
das "unsaubere Abrollen" überzeugt mich nicht, dafür wird der restliche Kugelhaufen viel zu weit wegkatapultiert, ausserdem dürfte die wegfliegende Kugel dann nicht eine so hohe Geschwindigkeit haben.
Da muss noch mehr sein
Gute work-live-balance ist, wenn man von seinem Privatleben erschöpfter ist als von der Arbeit.

Mittwoch, 9. Januar 2013, 09:05

Das Kugelspielzeug kenne ich.
Da bleiben die Kugeln bis auf die letzte aber alle "stehen"
das "unsaubere Abrollen" überzeugt mich nicht, dafür wird der restliche Kugelhaufen viel zu weit wegkatapultiert, ausserdem dürfte die wegfliegende Kugel dann nicht eine so hohe Geschwindigkeit haben.
Da muss noch mehr sein


Sehe ich ähnlich, bzw. ich kann es auch nicht nachvollziehen. Das genannte Kugelspiel basiert auf reiner Impulserhaltung. Diese Gaussian Gun ist damit allein nicht zu erklären.
Rein subjektiv entsteht beim Auseinanderfliegen viel mehr Energie, als durch die herunter gerollte Kugel eingebracht wird, finde ich. Zumindest beschleunigt die abgefeuerte Kugel wesentlich höher, als es die runtergerollte Kugel tat. Wo kommt diese zusätzliche Energie her? Bzw. wie ist es zu erklären, dass die Magnete den Abstoßvorgang so enorm verstärken?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Draco« (9. Januar 2013, 09:07)

Mittwoch, 9. Januar 2013, 09:35

Die grundsätzliche Idee mit der Impulserhaltung ist von der Richtung her nicht so verkehrt. Das Problem ist dass kurz vor dem Effekt die ganze Sache stark nichtlinear wird, und somit auch weniger intuitiv verständlich ist.

Der Schlüssel in diesem Fall ist die potentielle magnetische Energie des Systems. Die Energiedichte des Magnetfeldes ist auf der Seite ohne die Kugeln viel höher (B feld folgt irgendwas um die 1/x). Dementsprechend erwarten wir hier eine sehr hohe Beschleunigung.
Auf der anderen Seite ist die letzte Kugel vergleichsweise leicht vom System zu lösen.
Die Gesamtenergie des Abstosses setzt sich also zusammen aus der kinetischen Energie der einrollenden Kugel (das dürfte absolut gesehen ein geringer Anteil sein) sowie der potentiellen magnetischen Energie die durch das Ankoppeln der einrollenden Kugel eingebracht wird (sprich man muss die Energie, die zum späteren Auslösen der Triggerkugel benötigt wird mit einbeziehen). Je grösser die Differenz der magnetischen Kraft zwischen Trigger und Geschoss ist (wie gesagt nichtlinear abhängig vom Abstand zum Magneten) desto stärker der Effekt am Ende
"When mountains speak, wise men listen" - John Muir

Donnerstag, 17. Januar 2013, 20:01

Die Frage ist doch aber nicht, warum die Kugel vorn so schnell weg fliegt. Das ist meiner Meinung nach relativ einfach vonwegen Impulserhaltung und deutlich geringere Anziehung der entfernten Kugel. Die Frage ist ja, warum der ganze Haufen so weit zurück fliegt!
Mein erster Ansatz wäre "actio=reactio" im letzten Moment der Anziehung... Also die trigger-Kugel wird stark beschleunigt, aber eben auch der Stapel incl. Magneten. Nur passt das dann nicht wirklich, weil in der Kolision dann wieder das Gleichgewicht herrschen sollte. Und noch schlimmer - die Masse des Magnetbündels nimmt ja durch die weggeschleuderte Kugel noch ab, so dass es einen Teil des Impulses verliert.
Ich erinnere mich daran, dass 60 Symbols dazu mal nen Video gemacht haben ( Hier ), wo sie leider aber auch den "Rückstoß" nicht behandelt haben :\

Zitat von »Lev«

ich frag mich ja wann die autoindustrie anfängt en used-look anzubieten :huh:

Donnerstag, 17. Januar 2013, 20:38

Impulserhaltung ist richtig.
Die Kugel die die Rampe herunterrollt bringt nicht sehr viel Impuls mit. Da der Gesamtimuls zu jeder Zeit erhalten sein muss, muss der
Kugelhaufen zurückfliegen, wenn eine einzelne Kugel schnell nach vorne fliegt. Das ist das Äquivalent des Rückstoßes bei Gewehren.

Noch besser kann man es vielleicht verstehen wenn komplizierte Effekte wie der Effekt der Rampe oder Reibung vernachlässigt werden:

Stell dir vor die Kugeln schweben in Ruhe im Weltraum und es gibt weder Gravitation noch Reibung. Jetzt fliegt eine einzelne Kugel mit konstanter
Geschwindigkeit aus der Unendlichkeit auf den Kugelhaufen zu. Dann können wir ein Bezugssystem finden in dem der Gesamtimpuls von
Kugelhaufen und der einzelnen Kugel verschwindet. In diesem Bezugssystem bewegen sich Kugelhaufen und die einzelne Kugel beide.
Irgendwann wird die magnetische Anziehung stark und Haufen und Kugel werden aufeinander zu beschleunigt. Der Gesamtimpuls bleibt
die ganze Zeit über null. Potentielle magnetische Energie wird in kinetische Energie von Kugel und Haufen umgewandelt.
Die Kugel trifft den Haufen und hat dabei eine sehr hohe Geschwindigkeit erreicht. Die Kugel am anderen Ende wird losgeschlagen und
trägt wegen ihrer hohen Geschwindigkeit auch einen hohen Impuls mit sich. Immernoch muss der Gesamtimpuls null sein, daher
bewegt sich auch der Kugelhaufen schneller. Insbesondere können wir das Verhältnis der Geschwindigkeiten in diesem Bezugssystem
bestimmen.

Impuls ist Masse mal Geschwindigkeit. Wir bezeichnen Masse und Geschwindigkeit mit m und v für die Kugel und mit M und V für den Haufen.
Die einzelne Kugel soll eine negative Geschwindigkeit (nach links) haben. Der Haufen hat eine positive Geschwindigkeit.



Also ist die Kugel (betragsmäßig) M/m mal schneller als der Haufen am Ende (In unserem mitbewegten Bezugssystem in dem der Impuls verschwindet).

Ich hoffe das Hilft :rolleyes:

Freitag, 18. Januar 2013, 11:19

Eben, wenn man die schnelle Kugel versteht ist der Rückstoss doch auch erklärt durch die Impulserhaltung.
"When mountains speak, wise men listen" - John Muir

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