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Software als Open Source veröffentlichen, aber kommerzielle Nutzung verbieten

Donnerstag, 8. Juli 2010, 16:36

Hallo, ich bin auf der Suche nach einer passenden Lizenz für ein Softwareprojekt.

Der Source wurde bei einer Kooperation eines Unternehmens und einer Universität erstellt (Ergebnis mehrer Doktor- und Diplomarbeiten, die im Unternehmen durchgeführt werden/ wurden).

Folgende Anforderungen werden an die Lizenz gestellt:

1. Der Source soll veröffentlicht werden, und für nichtkommerzielle Zwecke (Forschung, privat) frei verfügbar sein
2. Die Sourcen sollen für das Unternehmen (inkl. Mutter-, Schwester- und Tochtergesellschaften), welches den Source erstellt hat, weiter kommerziell nutzbar sein
3. Änderungen am Source sollen zurück ins Projekt fließen müssen.

1+2 sind muß, 3 wäre schön

kennt jemand eine Lizenz, die das ermöglicht?

Grüße,
hobbes
Gute work-live-balance ist, wenn man von seinem Privatleben erschöpfter ist als von der Arbeit.

Donnerstag, 8. Juli 2010, 22:56

muss für 1. und 2. der gleiche name verwendet werden?
wenn nein, könnte man die software für die firma anders nennen und halt auch nicht veröffentlichen
Kyros > Radeon 5750 > Radi AMS 420 > aqualis > Laing DDC

Donnerstag, 8. Juli 2010, 23:17

als urheber kann man für die firma auch eine andere lizenz an die firma vergeben -> dual licensing, wie bei mysql zb.

dann könnte man einerseits 1. + 3. mit der gpl oder einer creative commons lizenz erreichen:

cc vielleicht diese: Namensnennung-NichtKommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/
und für die firma diese cc: Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/
dann ist auch die firma daran gebunden änderungen weiterzugeben.
Gott hat die Welt ja nur in sieben Tagen erschaffen können, weil es keine installierte Basis gab.

Freitag, 9. Juli 2010, 00:22

Wie wärs mit einer GNU/GPL- Lizenz?
Zu Verkaufen: Aquaero 4.0 mit schwarzer Blende.

Freitag, 9. Juli 2010, 18:16

Kommerzielle Nutzung kannst du meines Wissens mit keiner Open-Source-Lizenz verbieten. Du kannst aber erzwingen, dass Änderungen am Quelltext freigegeben werden müssen oder sogar, ziemlich am Ende des Copyleft-Spektrums, mit der GPL zur Veröffentlichung der Quellen der gesamten, auf Basis der zu lizenzierenden Software entwickelten Software verpflichten.

Mittels Duallicensing könnte die Software als GPL für alle freigegeben werden (oder LGPL, wenn's eine Library ist), während das Unternehmen sie z.B. als Closed-Source nutzen kann. Wichtig ist dabei, dass das Unternehmen überhaupt alle Rechte an den jeweiligen Sourcen besitzt, um auf eine entsprechende Nutzung überhaupt Anspruch zu haben. Denkbar wäre auch eine BSD-Lizenz für das Unternehmen, die es nicht zwingt, eigene Erweiterungen oder Änderungen in Form der Quellen bereitstellen zu müssen. Da gibt's mehrere (mit verschiedenen Klauseln, BSD) zur Auswahl; die Apache-Lizenz würde ich auch in der Ecke einordnen, kenne den Inhalt aber nicht genau.

Ich bin mir gerade unsicher, ob man GPL-Software (mit oder ohne eigene Erweiterungen) nicht auch verkaufen (d.h. auch kommerziell nutzen) darf.

Samstag, 10. Juli 2010, 00:43

erstmal danke für die Gedanken und Kommentare. Hier mein Senf dazu

muss für 1. und 2. der gleiche name verwendet werden?
wenn nein, könnte man die software für die firma anders nennen und halt auch nicht veröffentlichen
muß nicht, aber wenn die "öffentliche" SW nicht kommerziell genutzt werden darf, haben wir nichts davon


als urheber kann man für die firma auch eine andere lizenz an die firma vergeben -> dual licensing, wie bei mysql zb.
nicht gefordert

Zitat

dann könnte man einerseits 1. + 3. mit der gpl oder einer creative commons lizenz erreichen:
cc vielleicht diese: Namensnennung-NichtKommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/
und für die firma diese cc: Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/
dann ist auch die firma daran gebunden änderungen weiterzugeben.
die erweiterungen sollen aber wieder durch uns kommerziell genutzt werden können


Wie wärs mit einer GNU/GPL- Lizenz?

Anforderung gelesen?


Kommerzielle Nutzung kannst du meines Wissens mit keiner Open-Source-Lizenz verbieten. Du kannst aber erzwingen, dass Änderungen am Quelltext freigegeben werden müssen oder sogar, ziemlich am Ende des Copyleft-Spektrums, mit der GPL zur Veröffentlichung der Quellen der gesamten, auf Basis der zu lizenzierenden Software entwickelten Software verpflichten. Mittels Duallicensing könnte die Software als GPL für alle freigegeben werden (oder LGPL, wenn's eine Library ist), während das Unternehmen sie z.B. als Closed-Source nutzen kann. Wichtig ist dabei, dass das Unternehmen überhaupt alle Rechte an den jeweiligen Sourcen besitzt, um auf eine entsprechende Nutzung überhaupt Anspruch zu haben.
Ja, aber dann kann's wieder jeder (auch die Konkurenz) kommerziell verwerten



Zitat

Denkbar wäre auch eine BSD-Lizenz für das Unternehmen, die es nicht zwingt, eigene Erweiterungen oder Änderungen in Form der Quellen bereitstellen zu müssen. Da gibt's mehrere (mit verschiedenen Klauseln, BSD) zur Auswahl; die Apache-Lizenz würde ich auch in der Ecke einordnen, kenne den Inhalt aber nicht genau.
das schau ich mir mal an, danke

Zitat

Ich bin mir gerade unsicher, ob man GPL-Software (mit oder ohne eigene Erweiterungen) nicht auch verkaufen (d.h. auch kommerziell nutzen) darf.

iirc ja.


-------------------------------------------------------------------


nochmal einfach gesagt:
Wir haben ein Tool entwickelt, das wir gerne der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen möchten, dafür wollen wir von den Verbesserungen profitieren. Die Konkurenz soll aber nichts davon haben.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »hobbes_dmS« (10. Juli 2010, 00:47)

Gute work-live-balance ist, wenn man von seinem Privatleben erschöpfter ist als von der Arbeit.

Samstag, 10. Juli 2010, 13:57

Ich denke nicht, dass deine zuletzt formulierte Anforderung zu erfüllen ist. Wenn die Lizenz zwingt, Änderungen frei zugänglich zu machen, dann allen.

Mit Dual-Lizenzierung kannst du nur ermöglichen, dass *andere* *ihre* Änderungen *allen* zugänglich machen, aber die Firma mit den Rechten an den Quellen ihre eigenen Änderungen nicht veröffentlichen muss.

Montag, 12. Juli 2010, 00:05

Hi,

wenn die Änderungen von euch komerziell auch wieder genutzt werden sollen dürfen, und nur von euch, dann klingt das für mich wie eine MPL oder deren Derivate.

Allerdings hast du mit deinen Anforderungen ein ganz anderes Problem: Die Nutzung des originalen Quelltextes zu kommerziellen Zwecken kannst du zwar einschränken, aber du kannst so nicht den KnowHow-Transfer verhindern.

Mal praktisch gesprochen: Ich als euer Konkurent könnte eure Ideen einfach in einer anderen Sprache nachbauen und hätte ohne große Anstrengungen die kommerziellen Nutzungsrechte. Denn sehen wir es mal so: Das wichtige bei Software ist nicht unbedingt der Quelltext sondern das KnowHow dahinter. Und den kannst du nur mit Software-Patenten sichern. Als Patentinhaber könnte die Firma dann für nicht-kommerzielle Nutzung eine kostenlose Lizenz ausgeben und den Quelltext dann unter einer adequaten Lizenz veröffentlichen. Dann hättest du zwar den KnowHow-Abfluss nicht gestoppt aber du hast die Möglichkeit zu klagen. ;-)

Ach, und der Patentinhaber muss Patentgebühren zahlen... ;)

Aber wie man zu Software-Patenten steht müsst ihr, die Firma und die Uni für euch entscheiden.

Gruß, Texx
We'll never stop living this way!