p.s. Schlafmittel sind Geil ;D
schlafmittel sind ungeil!
baldrian geht von mir aus noch einigermaßen an, ist aber letztlich auch droge. allerdings ist's ein beruhigungs- und kein schlafmittel, dass heisst es macht dich lahm und dizzy, und weil du dich so fühlst, kannst du nichts mehr mit dir anfangen und gehst dann auch gleich ins bett.
"echte" schlafmittel heißen "hypnotika" und setzen in der tat direkt am schlaf an. allerdings verschlechtern schlafmittel die schlafqualität. man schläft zwar, aber eben nicht besonders "kräftigend" oder erholsam. ähnlich wie beim alkohol: nach 32 bit (
) schläft so ziemlich jeder gut, aber fit ist man am nächsten morgen bei leibe nicht...
eine mischform aktueller schlafmedis sind benzodiazepine. diese sind eigentlich ebenfalls beruhigungsmittel (das bekannteste präparat aus dieser stoffklasse ist übrigens VALIUM...). es gibt speziel angepasste benzos, die besonders schlaffördernd sind. sie verschlechtern die schlafqualität nicht so bedeutsam wie klassische hypnotika (z.B. barbiturate), haben aber dafür einen ziemlich miesen langzeiteffekt: sie machen abhängig!
benzodiazepine sind in D nicht nur rezeptpflichtig, sie fallen zu über 90% auch unter das betäubungsmittelgesetz, das den umgang mit sucht-drogen regelt (morphium, heroin, kokain, etc.).
benzos sind die medikamente mit der höchsten missbrauchs- und abhängigkeitsrate überhaupt.
die wirkung setzt recht schnell ein (oral zirka ne knappe stunde, intravenös oder 'expedit' innehalb von minuten) und ist ziemlich angenehm: man fühlt sich entspannt und "easy", manche leute berichten von einem "in watte gepackt"-feeling. fahrtüchtig ist man auf gar keinen fall mehr!
eine einnahme über wenige tage ist in aller regel ungefährlich, die suchtgefahr wächst mit fortdauernder einnahme. nach wenigen wochen ist die chance schon recht hoch, dass man bei absetzen entzugserscheinungen bekommt. diese sind interessanterweise zumeist dergestalt, dass sie die einnahme eines benzos gewissermaßen "nahelegen" ... man fühlt sich angespannt und nervös, ein bisschen zittrig, ruhelos und so weiter ...
also:
als kurzfristige maßnahme über wenige tage ist die pharmakologische beeinflussung des schlafes okay. auch ne flasche bier oder ein/zwei glas rotwein sind keineswegs des teufels. empfehlenswert oder "gut" sind solche künstlichen schlafmittel aber auch nicht! sie verschlechtern die schlafqualität. sie bergen (bei gutem kurzfristigem effekt!) enorme mittel-/langfristige risiken (abhängigkeit, bei benzos auch: leberschäden usw.).
das wichtigste zum schluss:
schlafmittel sind deshalb ungeil, weil sie künstlich und von außen kontrolle über den schlaf ausüben, und damit ein an sich komplexes natürliches phänomen übermßig vereinfachen und reduzieren. daran kann man sich gewöhnen, genauso wie man sich an drei weizen nach nem scheiss-tag gewöhnen kann, oder an die fette tüte, wenn man mal wieder "richtig spass haben" will.
sooo, und nachdem ich nun ausführlich über die "bösen medis" hergezogen habe (wie gesagt, das ist nicht per se des teufels, aber es ist eben auch nicht ungefährlich), will ich nochmal betonen, das man mit "verhaltenssteuernden" mitteln den schlaf ziemlich gut regulieren kann. der von yogi gepostete artikel macht dies für die frage "wie werde ich zum frühaufsteher?" sehr anschaulich deutlich. zum einschlafen gibt es ähnliche regeln, man spricht von schlafhygiene - diese regeln sind recht vielfältig. ich persönlich finde es besser, von "empfehlungen" als von regeln zu sprechen.
beispiele finden sich
hier und
hier, ein komplexes "kybernetisches" modell des schlafs (bzw. des gestörten schlafs) gibbet
hier.
gute nacht
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