Und wenn das Öl doch länger an der Materialwandung bleibt ( kleinere Fließgeschwindigkeit ) kann es doch mehr wärme aufnehmen oder etwa nicht ?
Nein, wichtig für die wärmeübertragung ist die differenz der Temperaturen (delta T) vom Kühlmedium und dem Stoff der gekühlt werden soll (also das kupfer der cuplex). Je höher delta T ist, desto mehr Wärme wird in der gleichen Zeiteinheit übertragen. (logisch, wenn du eine 100°C warme herdplatte anfasst verbrennst du dich nicht so schnell als wenn sie 150°C heiß ist).
Und delta T kann man nur hoch halten, indem das kühlmedium so schnell wie möglich ausgetauscht wird, bevor es sich deutlich erwärmen kann und so delta T geringer wird. Dies geschieht durch eine hohe Fließgeschwindigkeit. Wenn nun das öl lange an der Grenzfläche bleibt, erwärmt es sich ja selber, delta T wird kleiner und insgesamt nimmt es dann weniger Energie pro Zeiteinheit auf wie ein medium, welches schneller durchfließt.
Dann zählt noch die Wärmekapazität, je höher diese ist, desto mehr Energie kann das Medium pro 1°C erwärmung aufnehmen. Heißt, selbst bei gleicher Fließgeschwindigkeit (genauer: Grenzflächenaustausch des mediums) wird Wasser trotzdem besser sein, weil es sich bei gleicher Energieaufnahme einfach weniger selbst erwärmt als öl.
Öl bringt wirklich nur was, wenn andere Eigenschaften wichtig sind, wie z.B. hohe oder sehr niedrige Temperaturen, keine elektrische Leitfähigkeit etc.
Aber das ist für die PC-Kühlung nicht notwendig, da zählt in erster linie die kühleigenschaft des Mediums, und da ist Wasser unschlagbar.