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Augenzeuge: Wie verhalte ich mich?

Sonntag, 22. April 2007, 12:33

Heute morgen um halb zwei bin ich Augenzeuge einer Art häuslicher Gewalt geworden. Ich bin vom Gebrülle eines Pärchens wach geworden und konnte von meinem Dachfenster aus beobachten, wie der Typ die Frau/das Mädchen ziemlich heftig beschimpft hat ("Du Schlampe", "Du Säuferin", "Ich bring Dich um"). Sie hat die ganze Zeit gejammert und geweint. Ich konnte alles recht gut beobachten, weil die beiden genau unter einer der Straßenlaternen gesessen haben. Als der Typ sie dann am Nacken/Hals gepackt und geschüttelt hat, war für mich der Zeitpunkt erreicht wo ich bei der Polizei angerufen habe. Der Beamte hat dann am Telefon ein bißchen der Szene zuhören können und der Streifenwagen war auch recht schnell da... in der Zwischenzeit hat sich aber noch eine Szene abgespielt, die mich an meiner Handlungsweise jetzt zweifeln lässt: Der Typ hat das Mädchen auf den Arm genommen und wollte sie anscheinend nach Hause tragen. Ein paar Meter später hat er sich aber mit voller Wucht und den Boden geschmissen und sie blieb wimmernd liegen.

Dann kam die Polizei und der Krankenwagen, die Szene wurde mehr oder weniger aufgelöst und alles war augenscheinlich gut - bis die Beamtin meinte, das bisher keine Anzeige erstattet wurde und sicher auch keine kommen würde.

Das finde ich jetzt, nach einer Nacht drüber schlafen, nicht richtig. Es ist ja allgemein bekannt, dass Opfer häuslicher Gewalt selten Anzeige erstatten, aus Scham, Angst oder was auch immer. Wie verhalte ich mich aber? Sollte ich den Typen anzeigen? Geht das überhaupt, wenn man "nur" Zeuge ist? Würde ich mit einer Anzeige überhaupt etwas bewirken? Würde der Typ nur wieder das Mädchen verprügeln? Muss ich Angst haben, dass er irgendwann nachts hinter mir steht?

Wie würdet Ihr Euch verhalten?

Re: Augenzeuge: Wie verhalte ich mich?

Sonntag, 22. April 2007, 12:48

Hi

So hart es klingt: Solche Probleme müssen intern, also durch das "Paar" gelöst werden. Du kannst ihn/sie so oft anzeigen, wie du willst, solange er nicht aufhört sie zu mishandeln, sie nicht aufhört es zuzulassen (keine Trennung, keine eigene Anzeige), so lange ist von aussen induzierte Hilfe sinnlos.

Erst wenn sie die Hilfe von aussen sucht, oder er selbst Hilfe von aussen sucht (weil er weiss, wie er sein kann), erst dann wird eine solche Hilfe -sei es auch nur eine Anzeige- auch angenommen.

Manchmal muss man selbst (dmait meine ich sie) tief fallen, um sein Elend zu bemerken und um es dann wirklich ändern zu wollen. Das ganze hat den nachteile, dass es dann auch zu spät sein könnte (Spätfolgend er Gewalt, psychisch krank, tot).

Was du machen kannst, wenn du mutig und chouragiert bist, und du das Paarn kennst (Nachbarn). Sprich beide an, oder nur einen, und drohe mit eine Anzeige *weil sie LÄRM* verursachen. Vielleicht wird dann beiden bewusst, dass es nicht nur ihr kleines Problem ist, sondern auch anderen auffällt. Das ganz lohnt aber nur, wenn es mal nicht gerade zwei unbekannte Passanten waren.

Dino
Videtis hic hommunculum qui verrit suum stabulum. Quid ibi homo invenit? Pulchrum cuplexum areum!

Re: Augenzeuge: Wie verhalte ich mich?

Sonntag, 22. April 2007, 12:55

Genau das ist meine Befürchtung... dass ich Anzeige erstatte, es nichts bring, der Typ nur noch aggressiver wird, wieder zuschlägt oder ich sogar Angst haben muss abends alleine durch die Strassen zu gehen.

[auf Dinos Wunsch hin editiert]

Kennen tue ich die beiden nur flüchtig, vom Sehen.

Re: Augenzeuge: Wie verhalte ich mich?

Sonntag, 22. April 2007, 13:11

Hi

Ich bitte dich "Dass er Türke ist, und in seiner Mentalität Frauen einen anderen Stellenwert haben" so nicht stehen zu lassen. Erstens hat er dir sicher nicht seinen Ausweis gezeigt, du also nicht im klaren über seine Nationalität sein kannst. Zweitens, und das ist viel wichtiger, pauschalisierts du, wie es bei Faschisten und Nationalisten üblich war. Ich kenne genügend Türken/Türkischestämmige und andere Ausländer/Auslandstämmige, die ihre Frauen auf den Händen tragen.

Gewalt in Familien gibt es überall, hier in Deutschland, von Deutschen und Auslandern. Das ist KEIN Nationalitätenproblem.

SO geht es nicht!

Dino
Videtis hic hommunculum qui verrit suum stabulum. Quid ibi homo invenit? Pulchrum cuplexum areum!

Re: Augenzeuge: Wie verhalte ich mich?

Sonntag, 22. April 2007, 13:41

Es ist leider so daß es in vielen großen Notaufnahmen "Stammkundinnen" gibt die mit erschreckender Regelmäßigkeit Treppen herunter fallen, mit dem Rad stürzen, gegen Türrahmen rennen oder sonstige "Unfälle" haben. Schuld daran sind sie immer selber, der liebende Partner hatte natürlich gaaaaar nichts damit zu tun.....
Fakt ist, wenn das Mädel sich von dem Typen verprügeln lassen will ist das Ihre Entscheidung und Du kannst nichts dagegen machen.

Zu der Ausländerdebatte sag ich mal lieber nix. Kriminalstatistiken kann jeder selber lesen und den Anteil der "nichtdeutschen Tatverdächtigen" gegen deren Anteil an der Gesamtbevölkerung gegenrechnen.

Woodstock

Re: Augenzeuge: Wie verhalte ich mich?

Sonntag, 22. April 2007, 14:56

Jupp,
ich sehe das wie Dino. Auf den Polizeirevieren können Dir die Leutchen viele Geschichten erzählen von "Stammkundinnen", die erst eine Anzeige gegen den Kumpel aufgeben wollen, diese dann aber kurz darauf doch zurückziehen wollen, weil er sich ja so lieb entschuldigt hat, um dann kurz darauf wieder auf der Matte zu stehen...

Anders gesagt, wenn jemand sich das gefallen lässt und auch im Freundes- bzw. Familienkreis nicht mal den Kopf gewaschen und unterstützt wird, kannst Du als vollkommen Außenstehender wenig machen.

Gruß Hannibal

Re: Augenzeuge: Wie verhalte ich mich?

Sonntag, 22. April 2007, 15:34

ich sehe das mit verlaub ein wenig anders:
natürlich nützt es "nichts" in dem sinne, dass man so jemanden mittels einer anzeige aus seiner situation "befreien" kann, das muss er/sie schon selbst tun.

aber trotzdem finde ich es nicht richtig, wenn man "die augen zu macht" - das hast du ja auch nicht getan, sondern eben die polizei verständigt. für mich hat das mit gesellschaftlicher verantwortung zu tun. insofern schadet es nicht, einen schritt weiter zu gehen. ich finde, dass ist eine situation, in der man sich durchaus einmischen kann.

wie dino schon sagte kommt es (unter anderem) auch darauf an, die "kosten" einer solchen missbräuchlichen/gewalttätigen beziehung sichtbar zu machen, und da kann "stress mit der polizei" durchaus ein paar tropfen motivation bringen, so dass das fass dann doch irgendwann überläuft.

frauen, die in solchen partnerschaften leben, benötigen in der regel professionelle unterstützung. überlegt mal: jemand, der sich über monate/jahre regelmäßig schlagen lässt!

kann das sein, dass so jemand vielleicht die kompetenzen fehlen, so eine beziehung zu verlassen? dass finanzielle abhängigkeit besteht? ein eigenes alkohol- oder sonst ein problem?

ich weiß, dass die polizei hier über geeignete maßnahmen und unterstützungsangebote verfügt, zB kontakte zum örtlichen frauenhaus, psychologischer dienst der polizei, usw. außerdem muss sie im zweifelsfall ermitteln, wenn eine straftat im raum steht. und seine ehefrau/partnerin zu verprügeln IST in deutschland eine straftat.

ich hätte im zweifelsfall auch angst, dass der typ "irgendwann nachts hinter mir steht", insofern würde ich bei der polizei nachfragen, ob und inwieweit er informationen über dich bekommen kann. aber prinzipiell meine ich, solltest du die zuständigen behörden schon über das informieren, was du gesehen hast (muss ja nicht notwendigerweise die form einer anzeige haben).

falls es sich wirklich um einen einzelfall / einen "einmaligen ausrutscher" handelt, ist es (a) auch noch schlimm genug und (b) deswegen sinnvoll, auch hier konsequenzen zu spüren.

also: ich finde es sehr gut, dass du die augen aufgemacht und was unternommen hast. das ist (ich denke, da sind sich hier fast alle einig) besser, als nichts zu unternehmen ("soll der doch seine ische hauen, ist nicht mein problem"). ob du noch nen schritt weiter (d.h. nochmal aus eigener initiative zur polizei) gehen willst bleibt dir überlassen. ich finde, das wäre gut. und die tatsache, dass du diese frage hier gestellt hast zeigt ja, dass du da "noch was mit dir rumschleppst". mein rat wäre: gib es da ab, wo's hingehört.

mfg.
render
There is no way to happiness - happiness is the way (Buddha)
The key to living a lazy life is being lazy (Peter Tosh)
The aim of life is to live, and to live means to be aware, joyously, drunkenly, serenely, divinely aware. (Henry Miller)

Re: Augenzeuge: Wie verhalte ich mich?

Sonntag, 22. April 2007, 16:17

Ist es nicht auch so, daß bei Familien, die aus der Türkei stammen, das weibliche Familienmitglied quasi aus der Familie geschmissen wird, wenn es dem Mann nicht gehorcht ?
Ich hab keine Ahnung davon, aber ich meine mich an so etwas zu erinnern, was ich aus den bekannten Medienfällen (Ehrenmorde) kenne.

Wenn dem so ist, dann wär das ein weiterer problematischer Punkt, weshalb die Frau sich das gefallen lässt, oder so.

aber mal am Rande, Respekt für dein Handeln, daß du die Polizei informiert hast! Ich find das völlig richtig, aber ich glaube sowas tun nur die wenigsten und da schliesse ich mich leider auch nicht aus. Ich weiß nicht, ob ich den Mut gehabt hätte, zu handeln. Werde mir ein Beispiel daran nehmen :)

Gelöschter Benutzer

unregistriert

Re: Augenzeuge: Wie verhalte ich mich?

Sonntag, 22. April 2007, 16:36

Zitat von »Dino«

Hi

Ich bitte dich "Dass er Türke ist, und in seiner Mentalität Frauen einen anderen Stellenwert haben" so nicht stehen zu lassen. Erstens hat er dir sicher nicht seinen Ausweis gezeigt, du also nicht im klaren über seine Nationalität sein kannst. Zweitens, und das ist viel wichtiger, pauschalisierts du, wie es bei Faschisten und Nationalisten üblich war. Ich kenne genügend Türken/Türkischestämmige und andere Ausländer/Auslandstämmige, die ihre Frauen auf den Händen tragen.

Gewalt in Familien gibt es überall, hier in Deutschland, von Deutschen und Auslandern. Das ist KEIN Nationalitätenproblem.

SO geht es nicht!

Dino


WORD ! [und wenn überhaupt wäre das eine Frage des Intellekts / der Intelligenz bzw. der sozialen Kompetenz eines Menschen]

Re: Augenzeuge: Wie verhalte ich mich?

Sonntag, 22. April 2007, 16:43

meine hochachtung vor dem topicstarter!!!!

ausdrücklich ohne jemanden anstiften zu wollen(!):
ganz ehrlich.....wenns mit vorausschaubarer regelmäßigkeit vorkommt....wenn ich beim nächsten mal zeuge so einer tat wäre, wenn er sie schon würgt und schüttelt und sowas, dann würde ich mit zwei zeugen und kamera rüberrennen, die türe irgendwie aufmachen und dem mädel nothilfe leisten. und wenn der kerl dann nebenbei ein wenig  die fresse poliert bekommt, dann hat er pech gehabt(vorsicht bei überschreitung der nothilfe).... direkt danach polizei, arzt, anwalt verständigen und sich auf vorl. festnahme und gerichtstermine einstellen.
mir wäre es das wert...was für ein arschloch!
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Re: Augenzeuge: Wie verhalte ich mich?

Sonntag, 22. April 2007, 16:44

Gesellschaften und Mentalitäten sind zu komplex um auch nur irgendwie etwas zu pauschalisieren. ich finde es sehr löblich dass du Gedanken machst und auch um Rat fragst.

Ich persönlich habe jetzt vielleicht eine gesonderte Meinung, denn ich finde jeder ist ein freier Mensch und kann, solange er andere nicht gefährdet oder belästigt, tun und lassen was er möchte.

Dazu zähle ich jetzt auch die Frau, solange sie nicht psychisch oder körperlich in akut gefährdet ist, muss man und kann man wenig machen.

Du kannst höchstens wie bereits gesagt die Leute drauf ansprechen oder falls möglich es im Auge behalten.

Gruß Max Payne

Re: Augenzeuge: Wie verhalte ich mich?

Sonntag, 22. April 2007, 17:32

Also... um das nochmal kurz klarzustellen: Ich habe dummerweise gleich nach Dinos letzten Post meine Aussage gelöscht... dort stand, dass ich die Aussage über die Staatsangehörigkeit des Typen völlig wertfrei sehe (und dass ich es schlimm finde, sowas überhaupt gesondert erwähnen zu müssen). Ich bin *kein* Faschist und auch *kein* Nationalist und finde ich diese Aussage von Dino nicht nur falsch, sondern auch beleidigend! Ich bin nicht mal annährend in der Zeit des Nationalsozialismus gebohren und identifiziere mich damit in keinster Weise. Ich finde irgendwann sollten wir alle mal über dieses Trauma hinwegkommen und aufhören gleich wieder die Faschisten Schublade aufzumachen, sobald ein Deutscher auch nur das Wort Türke, Jude oder Ausländer in den Mund nimmt...

Im Moment überlege ich noch, ob ich Anzeige erstatte oder nicht... ich habe meine Aussage gestern schon am Telefon und auch bei der Beamtin vor Ort gemacht, denke aber drüber nach das Ganze nochmal zu vertiefen... denn meiner Meinung nach ist es nicht richtig so mit irgendeinem Menschen umzugehen. Ich hätte auch nicht anders gehandelt, wenn ich gesehen hätte ein deutlich stärkerer Mann einen deutlich schwächeren Mann verprügelt.

Ich habe auch wirklich kurz überlegt, ob ich hingehe und der Frau Hilfe leiste... aber da ist mir die Rosette hochgegangen... wenn jemand schon in der Lage ist, mit einer Frau so umzugehen, möchte ich mir nicht ausmalen, was er mit einem Fremden tun würde.

Und bei der Aussage von Max Payne finde ich die fehlende Zivilcourage, die sicherlich von vielen Mitbürgern an den Tag gelegt wird, ziemlich bezeichnend und erschreckend. Diese schlimmen Dinge passieren trotzdem... auch wenn man nicht hinguckt!

Re: Augenzeuge: Wie verhalte ich mich?

Sonntag, 22. April 2007, 17:39

Vieleicht kann dir der Präventionstag eine Hilfe sein.
Ich weiß aus eigener Erfahrungen, dass dort sehr viele, diesbezüglich, äußerst kompetente Menschen arbeiten, welche auch in diversen anderen Stiftungen oder Staatsorganen tätig sind.
Häusliche Gewalt ist dort ein tägliches Thema und ich bin mir sicher, dass sie auf eine Anfrage hin dir bestimmt guten Rat leisten können.
Fragen kostet nichts, aber es kann dir die Gewissheit bringen das richtige zu tun.

LG
Neno
[V] ASUS P7P55D Deluxe, unbenutzt und originalverpackt aus Garantieaustausch

Zitat von »FUNKMAN«

Liquid Sunshine in the Dark...

Re: Augenzeuge: Wie verhalte ich mich?

Sonntag, 22. April 2007, 17:41

@steff dann hast du mich falsch verstanden in deinem Fall bezog ich es nicht auf nichts tun, sondern mehr darauf solange es vor dem Gesetz keinen Handlungsspielraum gibt, kannst auch du wenig tun. Da sie aber wohl du geschrieben hast deutlich und massiv angegriffen wurde denke ich solltest du schon schauen ob du was tun kannst.

So schlimm solche Situationen sind es gibt immer einen der tut und einen der lässt.


Gruß Max Payne

Re: Augenzeuge: Wie verhalte ich mich?

Sonntag, 22. April 2007, 17:52

Schon klar... die Frage steht ja nach wie vor im Raum, wie die Betroffenen die Situation heute betrachten... war das alles nur eine Lapalie? Sind die blauen Flecken daher, dass sie "hingefallen" ist? Hat er sich entschuldigt und sagt jetzt (wieder?) dass es nicht nochmal vorkommt?

Sicherlich kann man als Außenstehender wenig machen, aber selbst als Zeuge einer solchen Ausschreitung kann man Anzeige erstatten... und je mehr ich hier lese und drüber nachdenke, desto mehr komm ich zu der Überzeugung, dass ich es vielleicht einfach machen sollte...

Re: Augenzeuge: Wie verhalte ich mich?

Sonntag, 22. April 2007, 18:14

Absolut ich würde dir empfehlen einfach mal bei der Polizei vorbei zu gehen und es denen schildern, letztlich können die Beamten dir auch sagen was du machen kannst und was es bringt. Das Problem ist halt du bist ein Außenstehender, letztlich müssen die Beiden es miteinander ausmachen.

Sollte sich herausstellen, dass alles nur ein Einzelfall war und es nicht wie von uns jetzt fiktiv vermutet häusliche Gewalt, kannst du die Anzeige immer noch zurück ziehen (falls es überhaupt geht, das kann dir außer Polizei und Rechtswesen niemand genau sagen).

Was aber auf keinen Fall sein darf, dass es alltäglich wird, dass man gegen andere Personen und sei es auch die eigene Frau oder Freundin mit Gewalt in egal welcher Form, körperlich wie auch mit Worten vorgeht.

Gruß Max Payne

Re: Augenzeuge: Wie verhalte ich mich?

Sonntag, 22. April 2007, 19:24

Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber in solchen Fällen ist es zunächst einmal richtig die Polizei zu rufen. Diese kann dann ggf. eine Anzeige aufnehmen, auch wenn diese später - was leider häufig der Fall ist - zurückgenommen wird. Aber auch bei der jeweiligen StA hat man dann irgendwann die Nase voll. Darüber hinaus kann die Polizei dem prügelnden Ehemann im Rahmen des Ordnungsrechtes einen sog. Hausverweis erteilen. Bei weiterreichender Körperverletzung (z. B. durch Tritte) wird dann sowieso von Amts wegen durch die StA ermittelt.

Wichtig ist in jedem Fall immer die Polizei zu rufen!
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Re: Augenzeuge: Wie verhalte ich mich?

Sonntag, 22. April 2007, 19:35

Ganz interessant/informativ fand ich heute diese Seite. Da hab ich auch gelesen, dass man Anzeigen nicht zurückziehen kann.

Re: Augenzeuge: Wie verhalte ich mich?

Sonntag, 22. April 2007, 21:29

Zitat von »steff79«

Ganz interessant/informativ fand ich heute diese Seite. Da hab ich auch gelesen, dass man Anzeigen nicht zurückziehen kann.


Anzeigen nicht - in dem typischen Fall (verprügelte Frau kommt zur Polizei) handelt es sich aber um ein Antragsdelikt. Der zugehörige Strafantrag kann noch zurückgezogen werden, solange die Staatsanwaltschaft noch nicht das "besondere öffentliche Interesse" erkannt hat - bin jetzt aber nicht hundertprozentig sicher. Und diese "Rückzieher" gibt es tagtäglich.

Ansonsten bin ich auch der Meinung, dass Zivilcourage wichtig ist und es gut war, dass Du die Polizei gerufen hast. Die schon genannten Möglichkeiten (gerade, wenn keine Unterstützung von Seiten der Familie zu erwarten ist: Frauenhaus!) sind der Polizei bekannt und dürften auch an die Betroffene weitergegeben werden. Gibt aber leider extrem viele Fälle, wo die Frauen dermaßen blind verliebt sind, dass sie diese Hilfe nicht wollen...

Gruß Hannibal

Gelöschter Benutzer

unregistriert

Re: Augenzeuge: Wie verhalte ich mich?

Sonntag, 22. April 2007, 22:29

Zitat von »Hannibal-Lecter«

Gibt aber leider extrem viele Fälle, wo die Frauen dermaßen blind verliebt sind, dass sie diese Hilfe nicht wollen...

Gruß Hannibal


Ach, ich würde nicht immer alles auf die Liebe schieben... ::) Viele Menschen leben heutzutage, gerade die kurz vor oder nach der Armutsgrenze, in "Zweckbeziehungen". Der eine hat nen Job, der andere einen Wohnberechtigungsschein und damit eine günstige Wohnung. Und schon ist die "Zweckehe" incl. aller damit vorprogrammierten Probleme geschlossen. Gerade wenn bei einem oder beiden der Alkohol zum täglichen Thema geworden ist steigt auch die Bereitschaft zur gegenseitigen Gewalt. Und glaub mir, es fliegen sicherlich auch genug Fäuste von dominanten Frauen gegen "hilflose" Männer.

Stellt euch vor, die von Steff79 beschriebene Szene stellt ein "wöchentlich" oder "monatlich" stattfindendes Ritual dar, das der einzige Nachteil einer sonst von gegenseitigem Nutzen geprägter Zweckbeziehung ist. Dann nehmen BEIDE (!) diese Prügelei wissentlich in Kauf, um sonst vor den Vorteilen des anderen (s.o.) zu profitieren. So pervers es klingen mag, aber ich gebe Dino recht, diese Probleme müssen die beiden intern lösen.

Eine einzige Ausnahme würde ich sehen, wenn Du, Steff, als "langjähriger" Bekannter der beiden aus erster Hand von der Frau erfährst, dass sie unter diesen Misshandlungen leidet, nicht von ihm loskommt und dringend externe Hilfe braucht.