Also, Du kannst ja machen was Du willst, mein Problem ist es nicht. Aber Du hast gefragt, und sorry, aber "gut ist" eben leider nicht - jedenfalls nicht allein durch einen Deckel auf der Steckdose.
Ich schreib's ja nicht um Dich zu ärgern, davon haben wir beide nichts...
In der 60cm-Schutzzone hat überhaupt gar keine Elektroinstallation (außer Schutzkleinspannung) nie nicht niemals nimmer etwas zu suchen, auf Putz nicht, unter Putz nicht und bei dünnen Wänden noch nicht mal auf der anderen Seite der Wand. Und nein, unter der Wanne durch auch nicht.
Wie der Spiegelschrank sonst Strom bekommen soll? Na, von der anderen Seite, also vom Klo aus. Oder über die Decke (Gipskarton, prima, da kann man immer 'ne Strippe dazwischenwerfen). Wenn man eh renoviert, dann lässt sich eine Leitung immer irgendwo entlang ziehen. Vor dem Fliesen. Erst hinterher zu fragen ist, hm, ach, sagen wir einfach etwas zu spät.
Wenn das Bad extra mit einem FI-Schutzschalter abgesichert wird, dann ist ein Unfall ziemlich unwahrscheinlich. Aber man hat schon Pferde, und zwar direkt vor der Apotheke - und es haftet derjenige, der als letzter daran herumgeschraubt hat. Ich persönlich würde der nicht sein wollen. Von der persönlichen Tragödie im Ernstfall mal ganz abgesehen. Wie gesagt, Deine Entscheidung. Aber wenn Du kein Problem mit einer Steckdose in direkter Griffnähe der Badewanne hast, dann brauchst Du Dir auch keine Gedanken über die IPxy-Details der verwendeten Leuchten Gedanken zu machen...
Der Gedanke hinter diesem 60cm-Schutzraum ist die Betrachtung der Griffweite. Sieh Dir mal die Abb.2 unter dem ersten geposteten Link an. Wenn da auf die runde Seite der Wanne (wo auch die Steckdose sitzt) noch eine feste Abtrennung hinkommt, dann hast Du IMHO gewonnen - wenn die Abtrennung tiefer als 60cm ist. Bei Duschabtrennungen ist der Begriff "fest" Auslegungssache, ich kenne Elektriker, bei denen nur Mauerwerk oder Gipskarton als "fest" gelten, eine Glas- oder Plexi-Abtrennung hingegen nicht. Wenn die Glas-Abtrennung fest montiert, also nicht wegklappbar ist, dann scheint mir persönlich das Schutzziel eigentlich erreicht - durch die modernen Echtglas-Abtrennungen fällt man nicht mehr mal eben so hindurch. Und genau darum geht's. Das Unfallszenario geht so: Man rutscht aus (oder bricht zusammen oder sonstwas) und greift im Reflex nach einem Halt. Den findet man in der Leitung, die da in Griffweite in der Steckdose steckt. Man reißt an dieser, und wegen des ungewöhnlichen Kraftvektors reißt man den Steckdoseneinsatz aus der Wand oder die Leitung durch oder sonstwas - jedenfalls kommt man mit einem spannungsführenden Leiter in Berührung. Die nassen Füße sorgen für einen niederohmigen Kontakt mit der ordentlich geerdeten Stahlwanne (bei Acrylwannen bleibt immer noch der Abfluss für dieses Szenario) und *brazz*. Ich weiß, ist relativ weit hergeholt. Aber da kommt diese Schutzzone her, und deshalb gilt die nur für Duche und Wanne - Im Klo ist ja auch Wasser, aber steht man normalerweise nicht barfuß drin...