So,, langsam kann ich auch mein letztes Hardwareprojekt angehen,- so langsam trudeln die benötigten Sachen bei mir ein. Heute erhielt ich mein lange versprochenes neues Enermax Netzteil.
Lange blieb es allerdings nicht in seinem Orginalzustand.
Nach einem kurzen, ersten Funktionstest (ok, PC läuft, Netzteil tuts, wieder ausgebaut, und angefangen zu zerlegen.

Erster Eindruck ist eigentlich sehr gut, die Platine ist vollständig bestückt (*Wohl keine Einsparungen in der Serienversion),- als Elko´s wurden die 105°C Schaltelkos verwendet,- auch hier wurde also nicht am falschen Ende gespart. OK, der große Primäre Stützkondensator ist ein 85° normaler Elko mit 330µ und 400V,- der wird wohl einem Austausch zum Opfer fallen. Zum einen wohl gegen einen mit etwas mehr Kapazität, zum anderen werde ich auch hier einen für Schaltnetzteile spezifizierten Elko einsetzen. Hier hat Enermax wohl gespart.
Die Leistungsdaten sind Ok, 3,3V 35A, 5V 35A, 12V 33A,
Combinated Power (3,3 und 5V) 200W.
Erstes Messen hat ergeben, daß hier wohl auch der bekannte enermax Mod anstehen wird,- weil leider sind die Netzteile bekannt für ihre etwas geringe Spannung auf der 5 V Schiene.

Das Layout ist ordentlich,- auf der Platinenrückseite sind aber zur Leiterbahnquerschnittvergrößerung, vor allem auf dem Massepotential,- Drähte aufgelötet (hmmm :-X, unsere Lehrlinge löten besser,- aber ok, auch das wird verändert werden).

Jeweils 2 MOSFET´s Pro Spannungsschine sind verwendet worden,- hier muß ich mir noch überlegen,- wie und wo ich den Kupferkühlkörper für die Wasserkühlung anbringen werde.
Das Netzteil soll nicht komplett Lüfterlos werden,- ein 120mm Papst, der auf 5V laufen wird, soll den eingebauten 92er ersetzen und die restlichen Bauteile mit Frischluft versogen,- dafür wird der 80mm komplett entfallen.

SO, aber da sowohl mein Kupfer als auch meine AC Lieferung noch nicht da ist,- kann ich mir mit dem Umbau Zeit lassen,-
hab noch ein Enermax365, welches mom meinen PC befeuert.

Aber eine kleine Warnung an alles Dau´s,- Das Innenleben von Schaltnetzteilen ist LEBENSGEFÄHRLICH und man sollte dann doch schon wissen, was und warum man  es macht.

Tips, Meinungen und auch Erfahrungen anderer User mit entweden Eigenbau oder Aquapower bzw CT100 Netzteilen sind hier natürlich gern gesehen.

Wasserkühlen auf der einen Seite ja,-
aber nicht nur,- weil:
Es gibt noch mehr Bauteile als die LeistungsFet´s und die Dioden in einem Schaltnetzteil die sich unangenehm aufheizen und die beim Layouten des Herstellers dafür ausgelegt sind,
mit ein bischen Frischluft gekühlt zu werden.

Und ein langsamdrehender Papst auf 5V ist unhörbar und erzeugt aber soviel Luft,- um die Kleinbauteile und Spulen zu kühlen.

Andererseits traue ich dem Luftstrom eines 5V Papstes nicht,
unter Volllast auch noch die Abwärme der Leistungshalbleiter
vernünftig wegzukriegen. Daher für die Leistungsbauteile der
Wasserkreislauf. Bei einem Wirkungsgrad von 70% (typisch für
normale Schaltnetzteile) haben wir bei einer Last von 300W schon gut 90W Verlustleistung, die abgeführt werden wollten.

Eine Zwitterlösung mag "uncool" sein,- halte sie aber aus technischer Sicht für das Optimum. gerade Bauteile wie Elkos
danken es einem mit erhöhter Lebensdauer, wenn sie nicht dauernt am oberen Ende ihrer Worst Case Spezifikation betrieben werden.
Kleines Beispiel zum Verdeutlichen: Die Hersteller von Elko´s
mit Schaltnetzteilspezifikation (also 105°C, Schaltfest) geben
bei einem Dauerbetrieb bei 105° eine MFT von 2000 Stunden an. Da diese Elko´s im gegensatz zur Mainstreamware allerdings um den Faktor x teurer sind,- kann man ziemlich sicher davon ausgehen, das diese Bauteile nicht in einem 25 Euro Billignetzteil verbaut sind..... Im Enermax sind bis auf einen die Schaltfesten Elkos verbaut (Und den einen tausch ich auch aus)

SO, daß als begründung für die "uncoole" Doppellösung....
Wer von euch hat denn sein Netzteil auch entsprechend umgebaut?
Das CT100 Netzteil kenn ich,- hatte mit ihm auch Kontakt per KM gehabt und sein Kühlkörper steht bei mir auch auf der
Favoritenseite,- mich interessieren aber auch andere Ansätze und die Erfahrungen daraus.

Ich werde Pix davon machen und auch hier posten...

Aber das ist ein Mod, bei dem ich mir Zeit lassen werde und der auf jeden Fall vernüftig und auch fachgerecht sein soll.

Und die Bauteile und Halbzeuge die ich dafür brauche und die wir nicht in der Firma haben, müssen ja auch erstmal selektiert und bestellt werden.

Gefahr bei Bilden ist natürlich, das dann auch irgendwelche Dau´s (Leute die das Wort Lötstation gerade mal richtig schreiben können und wissen, das Volt aus der Steckdose kommt) meinen, sie könnten mal eben so an nem Schaltnetzteil rummachen. Ist ja mom der Wakü-Hype ;D

Viele Enermaxe liegen auf der 5V Schiene bei 4.9V,
mein altes 365W z.B.sackt unter Last fast auf 4.81V ab
(Nein, nicht mit dem MBM gemessen...
Fluke Multimeter.... dürfte dann doch was genauer sein )

gibt da allerdings einen Umbau für,- Und da wir in der Firma zu Testzwecken eine elektronische Last haben, werde ich mir das
Enermax auch mal in der Richtung vornehmen...
Es sollte über 30A auf den 5V bringen,- ich werd mal ausmessen, wie es sich einmal bei 1 A und einmal bei 30A mit der Spannung verhält,- einmal mit und einmal ohne Mod mit konstanter und mit gepulster Last.

Ach so, den dicken Elko wollt ich nicht kühlen, aber austauschen gegen einen für Schaltnetzteile spezifizierten....

Hast du bei dir die CT100 Kühlkörper selber eingebaut?
Mich würde auch noch interessieren, wie hat sich deine
Wassertemp mit dem Netzteil verändert.

So, Feierabend und Wochenende... Aber da immer noch keine Liederungen eingetroffen sind,- habe ich mich gerade bewaffnet mit Lötstation, Entlötpumpe und Meßgerät über das Enermax hergemacht:

Bevor es losging:

www.people.freenet.de/Shorty1967/Images/NT1.JPG

Als erstes wurden die Lästigen Strippen von der Rückseite abgelötet um frei arbeiten zu können.
Dann gings daran, die Kühlkörper aus der Platine auszulöten.
Der erste ging ganz gut, für den zweiten mußte aber auch die Kleine STeuerplatine des primären Taktreglers ausgelötet werden.

www.people.freenet.de/Shorty1967/Images/NT2.JPG

Da jetzt die Beschriftung der Bauteile lesbar war, mal schnell ins Internet und ein paar Datenblätter dazu gesucht.
Hmm, war überrascht, Enermax hat da wohl ziemlich hochqualitative Bauteile verbaut.

Die Schottky Dioden des Sekundärkreises:

www.people.freenet.de/Shorty1967/Images/NT3.JPG

Eins ist mir bei der Betrachtung und Nachmesses des Layout aber aufgefallen,- Enermax benutzt die Kühlkörper auch als Leiterbahn,- Deshalb: Vorsicht an eventuelle Nachahmer,- die Kühlkörper SIND SPANNUNGSFÜHREND !!!!!
Im Primärkreis kann das unliebsame überraschungen geben.
Hier werde ich wohl ein paar Drähte bei verlöten müssen.

Weiter gehts,- wenn mal endlich mein Kupfer kommt  >

Du darfst die Kühlkörper ja auch nicht verdrahten, nur vernüftig erden... aber wenn du die Kontakte, wo der Primärkries Küko sitst, wieder an den Küko anschließt...

Hmm, weiß nicht, könnte dann gut Zunder drauf sein.
Werde nur die Kontaktstellen, wo die Küko´s eingelötet waren, mittels Leitung verbinden....

Unter UV blau leuchten sieht bestimmt "goil" aus.
Weiß aber noch nicht, ob ich die Küko´s von CT nehme, wir haben in der Firma nämlich auch eine schöne Fräse....

Habe mich aber mittlerweile doch entschlossen, mich nicht selber an die Fräse zu stellen... Hab die Küko´s mal vermessen, geht in dem Enermax wg der Planine mit dem Primärtaktrehler ja verdammt eng zu. Und wenn ich rechne, Kupfer kaufen,- Werkzeuge organiesieren, die Kupferbögen und Kupferrohr holen, nach Feierabend Fräsen und Bohren und dann alles zusammenlöten....
habe jetzt die CT100 Küko´s bestellt,- geht also in ein paar Tagen weiter, wenn Material da ist....

Hey, nach längerer Abwesenheit melde ich mich auch wieder zurück.
Mittlerweile sind alle Lieferungen eingetroffen. (*OK, Fast alle, eine steht noch aus)

Jedenfalls ist das Kupfer mittlerweile bei mir angekommen. Und so werde ich mich jetzt die nächsten Tage an das aufbauen meines Netzteiles machen.

Kühlkörper:
www.people.freenet.de/Shorty1967/Images/NT4.JPG

So, der Kühlkörper hat jetzt auch seinen ersten Härtetest überstanden. In der Firma mal provisorisch an unseren Hydraulik-Teststand angeschlossen, Druckregeler runtergeschraubt und dann mal Power aufs Kupfer.
Angefangen mit 5 bar und dann langsam hochgeschraubt auf 15 bar,- über eine Stunde am Druck gelasssen, alles dicht.

Den kann ich jetzt also beruhigt im Netzteil verbauen.
hehe, und ein armer Lehrling hat jetzt die Aufgabe, das Kupfer von allen Hydraulik Öl rückständen zu reinigen. ;D