Nach einem PC Upgrade auf aktuelle Komponenten habe ich mich entschlossen auf Grund Thermischer Missstände im PC eine Externe Wasserkühlung zu Planen und Umzusetzen.
Ein erster Versuch schlug fehl da ich zuviel Luft im System hatte und diese auch nicht ohne größere Problem raus bekam.
Hierbei war die D5 Ultitube in der Mitte flankiert von den beiden Radiatoren.

Ein Neuer Ansatz musste her und so wurde ein Zweiter Entwurf umgesetzt.
Die Radiatoren wurden unterhalb der Ultitube D5 Quer verbaut.
Dieser Entwurf funktioniert bis jetzt nahezu Perfekt.
Einziger Wehrmutstropfen ist der Leakshield, der sehr viel Luft über die drehbaren Fittings ansaugt.
Ein wenig eindämmen konnte ich das Problem indem ich den Unterdruck auf 300mbar eingestellt habe.
Saugt zwar immer noch Luft an, aber bei weitem nicht soviel wie bei 480mbar.

Mein primäres Ziel war die externe Wasserkühlung am PC Gehäuse zu montieren, sodas ich den 29kg schweren Rechner, welcher auf einer Fahrbaren Holzplatte steht, einfach vorschieben konnte.

Die Umsetzung der Halterung stellte mich vor immer neue Herausforderungen.
Zum einen waren die Seitenteile vom Gehäuse nicht mehr zu montieren oder Abzunehmen da die Aluprofile die Schrauben verdeckten.
Andererseits konnte bei montierten Seitendeckel die Halterung nicht mehr befestigt werden.

Zu guter letzt entschied ich mich für eine 3 Teilige Lösung.
Am Gehäuse wurden Winkel entworfen in welche der Tragende Teil von oben eingestzt werden konnte.

Der tragende Teil besteht im wesentlichen aus 20mm Aluprofilen und 40mm Aluleisten zum versteifen und für die Möglichkeit es in die Winkel einzusetzen.

In diese aufgesetzt Halterung wurde die vorgefertigte Wasserkühlung mittlels 15mm Aluprofilen in die 20mm Aluprofile ca 30cm eingeschoben.

Die 16/10 PEDM Schläuche wurden mit 3/8 Zoll Eiszapfen Schnellkupplungen verbunden und über eine Slot Durchführung ins innere geleitet.
Bei der Slotdurchführung wurde ein T-Stück mit einer Entleerung verbaut, um ein späteres Neubefüllen und reinigen zu erleichtern.
Die Stromversorgung wird mittels Molex Slotblech nach außen geführt und mit einer 90cm Verlängerung mit der Haupteinheit verbunden.
Ein USB Hub auf der Holzplatte verbindet das Leakshield und die D5 Next Pumpe über ein 2m USB Kabel mit dem Rechner.
Ein selbstgebauter Molex Unterbrecher mit einem Relais für die Pumpe, welcher mittels Druckschalter geschaltet werden kann, wurde eingebaut, um beim füllen über das Leakshield ein trockenlaufen der Pumpe zu verhindern.
Bei aktiver Unterbrechung leuchtet der Schalter zur Kontrolle.

Als Radiatoren sind 2 280mm Corsair mit Lian Li AL140 Lüfter verbaut.
Zum Schutz der Radiatoren mit Metallfilter beiderseits.
Die Beleuchtung wird über ein Splitty 12 verbunden, und über die D5 versorgt, wie auch die Lüfter.

Im Gehäuse selbst in ein High Flow Next Durchflusssensor und ein Octo verbaut.
Die Grafikkarte selbst wird zu einem späteren Zeitpunkt in das System mit extra Radiator eingebunden.

Zum System:

Win 11 Pro
Gehäuse Phantek Enthoo Primo
CPU 13900K
GPU Zotac RTX 3090 Trinity
MB MSI MEG Z790 Ace
Ram 2 x 32 Gbyte Corsair Vengeance DDR5 @6600 Mhz

Aqusuite X.75

Aquacomputer D5 Next Pumpe mit Ultitube 200
Aquacomputer Leakshield
Aquacomputer High Flow Next Durchflusssensor
Aquacomputer Octo
Aquacomputer Splitty Active 12

Lüfter Lian Li AL140
Radiatoren Corsair 280mm 32mm Dicke

Pumpe fix auf 50% ca 105l/min Durchfluß
Lüfter auf 70% ca 1150 rpm
CPU 30 Grad im Leerlauf, 60 Grad beim Spielen.
Geräuschpegel: sehr leise wenn die Luft aus dem Pumpengehäuse ist. Momentan sind die Grafikkartenlüfter am lautesten

Wassertemperatur. unter Last ca. 31 Grad bei ca. 280W, über 300 W erreiche ich sehr selten
Leerlauf ca 26 Grad
Raumtemperatur 24 Grad

Delta T Vor/Rücklauf ca. 0,7 Grad
Delta T zu Zimmertemperatur ca. 6 Grad


Kostenpunkt: ca. 2000 Euro (für die Wasserkühlung ohne PC Umbau)

Ich hoffe damit einen kleinen Einblick gegeben zu haben, was einen erwartet wenn man von Null beginnend eine Wasserkühlung planen und Umsetzen will.

Für Fragen und Verbesserungen bin sehr dankbar.

Viel Spass.

Du hast recht, vielleicht habe ich zu viel Fokus auf die Kosten gelegt.
Allerdings wollte ich damit nur mitteilen, falls jemand ein ähnliches Projekt in Angriff nehmen sollte, nicht von den entstehenden Kosten überrascht zu werden.
Beim nochmaligen durchlesen kann durchaus der Eindruck entstehen den du angesprochen hast, war allerdings nicht mein Ziel.
Ich wollte eigentlich nur das aufzeigen was sonst niemand erwähnt.

Oft liest man in Foren mit wie wenig Geld so etwas zu realisieren wäre.
Davon habe ich mich auch irritieren lassen.
Im Zuge des Baus sind die Kosten dann explodiert.
Anfangs habe ich mit der Hälfte gerechnet, aber dann hier was vergessen zu bestellen oder dort noch etwas, und mann bleibt auf einen Haufen Versandkosten sitzen.
Nicht zu vergessen die teilweise extrem langen Lieferzeiten und die Apothekerpreise im Baustoffhandel.

Und nicht alle, die so ein Projekt durchführen, machen es wegen dem Spass am Basteln.
Mittlerweile bin ich 53 und lebe in meiner Wohnung nicht alleine.
Viel Ausweichmöglichkeiten gibts da nicht.
Da gab es oft Diskussionen und Debatten wegen dem okkupierten Wohnzimmers und dem Sinn meines Projektes.
Es hat fast 3 Monate gedauert hat alle Teile zu besorgen.
So etwas erwähnt niemnd in seinen Beitrag, da sieht man nur das fertige Ergebniss, aber der oft steinige Weg dorthin wird nicht erwähnt.
Dann mitten im Umbau ergaben sich Probleme, an die man Anfangs nicht gedacht hat.
Man kann sich vorstellen wie das ausgesehen haben muss. Sogar der Hund hat den Kopf geschüttelt.

Bei mir war es nur aus der Notwendigkeit heraus, meinen Raumheizer kühl zu halten, und die Abwärme langsam in den Raum abzugeben, und nicht schlagartig.
Die Abwärme der GPU wurde durch den CPU AIO, welcher oben verbaut war, durchgeleitet, was durchgehend mit hohen Temperaturen quittiert wurde.
.
Und da ich keine Möglichkeit hatte alles mit den Richtigen Werkzeugen, und vor allem in aller Ruhe zu bearbeiten, bin ich mit dem Ergebniss recht zufrieden.
Es gibt wunderschön anzusehende Waküs, ich habe mir auch viele angesehen und meine sieht wirklich nichtssagend aus.
Sie ist einfach nur Zweckmäßig.

Vielleicht überarbeite ich den Artikel nochmals, um nicht mehr diesen Eindruck zu erwecken.



Vielen Danke für deinen Beitrag

Vielen Dank für deinen Beitrag Taubenhaucher


Du hast recht, das Gehäuse bietet viel Platz.
Aber wenn man alles einbaut, ich habe 5 SSD und 2 HDD in Hotswap Einschüben, und 10 Thermaltake Lüfter mit Anschlußbox für PWM verbaut, da wirds mit den ganzen Kabeln recht unübersichtlich, und die Gefahr ein Kabel abzuziehen oder zu vergessen steigt enorm.

Irgenwann nehm ich die Thermaltake raus, und tausche sie gegen Lian Li SL 140er aus, um den Kabelsalat zu veringern.

Mein Gedanke dahinter war auch die Abwärme der GPU nicht durch die Radiatoren der CPU zu ziehen, und die Servicefreundlichkeit beim entlüften/neubefüllen in den Vordergrund zu stellen.
Der Rechner hat schlappe 30kg, da ist mit Gehäuse schütteln nicht weit her wie viele schreiben um die Luft aus dem System zu bekommen.

Ausserdem wären die Radiatoren entweder Entlüftungsfreundlich, ode Entleerungsfreundlich einzubauen, beides ist leider Unmöglich. (Korrigiere mich falls ich an etwas nicht gedacht habe)

Wie erwähnt bin ich auch nicht mehr der Jüngste, und habe nicht vor bei jeder kleinen Fehlfunktion, oder verschmutzen Lüfterfilter den ganzen Oschi vorzufahren, geschweige den die ganzen Anschlüße blind anzupuzzeln.
Wie auf einem der Bilder zu sehen, ist die Rückseite des PCs nur schwer zugängig.
Ein weiterer Gedanke welcher in mir keimte war so wenig wie möglich Verbindungen im Gehäuse zu haben, da mein Vertrauen in eine Wasserdichte Kühlung, wie auch in mein Handwerkliches Geschick, erst aufgebaut werden muss.
Vor allem wenn man seinen PC gerade ein Upgrade gegönnt hat.