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Re: NEIN zu Studiengebühren!

Donnerstag, 12. Mai 2005, 18:46

Ich habe gerade [fast] ein 9 Semester Ingenieursstudium hinter mir und es war schwer genug. Ich hätte es nicht geschafft ohne die Unterstützung meiner Eltern. Wenn ich nebenbei hätte arbeiten müssen, wäre ich zeitlich arg in Bedrängnis gekommen.
Mein Studium hatte nunmal durchweg 36 Semesterwochenstunden plus diverser Fachlabore, Praktika, Übungen und Prüfungsvorbereitungen.

Also klar gesagt, Studiengebühren hätten mich zum Arbeiten nebenbei gezwungen, und mein Studium verlängert, oder unmöglich gemacht.

Ich bin nicht grundsätzlich dagegen, aber es ist eine Frage des Betrages.
Und die Kritrien fürs Bafög sind so streng das ich sie schon ab dem 4. Semester nicht mehr erfüllen konnte.
MfG

Re: NEIN zu Studiengebühren!

Donnerstag, 12. Mai 2005, 18:46

*rofl* mehr fällt mir dazu micht mehr ein ... sry viel spass
Account gesperrt

Re: NEIN zu Studiengebühren!

Donnerstag, 12. Mai 2005, 18:55

Zitat von »Peterle«

@crushcoder
Tut mir leid, das ist nicht arrogant, das ist das Argument aller Leute in meinem Bekanntenkreis, die sich gegen ein Studium entschlossen haben, genau aus diesem Grund.

diese entscheidungsgrund ist aber nicht die realität in allen ausbildungen.
und es ist arrogant wenn man das behauptet.

so wie du es darstellst ackern studenten 16h und azubis bringen anstrengungslos, und vor allem ohne geistigen einsatz, locker ihre 8h rum.

das mag in manchen berufen so sein, in manchen studiengängen hat man es aber ebenso gut, oder besser.
die 16h stellen jawohl eher eine ausnahme dar.
Gott hat die Welt ja nur in sieben Tagen erschaffen können, weil es keine installierte Basis gab.

den

Senior Member

Re: NEIN zu Studiengebühren!

Donnerstag, 12. Mai 2005, 18:57

das kriegen hier einige anscheinend nicht auf die pfanne, dass studium nicht gleich abgammeln heißt. das erste was uns im ersten semester mitgeteilt wurde, war "rechnen sie mit einem arbeitsaufwand von 8std plus x/tag"
genau so war es auch. sicher kann man sich die zeit selbst einteilen, was häufig auch zu mißverständnissen führt. wenn ich mir mal einen mittag frei genommen habe, dann sitz ich dafür auch sa und so da.

allein schon deshalb ist es schwer, daneben noch arbeiten zu gehen, um seinen lebensunterhalt zu verdienen. das hat nix mit "mama macht schon" oder sonstigem bullshit, der hier geäußert wurde zu tun, das ist einfach ein praktisches problem. abgesehen davon führt genau das, nämlich nebenbei arbeiten, zu den hier so oft gescholtenen langzeitstudenten.

und leute die nicht studieren, können sich kein urteil über den arbeitsaufwand erlauben. ist einfach so, genau so wenig kann ich mir ein urteil über den arbeitsaufwand einer ausbildung bilden.
mitdiskutieren gerne, aber haltet euch zurück mit diesem "faule-studenten-die-nix-arbeiten-und-nur-abkassieren"-klischee zurück... :-*
V: WAKÜ komplett oder in Teilen: Cuplex, Twinplex, Airplex 120, Eheim 1046, AB, 2xPapst Lüfter, Einbaublende 240 etc.

Re: NEIN zu Studiengebühren!

Donnerstag, 12. Mai 2005, 19:30

Zitat von »crushcoder«


diese entscheidungsgrund ist aber nicht die realität in allen ausbildungen.
und es ist arrogant wenn man das behauptet.

so wie du es darstellst ackern studenten 16h und azubis bringen anstrengungslos, und vor allem ohne geistigen einsatz, locker ihre 8h rum.

das mag in manchen berufen so sein, in manchen studiengängen hat man es aber ebenso gut, oder besser.
die 16h stellen jawohl eher eine ausnahme dar.


Ich hab das so nicht gesagt, natürlich gibt es hervorragende Ausbildungen in den man sich besser verwirklichen kann als z.B. in einem BWL-Studium (bitte nicht hauen wenn das hier einer studiert...). Das ist immer davon abhängig was man für ein Typ ist, und was und vor allem wie man arbeiten will.

Eigentlich wollte ich auch keine "Studis vs. Azubis" Diskussion führen. Es ging mir nur um die völlig realitätsferne Vorstellung von faulen Studenten, die von Leuten die noch nie studiert haben vorgebracht wurde, als Argument dafür dass Studenten nebenher Arbeiten können. Das ist in nahezu allen Studiengängen unmöglich und nie im Umfang der für Studiengebühren notwendig wäre. Von denen die rumfaulenzen (die gibt es im Job, an der Schule, in der Uni und vor allem im Bundestag...) wird keiner sein Diplom schaffen, im Job würde man halt rausfliegen. Für Leute die viel nebenher Arbeiten müssen gilt leider das Gleiche.

BaFöG und völlige Abwesenheit von Studiengebühren ist die einzige Art & Weise wie eine Gleichberechtigung zwischen Arm & Reich hergestellt werden kann. Nur so nebenbei, die Hälfte des Geldes von dem ich jetzt lebe, habe ich mir von 14-18 selbst verdient, für den Rest kommen meine Eltern auf und mehr können die auch nicht aufbringen, zumal wenn mein Bruder anfängt zu studieren (für Eltern mit 3 und mehr Kindern is's noch schwerer). Ansonsten gebe ich noch 'n bischen Nachhilfe und arbeite in der vorlesungsfreien Zeit so viel wie es das Studium zulässt (hier im Ruhrgebiet hat ohnehin Glück wenn man arbeiten KANN). Ich komme genau mit meinem Geld hin, Studiengebühren würden ein sofortiges Ende bedeuten, und ich komme NICHT aus kleinen Verhältnissen, da hätte man noch ganz andere Probleme.

Wer wirklich meint Studium sei der leichtere Weg, dem empfehle ich z.B. eine Erstsemester Analysis (Mathe) Vorlesung oder für die eher künstlerisch orientierten Leute Angewandte Jazz-Theorie (Musik)... Die völlige geistige Überforderung mit der man am Anfang der meisten Studiengänge konfrontiert ist, macht es vor allem sehr anstrengend.

Re: NEIN zu Studiengebühren!

Donnerstag, 12. Mai 2005, 19:34

@ Peterle, ich gebe Dir 100% Recht.

Re: NEIN zu Studiengebühren!

Donnerstag, 12. Mai 2005, 19:56

@peterle:
so ists doch gut klargestellt.

ich kenn beides: studium und ausbildung.
deswegen wehre ich mich gegen studiengebühren, aber auch gegen die studenten die azubis von oben herab behandeln weil sie sich für was besseres aufgrund ihres studiums halten.
dafür kenne ich zuviele deppen die studiert haben.
Gott hat die Welt ja nur in sieben Tagen erschaffen können, weil es keine installierte Basis gab.

Re: NEIN zu Studiengebühren!

Donnerstag, 12. Mai 2005, 20:35

Wenn man sich sagen lassen muss faul zu sein und die öffentliche Hand nur unnötige zu belasten, dabei noch weltfremd sei und nicht in der Lage sei sein Leben selbst in die Hand zu nehmen dann kann man doch wohl verstehen dass man angesichts eines geregelten 8h Tages ohne besondere Hirnleistung ein wenig arrogant werden kann.

Wer sich umschaut wird aber auch merken dass es schon einige Möglichkeiten gibt sein Studium zu finanzieren ohne nebenbei zu jobben. Und dahin muss es auch gehen, gescheite Finanzierungssysteme mit an die persönliche Lage angepassten Rückzahlungsmodalitäten NACH dem Studium...
"When mountains speak, wise men listen" - John Muir

PoRo69

Senior Member

Re: NEIN zu Studiengebühren!

Donnerstag, 12. Mai 2005, 20:37

Hallo zusammen,
nun meine ich auch mal meine Meinung kund tun zu müssen:

Zitat

Schließlich haben die Planungen der rechten Parteien nur ein praktisches Ziel: Kindern aus Familien die nicht reich sind, ein Studium sicher zu verwähren. Und wer kann das wollen??


Genau das ist Sinn der Studiengebühren :P : Natürlich sind an allem die bösen, bösen, bösen extrem rechts anzusiedelnden PArtein schuld, wenn wir schon dabei sind, es könnten nat. auch die Freimaurere, Steinmetze oder gar die Templer sein. Wer kann das schon sagen....

Zitat

Auch wenn nicht klar ist, was's bringt es kann nicht schaden sich da einzutragen. Ansonsten seht das auch als Aufforderung selbst aktiv zu werden, und sei es nur an eurer Uni / Schule etc. Plakate aufzuhängen wie ich das im Moment tue...


Zitat

z.B. 16h Ackern bei meinem Studiengang.


hmm, ich dachte, du hast keine Zeit für IRGENDETWAS bei deinem 16 h Uni Tag?

So wie es im Moment aussieht fehlt an fast jeder Hochschule Geld. Woher soll das denn kommen? Studiengebühren wären schon in Ordnung, solange man das sozial gut abfedert. Ich meine, wenn ich höre, dass bei uns an der Uni der durchschnittliche Bwl`er 7 Semester bis zum VDP braucht......(das VDP ist auf 4 Semester ausgelegt), da kann man sich schonmal Fragen, ob da noch ernsthaft von studieren gesprochen werden kann (btw. das gilt nat. nicht nur für Bwl, hier waren mir nur Zahlen bekannt). Studiengebühren wären also ein "netter" Anreiz schnell fertig zu werden, und das soll auch der Sinn eines Studium sein. Mal ehrlich: Was will ich als Arbeitgeber mit einem 29 jährigen Uni Absolvent? In dieser Zeit kann ich einem Azubi locker das Selbe beibringen, und da bin ich mir dann auch sicher, dass der, wenn ich ihn selbst habe ausgebildet, genau das kann, was ich verlange.......

Daher: Studiengebühren sind in Ordnung, wenn sozial abgefedert, sie in voller höhe an der Hochschule verbleiben, und sonst keine Fördergelder eingestrichen werden.

Mfg PoRo
Zu Verkaufen: Cuplex, Airplex 240 (orginal verpackt) bei Interesse Pm

Re: NEIN zu Studiengebühren!

Donnerstag, 12. Mai 2005, 21:20

@PoRo69

Man kann halt gleichzeitig 'n Browser, und 'n Word aufhaben, nebenbei auf dem Notenpapier vor der Tastatur arbeiten, am Rechner ein Programm schreiben und in den Denkpausen mal was posten oder 'n kleines Plakat (Word-Doc mit 3 Zeilen Text...) "designen" was man dann auf dem weg in der Mensa aufhängt. Ist besser als in kreativen Löchern (gibt's immer) seinen Bleistift aufzuessen... ;)


Und das mit den Parteien, man kann mit so einer scherzhaften Argumentation natürlich alles verteidigen, ausnahmslos, und belanglos. Ansonsten dürfte es jedem klar sein, was es für die meisten Studenten bedeutet, wenn Studiengebühren eingeführt und BAFöG (FDP Forderung) abgeschafft wird. Wenn man unter anbetracht dessen Studiengebühren einführen will, erreicht man bewusst dieses Ziel (es sei denn man ist nicht in der Lage das zu erkennen, bei Herrn Rüttgers durchaus denkbar...). Zudem sollte man sich überlegen wer der Klientel dieser Parteien ist. Die ganzen verzogenen reichen Kids mit ihren knapp erreichten (erkauften) Abis (gilt nicht für alle, ich will niemanden beleidigen, aber ich kenne allein in meinem Jahrgang einige) haben doch ein tierisches Glück wenn die Leute die viel weniger Geld haben aber viel mehr leisten aussortiert werden... ...nur eine Überlegung!


Sozial abgefedert würde z.B. bedeuten Gebühren relativ zum Einkommen der Eltern, was ich wie gesagt am akzeptabelsten fände. Auch dann wäre am falschen Ende (Bildung) gespart aber wenigstens halbwegs "gerecht" verteilt. Allerdings ändert auch das nichts daran, dass für viele ein Bezahl-Studium unfinanzierbar bleibt (was es ohne BAFöG für sie heute schon wäre), der Traum von Bildung für alle ist damit geplatzt. Wenn ohnehin alles durch Förderung wieder übernommen wird, ist das wieder nur ein unsinniger bürokratischer Apparat.

Das mit der jungen Verschuldung wird den meisten Leuten Bauchschmerzen bereiten (=> keine "klugen" Köpfe, sondern "fette" Konten an Unis), sie in den Ruin treiben (fals kein Job nach dem Studium), und vor allem marktwirtschaftlich schlecht oder unsicher verwertbare Studiengänge gefährlich machen (Kunst, Kultur & Grundlagenforschung bye bye).

Re: NEIN zu Studiengebühren!

Freitag, 13. Mai 2005, 12:30

[HUMOR!][list]

Zitat von »render«



SCNR

;D.
render

[/list][/HUMOR!]
There is no way to happiness - happiness is the way (Buddha)
The key to living a lazy life is being lazy (Peter Tosh)
The aim of life is to live, and to live means to be aware, joyously, drunkenly, serenely, divinely aware. (Henry Miller)

Re: NEIN zu Studiengebühren!

Freitag, 13. Mai 2005, 14:42

Zitat von »Peterle«

@M3|in
Genau richtig, am besten gleich die gesamte Schule gebührenpflichtig machen, medizinische Versorgung auch, und alle die aus kleineren Verhältnissen kommen an 'nem Schnupfen verecken lassen.


So, da muss ich dann doch mal dazwischengrätschen. Ich wollte mich eigentlich aus diesen ganzen Studiengebühren-Diskussionen raushalten, aber das geht zu weit.

1. Gegen einen Schnupfen kann auch der bestbezahlte Arzt nix machen, das ist eine virale Erkrankung gegen die die Medizin machtlos ist. Diese ganzen sogenannten Schnupfenmittel sind ohnehin aus dem Leistungskatalog der GKV gestrichen.
2. Ist an einem Schnupfen alleine noch niemand hops gegangen.
3. Sind die Kosten in unserem Gesundheitssystem dermaßen exorbitant daß wir uns ganz dringend über alternative Finazierungsmöglichkeiten Gedankem machen müeen.
4. Sehe ich es als Mediziner überhaupt nicht ein warum ich mir über Jahre eine gute Ausbildung erkämpfe und dann für läppische 28.000 Euro im Jhar ackern muss, nur weil die Mehrzahl der Patienten der Meinung sind daß sie ein Recht auf Gesundheit haben OHNE gewisse Pflichten anzuerkennen. Wer Raubbau an seinem Körper betreibt verliert dieses Recht teilweise. Wieso bezahlt die Krankenkasse eine Lebertransplatation bei einem Patienten der sich seine Leber kaputtgesoffen hat? Der bei weitem größte Anteil der Kosten wird nämlich durch sogenannte Zivilisationskrankheiten erzeugt.
Platt formuliert: Wer die Kohle für Kippen, Pommes und Bier hat der hat auch das Geld für ne ordentliche Versicherung.

so, aber zurück zum eigentlichen Thema:

5. Studiengebühren sind sinvoll um die Qualität der Lehre an den Unis anzuheben und den Wettbewerb der Unis untereinander zu fördern.
6. (und da wiederhole ich mich) Die allermeisten Sudenten haben Geld für Bier, Kippen, Autos, WaKüs, überzüchtete Grafikkarten, oderwasweisichfürnzeug. Warum nicht für die Ausbildung? ich gehe auch gerne mal Abends in die Kneipe aber dann muss man eben ggf. Prioritäten setzten.
7. wir unterhalten uns hier über Beträge die man ganz locker in zwei Monaten/Jahr, also in den Semesterferien mit nem Job einfahren kann. Wenn ihr alle so auf ein Studium wertlegt, warum seid ihr nicht bereit dafür Opfer zu bringen.
8. ist das Durchschnittsgehalt eines Akademikers meist höher als das anderer - da kann man sich auch nen Kredit leisten. (Im übrigen wird es sicherlich sinnvolle Finanzierungsmodelle geben, das Münchner Modell klingt doch ganz gut) Sieh das Studium also als Vorsprung an den es sich lohnt zu erkämpfen.

Und um das ganze abzuschließen: Studiengeb. müssen natürlich an die Unis gehen, nicht von der SPD als Braunkohlesubvention verheizt werden. Solange die Länder und nicht die Universitäten das Geld bekommen bin ich auch dagegen weil dann Punkt 5 nicht mehr greift.

Woodstock


Edit meint übrigens daß das Forschungsargument nicht zieht. Die (mit Abstand) meiste Forschung wird in Ländern und an Unis betrieben in denen es sehr viel Geld kostet zu studieren. Wenn ich mir mal die Quotation List im New England journal of medicine oder im American journal for respirartory and critical care medicine anschaue ist die überwiegende Mehrzahl der Autoren in den USA angesiedelt. Nicht umsonst gehen ambitionierte Forscher aus D in die USA.
W.

Edit2:

Zitat von »Peterle«

...rechten Parteien...
Das ist eine ziemliche Frechheit. CDU und FDP, und die meinst du hier ganz offensichtlich, als "rechts" zu bezeichnen grenzt an Diffamierung. ich rede ja auch nicht von "den Kommunisten" wenn ich die SPD meine.

Re: NEIN zu Studiengebühren!

Freitag, 13. Mai 2005, 17:12

@woodstock

Das mit dem Schnupfen war nur symbolisch für eigentlich unproblematische Krankheiten gemeint, die wenn man sich keinen Arzt leisten kann problematisch werden. Es gibt ja auch das Sprichwort "das ist kein Schnupfen"...

Das mit den Rauchern, Trinkern ist genauso ein Argument, wie das mit den bösen, faulen Studenten oder mit den Ausländern, irgendeinen Sündenbock findet man immer. Der Mutter die ihren Kindern keinen Zahnarzt, keine Impfung etc. bezahlen kann ist damit leider nicht geholfen. So weit ist das nicht weg, die Praxisgebühr hat das schon geschafft, selbst wenn es über Sozialamt o.Ä. die Möglichkeit gibt es erstattet zu bekommen, für diesen Papierkrieg (den man dann an x Fronten führt) hat man oft keine Zeit keine Kraft! Und wenn es nach einigen - reichen - Herren Politikern geht, wirds noch schlimmer. Wer chronische Krankheiten hat, z.B. schwere Allergieen & Asthma hat auch heute schon mit imensen Kosten für dringen benötigte Medikamente zu kämpfen.

Ich hab nie gesagt Ärzte hätten keinen Anspruch auf angemessene Bezahlung, aber Grundversorgung & Infrastruktur müssen von der Solidargemeinschaft getragen werden, ohne Ausnahme und ohne künstliche Barierren (Anträge u.Ä.). Ansonsten würde ich erstmal bei Straßen, Autobahnen, dem Raubbau an der Umwelt etc. mit der Kostenpflichtigkeit anfangen.

Genau wie bei Bildung darf man KEINEN Vorteil durch größeren Reichtum haben, das ist zwar unmöglich, aber man muss es aber nicht künstlich verschlimmern.

Auch bei dem was du über Studenten sagst, bzgl. was man sich leisten kann, hab ich das Gefühl du hast noch nie Leute aus sozial-schwachen Verhältnissen getroffen und hast die Realität im Leben von sehr, sehr vielen Menschen in Deutschland noch nie gesehen.

Das mit den großen Einrichtungen wie Harvard, Yale, MIT etc. hängt übrigens eher damit zusammen, dass sie sich über Jahrzehnte hinweg etablieren Konten, darum können sie hohe Studiengebühren erheben und schwere Aufnahmeprüfungen stellen. Allerdings sind letztere oft so schwer, dass dann nur Leute genommen werden, die ohnehin ein Stipendium haben bzw. bekommen könnten wordurch man eigentlich auch nicht mehr von einem Bezahlstudium reden kann. Übrigens kommen Leute aus aller Welt für ein Musikstudium nach D-Land.

Von rechten Parteien zu reden ist völlig legitim und auch der politisch-korrekte Ausdruck. Diese Parteien sitzen aus diesem Grund auch rechts im Parlament. Rechts ist nicht gleichbedeutend mit rechtsradikal. Die SPD als kommunistisch zu bezeichnen ist in dem Zusammenhang natürlich Schwachsinn, equivalent zu meiner Formulierung wäre links wobei das für die SPD sehr schmeichelhaft wäre mit HartzIV und Otto Schily. Bei Politikern wie Koch und Stoiber hätte ich allerdings überhaupt kein Problem von verschleiertem Rechtsradikalismus zu reden, aber Abschiebepraxis im Freistaat Bayeren oder Rückführungsgesetz klingen zu trocken und sind für die meisten Deutschen zu weit weg um wirklich wahrgenommen zu werden, deshalb wird einem auch immer über den Mund gefahren wenn man solche Wahrheiten ausspricht. Zu Wahlplakaten mit einer schrulligen alten Dame drauf und der Aufschrift "Sicherheit statt falscher Toleranz" fällt mir garnichts mehr ein...

P.S.: Wo ist die Begründung dafür das Mediziner vielmal mehr verdienen müssen als andere Menschen mit gleichwertiger akademischer Ausbildung?

Re: NEIN zu Studiengebühren!

Freitag, 13. Mai 2005, 17:48

Zitat

Das mit den großen Einrichtungen wie Harvard, Yale, MIT etc. hängt übrigens eher damit zusammen, dass sie sich über Jahrzehnte hinweg etablieren Konten, darum können sie hohe Studiengebühren erheben und schwere Aufnahmeprüfungen stellen. Allerdings sind letztere oft so schwer, dass dann nur Leute genommen werden, die ohnehin ein Stipendium haben bzw. bekommen könnten wordurch man eigentlich auch nicht mehr von einem Bezahlstudium reden kann. Übrigens kommen Leute aus aller Welt für ein Musikstudium nach D-Land.


klingt logisch, unsere Universitäten hatten ja teilweise nur Jahrhunderte Zeit sich zu etablieren. Das kann ja garnicht klappen

Zitat

Genau wie bei Bildung darf man KEINEN Vorteil durch größeren Reichtum haben, das ist zwar unmöglich, aber man muss es aber nicht künstlich verschlimmern.


Also 1.) wird hier in Dtl. jeder medizinisch versorgt werden.
2.)ist doch wohl klar dass man, wenn man mehr zahlt , auch ne bessere Versorgung bekommt. Wenn ich mich privat krankenversichern lass dann hab ich auch ein Recht drauf diesen Bonus zu nutzen.
3.)gings/gehts hier um Studiengebühren

Was du hier betreibst is ne undifferenzierte Systemkritik an unserem Sozialstaat. Dabei siehts was das angeht bei uns noch rel. gut aus. Ich bin zwar auch kein Freund von Stoiber und co. aber mit Rechtsradikalismus hat es noch lange nix zu tun wenn man bestimmte Gruppierungen abschiebt.

Ich frage mich was du eigentlich willst, irgend n sozialistisches Konstrukt wie die DDR?
Wirtschafts- und Staatssysteme muss man immer am Ergebnis, nicht an der Idee messen, der gute Gedanke hinter dem Sozialismus macht am Ende nämlich auch niemanden satt.


@topic

gerade sozial schwache müssen auf die Gebühren hoffen. Nur wo wird der nötige Druck für gescheite Finanzierungssysteme aufgebaut, die auch der breiten Masse zur Verfügung stehen (Bildungsfonds, Kredite etc.).
Im Moment kann sich nämlich ein sozial schwacher Student ein Studium auch nicht leisten, mit dem Unterschied kaum Möglichkeiten zur Finanzierung zu haben.
"When mountains speak, wise men listen" - John Muir

Re: NEIN zu Studiengebühren!

Freitag, 13. Mai 2005, 19:31

Zitat von »Peterle«


Auch bei dem was du über Studenten sagst, bzgl. was man sich leisten kann, hab ich das Gefühl du hast noch nie Leute aus sozial-schwachen Verhältnissen getroffen und hast die Realität im Leben von sehr, sehr vielen Menschen in Deutschland noch nie gesehen.



Das ist der wesentliche Punkt. Das Argument "ein bisschen wird ja wohl jeder zahlen können" zeugt von der Arroganz derjenigen, die oder deren Eltern genug Geld haben über andere, denen es nicht so gut geht. Was manche Leute einfach nicht kapieren wollen: Es gibt auch andere, die weniger haben, und für die sind 500 € und auch weniger pro Semester nicht tragbar. Natürlich kann man in seiner Wohlstandsverblendung vor solchen Fällen die Augen verschließen, das erleichtert einem die Argumentation wirklich ungemein. >:(
Sys

Re: NEIN zu Studiengebühren!

Freitag, 13. Mai 2005, 20:08

Zitat von »sozialist«




Das ist der wesentliche Punkt. Das Argument "ein bisschen wird ja wohl jeder zahlen können" zeugt von der Arroganz derjenigen, die oder deren Eltern genug Geld haben über andere, denen es nicht so gut geht. Was manche Leute einfach nicht kapieren wollen: Es gibt auch andere, die weniger haben, und für die sind 500 € und auch weniger pro Semester nicht tragbar. Natürlich kann man in seiner Wohlstandsverblendung vor solchen Fällen die Augen verschließen, das erleichtert einem die Argumentation wirklich ungemein. >:(


Welchen Teil von Nachgelagerten Studiengebühren verstehst du nicht?

Re: NEIN zu Studiengebühren!

Freitag, 13. Mai 2005, 20:25

@Lev
Medizinische Versorgung die manche Leute benötigen können sie sich teilweise heute schon nicht mehr leisten, da sie nicht mehr von der Krankenversicherung übernommen werden. (Eigene Erfahrung, da kann mir keiner was erzählen) Das ist Off-Topic, vom Ding her aber das Gleiche, denn es gibt einen allgemeinen Trend die Grundversorgung (u.A. Medizin & Bildung) immer weiter auf Reiche zu beschränken.

Ich betreibe keine undifferenzierte Systemkritik, was ich sage basiert auf Dingen und Fällen die ich an realen Fällen gesehen oder mitbekommen hab und nicht nur theoretisch kenne. Du hast Recht dass die Situation in Deutschland noch mit am besten, aber der Zeitgeist in der Politik geht in Richtung sozialer Kahlschlag und Abschaffung aller dieser Erungenschaften, und das unter einer angeblich linken Regierung. Wenn die CDU an die macht käme gäb es in der Richtung nichts mehr, was nicht zu kritisieren ist, inzwischen haben die keine Skrupel mehr ihren Wunsch Reiche reicher und Arme ärmer zu machen auszusprechen. Es MUSS in die andere Richtung gehen, sonst haben wir hier bald die menschenfeindlichen Zustände die es z.B. in den USA gibt. Mit der DDR, UdSSR etc. hat das nichts zu tun, mal davon abgesehen dass es da keinen Sozialismus gab, sondern nur Diktaturen die sich so genannt haben, ist das auch eine 150 Jahre alte Theorie die hier völlig fehl am Platz ist. Ein sozialer, gerechter Staat, von dem wir auch in Deutschland weit entfernt sind hat nichts mit Kommunismus zu tun ich weiß auch nicht warum viele diesem Irrgedanken folgen. Es gibt viele Menschen den es extrem dreckig geht, aber viele wollen das nicht wahr haben, da gilt eindeutig das was sozialist gesagt hat.

Genau aus dem Grund sind Studiengebühren der falsche weg, denn heute können sich noch die meisten Leute ein Studium leisten (über BAFöG). Vieleicht geht es unter allen Umständen irgendwie mit so richtig ganz viel Aufwand und 31 Formularen auch über irgendwelche Finanzierungssysteme für Studiengebühren, aber das ist schon eine echte Abschreckung, die reicht um das Studium überwiegend auf Reiche zu beschränken. Wenn ich mich verschulden müsste, würde ich aufhören Komposition zu studieren und ne Ausbildung machen oder evtl. noch Jura oder BWL studieren.

Bessere Lösung BAFöG wie früher als nicht Rückzahlungspflichtig (das ging früher schon), mit höheren Sätzen und weniger Bürokratie. Und KEINERLEI Studiengebühren. Will man die Studentenzahl veringern sollte man höhere NCs einführen, das Abi schwerer machen, oder Aufnahmeprüfungen einführen (wobei das Abi das eigentlich mal sein sollte). Dass Studiengebühren nicht gebraucht werden, ist klar, Geld wäre genug da, wenn ich so die ganzen S-Benze rumfahren sehe. Man kann auch an anderen Enden wie den völlig unsinnigen Sicherheitsmaßnahmen seit den WTC-Anschlägen sparen. Man könnte die Mineralölsteuer erhöhen, die Zahl der Polizisten veringern, Vermögenssteuer einführen, Maut etc.

Die Unis in Europa hatten jetzt genau 60 Jahre Zeit sich zu etablieren. Der Status amerikanischer Einrichtung hängt wahrscheinlich stark mit dem 3. Reich zusammen, da nahezu alle großen Wissenschaftler (wo kamen die denn vor 33 her? genau D-Land und Frankreich) in die Staaten abgewandert sind oder später von denen weggekauft wurden. Mit Studiengebühren hätte das sicher nichts zu tun. Das bringt mich übrigens auf eine Idee, hohe NCs, schwere Aufnahmeprüfung und Studiengebühren. Die würden die Gebühren innerhalb kürzester Zeit abschaffen, da die ganzen Reichen Kids die Aufnahme nicht schaffen würden... ;D ;D

Re: NEIN zu Studiengebühren!

Freitag, 13. Mai 2005, 20:39

was du machst is genau das worums im Sozialismus geht:

Du sagst es ist genug Geld da, damit meinst du aber das PRIVATvermögen einzelner (mit S-Klasse). Das haben sich die betreffenden erarbeitet und die können mit machen was sie wollen, dieses Geld steht ergo nicht zur Verfügung.

Wenn doch gehts in RIchtung Enteignung und Kommunismus, die Freiheiten einiger einzuschränken is sicherlich auch der falsche Weg.

Schulden macht in Amerika jeder um studieren zu können, wo is da das Problem?
Wenns mit dem Studium hinhaut und du später auch zu den "Bonzen" mit S-Klasse gehörst wirds dich ja kaum jucken.
Wenn nicht musste mit nem entsprechenden Rückzahlungssystem auch ned so viel zahlen.

Es hat eh keinen Sinn sich dagegen wehren zu wollen, die Gebühren werden kommen, fordert lieber Finanzierungsmöglichkeiten, dann ist jedem geholfen.

Ich bin auch dafür dass allen Bildung ermöglicht wird, allerdings kann die nicht komplett aus der öffentlichen Hand gezahlt werden. Schau dir mal die Milliarden an Schulden an die wir jedes Jahr machen, wo bitte is da noch Geld da????

Zum Spass wird nirgends gestrichen, Fakt ist das wir an Abgrund zum absoluten Bankrott stehen, das letzte was wir uns jetzt noch erlauben können sind weitere staatliche Subventionen und Förderungen auf Darlehensbasis
"When mountains speak, wise men listen" - John Muir

Re: NEIN zu Studiengebühren!

Samstag, 14. Mai 2005, 21:47

@ Lev: Wenn Peterle sagt

Zitat

Man kann auch an anderen Enden wie den völlig unsinnigen Sicherheitsmaßnahmen seit den WTC-Anschlägen sparen. Man könnte die Mineralölsteuer erhöhen, die Zahl der Polizisten veringern, Vermögenssteuer einführen, Maut etc.

dann hört sich das für mich nicht danach an, als sollen die von ihm geforderten Staatsausgaben seiner Meinung nach durch die Einziehung von Privatvermögen finanziert werden.


Zitat

Schulden macht in Amerika jeder um studieren zu können, wo is da das Problem?

Niemand zweifelt daran, dass in den USA noch viel weniger Sozialstaat vorhanden ist als in Deutschland. Aber warum soll uns denn das unbedingt als Vorbild dienen? Was bringt es denn den menschen, wenn es keinen Sozialstaat mehr gibt?

Das Problem ist übrigens - um auf die Frage konkret zu antworten - dass Bildung eben in den USA nicht für alle geistig dazu Qualifizierten möglich ist.

Aber wie ich schon sagte, solche Fälle werden von Leuten wie dir gerne ignoriert, weil du eben in der Lage bist, das zu finanzieren.
Sys

Re: NEIN zu Studiengebühren!

Samstag, 14. Mai 2005, 21:52

Zitat von »sozialist«

Aber wie ich schon sagte, solche Fälle werden von Leuten wie dir gerne ignoriert, weil du eben in der Lage bist, das zu finanzieren.


jeder gesunde mensch ist in der lage eine studiengebühr zu finanzieren. über die höhe, den zeitpunkt (man könnte die studiengebühren z.B. nach dem studium bezahlen) und ausnahmen lässt sich diskutieren. studiengebühren an sich finde ich aus verschiedenen gründen völlig in ordnung und völlig sozialstaats verträglich !
:thumbsup:

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