Lang lang ist her seit meinem letzten Thread in diesem Foren Teil ... vor ca. einem Jahr hat es mich in den Fingern gejuckt einen Stromsparenden Router zu bauen. Als OS sollte Linux zum Einsatz kommen. Später wurde klar dass der IP-COP mit einigen Veränderungen das kann was ich möchte (QOS, NAT, IDS, VPN mit SSL bzw. AES).

Schnell wurde klar dass ich drei LAN-Ports brauchen würde (WAN, LAN und WLAN). Somit waren die Möglichkeiten stark eingeschränkt. Eine Möglichkeit war es ein uralt Board zunehmen (z.B. P200 oder Ähnliches), was sich aber bei späteren Tests als zu großer Stromfresser herausstellte. Später experimentierte ich mit einigen VIA Plattformen, die aber auch nicht das lieferten was ich haben wollte.

Einige Zeit später habe ich beim durchblättern eines Katalogs (IEI) einen potentiellen Kandidaten gefunden. Es handelte sich dabei um eine 5,25" Plattform mit drei Fast Ethernet Controllern, dies wahlweise von Intel oder Realtek gab.



IEI ISS-102
CPU: [url=http://www.amd.com/us-en/ConnectivitySolutions/ProductInformation/0,,50_2330_9863_9907,00.html]AMD Geode GX1-300MHz[/url]
System Chipset: AMD CS5530A
System memory: Supports up to 512MB (1 x 144pin SO-DIMM)
Ethernet: 3x Intel 82559 Fast Ethernet Controller

Kurz darauf habe ich ICP-Deutschland ein solche Gerät geordert, zusammen mit einigen anderen Sachen, bei den üblichen Verdächtigen (Reichelt, Pollin und Co).

Als Netzteil sollte ein Open-Frame-Netzteil von Pollin zum Einsatz kommen.



MAP40-S168
- Eingang 100...120 und 200...240 V~
- Ausgang +12 V/1 A, -12 V/0,3 A, +5 V/5 A
- Maße (LxBxH): 127x76x41 mm.
- Preis: 6,95€

Erste "trocken" Versuche:








Auf den Bildern kann man schon zwei Lüfter sehen.



Jetzt erkennt man die "klassische" Push-Pull-Anordnung. Grund dafür ist, dass die Kiste zur Not auch mal nur mit einem Lüfter rennt. Dient rein zur Ausfallsicherheit und Wartungsfreundlichkeit.

Beim Gehäuse handelt es sich um ein 2HE 19" Einschubgehäuse, das von der Firma Daub CNC Technik GmbH und Co. KG gefertigt wurde. Das Gehäuse entstammt der Daub DSK Serie, es wurde dann später durch die Schaeffer AG bearbeitet.




Bei der Frontplatte sieht man bereits dass zwei konvetionelle 5,25" Schächte verwendet werden. Sicherlich wäre es auch kleiner gegangen (1HE z.B.) aber das war nicht die Vorgabe, sondern eine gute Funktionalität bei relativ günstigem Preis.




Auf der Rückseite die Mainboardanschlüsse und der zweite 80er Lüfter, man beachte der Maßstab stimmt nicht deshalb sehen die beiden Ausschnitte unterschaiedlich groß aus.

Die Frontplatten bei ihrer Ankunft:






Und nun der fertig zusammen gebaute Router (bereits in Betrieb):






















Hier sieht man die Platine zur Lüfterüberwachung, bei einem Defekt (Lüfterstillstand), wechseln die LED's ihre Farbe nach Rot und es wird ein akustisches Signal ausgegeben (Piezo-Signalgeber 85db).





Gruß Max Payne

Hi,

danke für die positive Rückmeldung

der Stromverbrauch liegt unter Normalbetrieb bei <30W mit einem besseren Netzteil/Wirkungsgrad würde sich dass noch um ca. 5-8W verbessern lassen.

Der Preis für das Mainboard (inkl. CPU natürlich) liegt neu bei über 200€. Sicherlich ein stolzer Preis, man sollte aber bedenken dass es sich dabei um Industrieware handelt, die nicht in riesigen Mengen produziert wird.

Es müssen noch die Temperaturfühler angeschlossen werden, der hierfür nötige 1-Wire-Bus-Adapter ist hinter den Laufwerken zu sehen aber noch nicht angeschlossen. Die gemessenen Temperaturen kann man dann als Graph im Webinterface betrachten.

Gruß Max Payne

Zitat von »dami«

Aber kannst du mal für die "Nichtwissenden" wie mich mal erklären, was an dem Ding so besonders ist, was ein anderer Router nicht kann (auf deutsch ) ?

Kein Problem Einen großen Unterschied gibt es im Prinzip nicht. Der PC arbeitet wie jeder andere Router auch per NAT, d.h. die Netzwerkadressen aus dem Internet werden ins lokale Netzwerk "übersetzt". Er unterscheidet sich hauptsächlich in seiner leistungsfähigkeit d.h. er routet bei vielen Paketen gleichzeitig (z.B. bei Torrent-Netzwerken/Clients) schneller da ihm größere Ressourcen zur verfügung stehen (256MB RAM und 300MHZ CPU-Leistung). Zusätzlich beherrscht er Merkmale wie QOS (Quality of Service), dient zur Priorisierung bestimmter Pakete im Netzwerk, z.B. kann man VoIP eine höhere Priorität geben, damit es nicht zu Aussetzern kommt. Ein IDS ist bereits standardmäßig beim IP-Cop eingebaut, dieses Modul scannt im eingehenden Verkehr nach Angriffsmuster und leitet Gegenmaßnahmen ein (reconnect, man bekommt eine neue IP-Adresse). Die Liste lässt sich im Prinzip endlos weiterführen, da man aufgrund des Linux Kerns praktisch alles realisieren kann.

Wen dies genauer interessiert kann mal folgende Adressen ansurfen:

[*] http://www.ipcop.org

[*] http://www.ipcop-forum.de

[*] http://www.snort.org (IDS-System)

Gruß Max Payne

Zitat von »TheRabbit«

Was läuft da jetzt genau für ne software drauf?

Die oben gennante IP-Cop Distribution, allerdings mit allerlei selbergebauten Modulen . Wobei es inzwischen eine recht große Gemeinde an Programmierern gibt die ihre Module frei ins Internet stellen, die auch weniger vesierte Anwender problemlos installieren und administrieren können.

Edit: alles klar

Gruß Max Payne