• 19.04.2024, 23:23
  • Registrieren
  • Anmelden
  • Sie sind nicht angemeldet.

 

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Aqua Computer Forum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

Mikroorganismen in der WaKü

Dienstag, 20. März 2007, 08:40

Moin!

Der andere Threat ist ja leider zu, ich möchte die Ergebnisse meiner Nachforschungen aber gern der Allgemeinheit zur Verfügung stellen:

Habe die Dinger nach der Reinigung letztes Jahr in einem luftdicht verschlossenen Glasgefäß mit gummigedichtetem Metalldeckel "gelagert". Hat ihnen offensichtlich nicht geschadet.

Im letzten Mikrobiologie-Praktikum habe ich die "Gäste" mal nach der "Bunten Reihe" untersucht. Das ist eine allgemein übliche Methode, um die Belastung von Wasser mit coliformen Bakterien (also z. B. Darmbakterien von Warmblütern) zu testen. Wir haben die "umfangreiche" Variante der Bunten Reihe gewählt, auf wikipedia wird unter "Bunte Reihe" nicht mal die Hälfte der Tests erwähnt.

Coliforme findet man fast überall, in seeehr geringen Mengen (also meist jenseits der Nachweisgrenze) oft auch in unserem Trinkwasser. Schließlich dürfen in 1 ml Trinkwasser noch 100 Keime sein (was so gut wie nichts ist).

ALSO: Coliforme sind es definitiv nicht! Sicher ist nur: Meine Gäste sind Gram-negativ, bilden im Rahmen des Stoffwechsels Acetoin, wachsen aerob ohne Gas- oder Säurebildung auf Glucose und können anaerob auch in der Lactose-Bullion wachsen. Aerob wachsen sie auf Lactose-Minimalmedium nicht, was darauf hindeutet, dass sie die Lactose gar nicht brauchen.

Auf dem Glucose-haltigen Agar sind die Dinger unglaublich gewachsen. Nach nur 24 Stunden bei 37 °C waren so viele kleine Kolonien auf dem Agar, dass ich sie gar nicht auszählen konnte (und ich hatte schon 1:100 Verdünnt). Mittels weiterführender Verdünnungsreihe bin ich auf um die 1400 Keime in 0,1 ml Wasser gekommen... Also destilliertes Wasser, Acfluid und GlowMotion scheint alles zu enthalten, was sie zum mehr oder minder aneroben Wachstum brauchen.

Leider reicht das Ergebnis nicht, um die Mikroorganismen näher eingrenzen zu können. Meine ursprüngliche Hypothese, es könne sich um Cyanobakterien handeln, konnte ich mit der Bunten Reihe zwar sowieso nicht bestätigen, aber zumindest ist die einfachste Möglichkeit des Schadstoffeintrags in die WaKü ausgeschlossen. Durch Spühlung mit Leitungswasser sind die "Gäste" nicht in die WaKü gelangt (und offensichtlich hatte ich mir vor dem Befüllen der WaKü die Hände gewaschen).

Edit: Der Übersichtlichkeit halber hier mal die Ergebnisse:



Korrigiert mich, wenn ich bei der Referenz Eschericia coli ein falsches Kreuz gesetzt habe.
www.DerSchink-studiert.de

Re: Mikroorganismen in der WaKü

Dienstag, 20. März 2007, 10:38

Entschuldige wenn ich kein Biologe bin und nur mit der Hälfte deiner Begriffe etwas anfangen kann.
Die Frage ist jetzt auch nicht als Kritik an deiner Arbeit gedacht: Bringen uns deine Ergebnisse in irgendeiner Form weiter und wenn ja, wie?

Re: Mikroorganismen in der WaKü

Dienstag, 20. März 2007, 11:04

Mm bin kein Chemiker aber, da dieses Tema weis Gott dauernd hier herumschwirrt, wäre mal ganz interessant ob zb. 2-3 Tropfen chlor das Problem lösen könnte.
M.-Sys: Gigabyte GA-FX-58-extreme / 920@4Ghz / 6gig Corsair / r9 290 all AC



Wäre es nicht adäquat, den Usus heterogener Termini zu minimieren?
(Sollte man nicht weniger Fremdworte verwenden?)


Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren, imaginaeren Freund hat

Re: Mikroorganismen in der WaKü

Dienstag, 20. März 2007, 11:12

Zitat von »Papa_Schlumpf«

Mm bin kein Chemiker aber, da dieses Tema weis Gott dauernd hier herumschwirrt, wäre mal ganz interessant ob zb. 2-3 Tropfen chlor das Problem lösen könnte.

und ob Chlor mit [ACFluid/Glowmotion/Bluemotion/Clearblue/...] reagiert und wie eines dieser Produkte (oder auch das Chlor alleine) wieder mit den [Schläuchen/Plexi/(farbigen)Eloxatschicht/...]
Viel Spaß beim Ausprobieren ;)
abgesehen davon ist Chlor nicht gerade gesund...
Gute work-live-balance ist, wenn man von seinem Privatleben erschöpfter ist als von der Arbeit.

Re: Mikroorganismen in der WaKü

Dienstag, 20. März 2007, 11:21

und ein gas..
mit tropfen wirds nix^^

;D
Westerwälder ist das höchste was der Mensch werden kann!

Re: Mikroorganismen in der WaKü

Dienstag, 20. März 2007, 11:27

Zitat von »cyberx20@deutzF1L612«

und ein gas..
mit tropfen wirds nix^^

;D


Janeiskla  ::)  ;D  ;D  ;D

Es dürfte allgemein bekannt sein das man Wasser Chlord um Bakterien abzutöten. Auch Trinkwasser. In vielen Ländern kommt nix anderes aus dem Wasserhan ::)

http://yachtshop24.com/group_view,Wasser…45d2af8bc9.html
M.-Sys: Gigabyte GA-FX-58-extreme / 920@4Ghz / 6gig Corsair / r9 290 all AC



Wäre es nicht adäquat, den Usus heterogener Termini zu minimieren?
(Sollte man nicht weniger Fremdworte verwenden?)


Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren, imaginaeren Freund hat

Re: Mikroorganismen in der WaKü

Dienstag, 20. März 2007, 11:39

http://de.wikipedia.org/wiki/Chlor

Zitat

Chlor ist unter Normalbedingungen (1013,25 hPa, 0 °C) gasförmig



was du meinst sind oxide, die in wasser chlor freigeben.
;-)
Westerwälder ist das höchste was der Mensch werden kann!

Re: Mikroorganismen in der WaKü

Dienstag, 20. März 2007, 11:43

Ich denke die einfachste Möglichkeit ist einfach kein ACFluid zu verwenden sondern Glykol-haltige Korrosionsschutzmischungen. Dadurch verschlechtert sich zwar lt. einigen Aussagen hier die Wärmekapazität aber das sollte ja nicht wirklich eine Rolle spielen oder?

Ich habe jedenfalls direkt beim ersten Befüllen auf ACFluid verzichtet und Glykoshell von der Tanke genommen; bisher is nix zu sehen - mal abwarten wie es in einem halben Jahr aussieht, bin da aber sehr zuversichtlich.

SiD

Re: Mikroorganismen in der WaKü

Dienstag, 20. März 2007, 11:48

mmm wenn ich sehe was bei alten Autos fürn Schmodder ausem Kühler kommt... Weis nicht ob das wirklich die Keime tötet.... ???
M.-Sys: Gigabyte GA-FX-58-extreme / 920@4Ghz / 6gig Corsair / r9 290 all AC



Wäre es nicht adäquat, den Usus heterogener Termini zu minimieren?
(Sollte man nicht weniger Fremdworte verwenden?)


Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren, imaginaeren Freund hat

Re: Mikroorganismen in der WaKü

Dienstag, 20. März 2007, 11:54

ich kann mich immer nur wiederholen..

seit über 3 jahren ohne schmodder mit billiger auto alukühler korroschutz flüssigkeit...

Westerwälder ist das höchste was der Mensch werden kann!

Re: Mikroorganismen in der WaKü

Dienstag, 20. März 2007, 11:55

Zitat von »cyberx20@deutzF1L612«

http://de.wikipedia.org/wiki/Chlor


was du meinst sind oxide, die in wasser chlor freigeben.
;-)



Du ganz schlau eh  ;D  ;D  ;D  Das ich nich Chlor in Reinform meine muss man eigentlich nich wirklich erwähnen  8). NatriumHyperchlorid entweder als Mischung oder halt EINE PRIESE  ;)  ;D  ;D  ;D zugeben. Wobei das eher schon zu viel sein könnte  8) Ich würd ne trinkbare Mischung mit destl. Wasser herstellen und die Wakü damit zu mindestens spühlen.  8) Mmm gut das ich das grad sach Woche 14 is ja Grossumbau meiner 3 Jahre alten Wakü ...  Bin mal kurz in der Apotheke  ;)  ;D
M.-Sys: Gigabyte GA-FX-58-extreme / 920@4Ghz / 6gig Corsair / r9 290 all AC



Wäre es nicht adäquat, den Usus heterogener Termini zu minimieren?
(Sollte man nicht weniger Fremdworte verwenden?)


Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren, imaginaeren Freund hat

Re: Mikroorganismen in der WaKü

Dienstag, 20. März 2007, 12:04

Und wie kommts dass die Keime nur sporadisch in Waküs die Oberhand gewinnen oder sichtbar werden, vorsichtig ausgedrückt!?

Re: Mikroorganismen in der WaKü

Dienstag, 20. März 2007, 12:21

Vorwort:


Eine gute Wasserkühlung hat eigentlich keinerlei große Probleme zu befürchten, außer zu starke Korrosion und/oder einen Befall der Kühlflüssigkeit mit Algen, Pilzen, Bakterien oder anderen Mikroorganismen. Je nach System muss man allerdings verschiedene Spezialfälle betrachten, für die man dann die geeignete Strategie wählt. Man muss bezüglich biologischer Kontamination zum einen eine Unterscheidung treffen in Systeme, die als geschlossener Kreislauf (meist mit Radiator) betrieben werden und jene, die mit einem zur Umgebung offenen Wassertank laufen. Des weiteren muß man aber ebenso das verwendete Material der Bauteile berücksichtigen, da das maßgeblich für Korrosionseffekte verantwortlich ist.



--------------------------------------------------------------------------------


1. Biologischer Befall


Biologische Verunreinigung lässt sich in einer üblichen Umgebung nicht völlig ausschließen, da ja sogar schon beim Öffnen einer Flasche mit destilliertem Wasser über die Luft mehr als ausreichend Keime in das Wasser gelangen, um ein fröhliches Wachstum zu ermöglichen. Verstärkend wirkt die bei Wasserkühlungen meist um die 35°C liegende Temperatur, die die Vermehrung noch zusätzlich fördert. Allerdings benötigen alle vermehrungsfähigen Lebewesen für ihren Fortbestand verschiedene Nährstoffe, die wiederum in einer Wasserkühlung nur spärlich vorhanden sind. Diese verschiedenen Parameter bestimmen die unterschiedlichen Strategien, um gegen diese kleinen unerwünschten "Mitbewohner" im PC vorzugehen.


1.1 Verschiedene Biozide


Je nach Typus reagieren Mikroorganismen auf unterschiedliche Gifte. Da aber aus sowohl Kostengründen wie auch aus Gründen der Toxizität vieler Stoffe nur wenige wirklich in Frage kommen, werde ich nur exemplarisch auf Einige eingehen, die preislich günstig und relativ unproblematisch sind.

- Trink-Alkohol (Ethanol)
- Kupfersulfat
- Spülmittel
- Frostschutz für Scheibenwaschanlagen
- Aluminiumsulfat
- Natronlauge
- Zitronensäure
- Essigsäure
- Propanol und höhere Alkohole
- Chlor
- Wasserstoffperoxid
- Silber
- Tenside

Nicht berücksichtigen werde ich solche Stoffe wie zum Beispiel Hydrazin, Chromverbindungen und andere, zum Teil stark giftige/ätzende/... Verbindungen. Ihr Vorteil der erhöhten Giftigkeit wird durch Gefahren beim Umgang und ihrer schwierigen Entsorgung mehr als zunichte gemacht!



1.2 Grobe Übersicht über die verschiedene Mikroorganismen


Algen:

Algen sind Lebewesen, die aufgrund der Tatsache, dass sie neben Wärme, Wasser und geringen Mengen an Nährsalzen lediglich Luft und Licht benötigen, um sich zu entwickeln, oft in Tanksystemen auftauchen. Sie sind daher in geschlossenen Kreisläufen üblicherweise kein Problem.
Wenn sie aber einmal anfangen zu wuchern, können sie sich in jedem Winkel des Systems festsetzen und damit neben dem Geruch auch Probleme an der Pumpe auslösen.

Pilze:

Pilze sind extrem widerstandfähig, und ihre Sporen mit einfachen Mitteln kaum zu zerstören. Pilze können sowohl schleim-/gelartig als auch in Faden- oder Flächenform auftreten und benötigen nicht notwendigerweise Sauerstoff, weswegen sie in jeglichem System beim Befall ein längerfristiges Problem werden können. Pilze können sogar (unter bestimmten Bedingungen) sowohl Korrosion an Metallen als auch an Kunststoffen auslösen; bei fadenförmigen Arten auch Ablagerungen an der Pumpe usw.

Bakterien und niedere Eukaryonten:

Diese Gruppe der Mikroorganismen ist sehr weitschichtig. Größere Probleme können nur wenige Vertreter machen, die keinen Sauerstoff benötigen, sondern von anderen Stoffen leben. Sie können sich sogar in geschlossenen Systemen so weit ausbreiten, wie es die "Nahrung" erlaubt.

Allen Organismen ist gemeinsam, dass sie in geschlossenen Systemen schlecht bzw. nur zeitweise gedeihen, da sie lediglich die im Kühlwasser vorhandenen Stoffe verbrauchen können und damit letztendlich zum Absterben verurteilt sind.


M.-Sys: Gigabyte GA-FX-58-extreme / 920@4Ghz / 6gig Corsair / r9 290 all AC



Wäre es nicht adäquat, den Usus heterogener Termini zu minimieren?
(Sollte man nicht weniger Fremdworte verwenden?)


Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren, imaginaeren Freund hat

Re: Mikroorganismen in der WaKü

Dienstag, 20. März 2007, 12:22

1.3 Wirkweisen verschiedener Biozide


Aluminium-/Kupfersulfat:

Diese Chemikalien beziehen ihre Wirkung aus den metallischen Ionen, die sie freisetzen, wenn sie sich in Wasser lösen. Aluminium bzw. Kupfer ist in ionischer Form für viele niedere Organismen ein starkes Zellgift, da die vor allem Kupferionen Störungen im Stoffwechsel verursachen (bei Tieren usw. aufgrund nur minimaler Resorption kaum Gefahr). Für alle Algen und Pilze sowie einen Großteil der Bakterien sind schon geringe Dosen im Wasser tödlich, es gibt aber auch einige wenige, die davon nicht betroffen sind. So z.B. tolerieren einige Stämme von Thiobacillus auch große Mengen Kupfer im Wasser und sind damit nicht zuverlässig abzutöten. Nebenbei haben diese Bakterien auch noch die Eigenschaft, Kupfer in Lösung zu bringen und damit evtl. Korrosion auszulösen.

Säuren:

Saure Medien sind für viele Mikroorganismen aufgrund des pH-Wertes nicht besiedelbar, da ihre Hülle entweder selbst diesen pH-Wert nicht überstehen, oder ihr Stoffwechsel nicht mehr funktioniert. Es gibt aber sowohl einige Ausnahmen von der Regel, die sich auch oder gerade in einer sauren Lösung wohlfühlen, wie auch verschiedene Arten, die sich durch Schleimhüllen oder Kapselung schützen können. (Thiobacillus z.B. hat sein Wachstumsoptimum bei pH 2-3 !)

Laugen:

Laugen als Gegenstück zu Säuren besitzen ähnliche Wirkungen wie Säuren, nur bei einem anderen pH. Auch hier gibt es sehr resistente Arten von Mikroorganismen.

Alkohole:

Alkohole wirken aufgrund ihrer nahen chemischen Verwandtheit mit gängigen Stoffwechselprodukten als starkes Zellgift, da sie leicht aufgenommen werden, aber schnell zu Stoffwechselstörungen im Organismus führen. Es gibt nur wenige Organismen, die Alkohole tolerieren, wie z.B. Bierhefe. Diese Toleranzen sind aber in ihrer Größenordnung sehr beschränkt, weswegen Alkohole sehr breitenwirksame Desinfektionsmittel sind.

Chlor:

Chlor wird üblicherweise über Verbindungen zugesetzt, die danach Chlor freisetzen; eine (noch) gängige Methode, um Schwimmbäder zu desinfizieren. Chlor hat als Radikalbildner und seine daraus resultierende starke Neigung, mit allem zu reagieren, was dazu in der Lage ist, eine verheerende Wirkung auf biologische Gewebe und ist ein allgemeines Zellgift, dem kein in üblichen Umgebungen angetroffener Mikroorganismus widerstehen kann. Chlor ist allerdings auch für den Menschen giftig und bildet evtl. in einer Wasserkühlung Gase. Auch sind unerwünschte Reaktionen wie Versprödung von Kunststoffleitungen oder Beschädigungen an Pumpen je nach Material möglich.

Wasserstoffperoxid:

Wasserstoffperoxid ist eine mittlerweile aufkommende Alternative zur Chlorung von Schwimmbädern. Es ist eine instabile "Variante" des Wassers, das im Überschuß Sauerstoff enthält und ihn leicht abgibt. Dieser Sauerstoff wirkt chemisch nicht nur als Bleichmittel wie beim Friseur, sondern auch ähnlich wie Chlor durch seine Reaktivität als Radikal stark desinfizierend. Auch hier sind Ausgasung und Nebenreaktionen möglich. Nicht zu verwechseln mit diesem Sauerstoff ist allerdings der normale Luftsauerstoff, der in Molekülform vorliegt und daher wesentlich ungefährlicher ist.

Silber:

Silber ist nicht nur Edelmetall, es hat auch stark desinfizierende Wirkung, ähnlich, aber stärker als Kupfer. Silber wird z.B. im Outdoor-Bereich als Desinfektionsmittel in Tablettenform für Wasser oder als Beschichtung keramischer Filterkartuschen verwendet.

Tenside:

Tenside sind größtenteils organische Verbindungen, die sich mittels reaktiven Stellen im Molekül an Schmutzteilchen anlagern und diese von Oberflächen entfernen sollen, zumeist werden sie in Wasch- oder Putzmitteln verwendet. Ihre toxische Wirkung ist nicht besonders hoch, aber als Beimengung zu Frostschutzmitteln und Spülmitteln sind sie für Wasserkühlungen relevant.


M.-Sys: Gigabyte GA-FX-58-extreme / 920@4Ghz / 6gig Corsair / r9 290 all AC



Wäre es nicht adäquat, den Usus heterogener Termini zu minimieren?
(Sollte man nicht weniger Fremdworte verwenden?)


Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren, imaginaeren Freund hat

Re: Mikroorganismen in der WaKü

Dienstag, 20. März 2007, 12:23

2. Korrosionsverhalten von Wasserkühlungen


2.1 Normale Korrosion von Aluminiumkühlern


Aluminum ist neben dem langsam mehr und mehr verwendeten Kupfer das gängigste Material, aus dem man Kühler herstellt. Aluminium ist leicht, gut zu verarbeiten und sehr gut wärmeleitend; zudem ist es recht preiswert.
Der große Nachteil des Aluminiums ist, dass es chemisch sehr reaktiv ist. Aluminium neigt stark zur Oxidation, gibt also gerne Elektronen ab und geht in die ionische Form über. An Umgebungsluft zeigt sich dabei über die Zeit lediglich eine weiße Aluminiumoxidschicht (Korund), die den Kontakt des darunterliegenden Aluminiums mit dem Luftsauerstoff verhindert und damit die Reaktion zum Erliegen bringt und damit das Metall schützt. In Wasser jedoch sieht diese Reaktion anders aus !
Das als Übergangsfom gebildete AlO(OH)2 ist amorph, gelartig und mischt sich sehr gut mit Wasser, da es keine stabile Schicht bildet (auch wenn es unlöslich ist), so dass es bei einer Wasserkühlung durch den Wasserstrom abgetragen wird und sich die schützende Oxidschicht gar nicht ausbilden kann. Im Wasserkreislauf erfolgt dann die Umsetzung ins ebenfalls nicht wasserlösliche Aluminiumoxid (Korund), dass als weißes Pulver ausfällt und durch die Wasserströmung einen ähnlichen Effekt zur Folge hat, wie z.B. ein Sandstrahler. Daraus resultiert, dass die einmal eingesetzte Beschädigung des Material stetig weiterläuft und damit starke Korrosionsschäden zu erwarten sind. Weiße "Ausblühungen", Lochfraß und Aufrauhung sind dafür typische Erscheinungsformen, wie sie schon an einigen Beispielen im Internet zu finden sind. Aus diesen Gründen werden praktisch alle Aluminiumkühler zum Schutz beschichtet oder Eloxiert, was nichts anderes bedeutet als die schützende Oxidschicht schon vor dem Einsatz im Wasser zu erzeugen. Einen besonderen Einfluß auf die Wärmeleitung stellen diese Schichten aufgrund ihrer guten Wärmeleitung und sehr geringen Dicke nicht dar.


2.2 Normale Korrosion von Kupferkühlern


Kupfer ist ein Halbedlemetall und sowohl schwerer, wie auch teurer als Aluminium. Jedoch durch seine chemische Beständigkeit und die fast doppelt so hohe Wärmeleitfähigkeit wie Aluminium gewinnt Kupfer in der PC-Kühlung zusehends an Boden.
Kupfer ist chemisch wesentlich stabiler als Aluminium, Eisen usw., es kommt sogar in der Natur bereits teilweise in metallischer Form vor, im Gegensatz zu Aluminium. Kupfer reagiert üblicherweise so, wie man es auch von Kupferdächern oder Regenrinnen her kennt - es wird dunkel.
Dabei bildet sich über das rote, wasserunlösliche Kupfer-I-Oxid (Cu2O) sehr rasch das schwarze Kupfer-II-Oxid (CuO), welches ebenfalls eine Schutzschicht für das darunterliegende Metall darstellt. Im Unterschied zum AlO(OH)2 jedoch ist Kupferoxid relativ stabil und geht zudem praktisch sofort ins Kupfer-II-Oxid über, so dass auch in einem Wasserstrom keinerlei Ablösungs- und Korrosionseffekte resultieren. Einen besonderen Einfluß auf die Wärmeleitung stellen diese Schichten aufgrund ihrer guten Wärmeleitung und sehr geringen Dicke nicht dar.
Die typische Grünfärbung (Grünspan oder Kupferlasur) von Regenrinnen allerdings tritt unter den Bedingungen einer Wasserkühlung nicht auf, da diese Kupferlasur zu einem großen Teil an Zusätzen von anderen Materialien zum Kupfer bzw. Kontakt mit anderen Stoffen aus der Umgebung resultiert, wie sie in einer Wasserkühlung ja auszuschließen sind! Kupferkühler benötigen daher eigentlich keine Oberflächenbeschichtung, sofern nicht andere Einflüsse auf das Metall einwirken - sie beschichten sich selbst.

M.-Sys: Gigabyte GA-FX-58-extreme / 920@4Ghz / 6gig Corsair / r9 290 all AC



Wäre es nicht adäquat, den Usus heterogener Termini zu minimieren?
(Sollte man nicht weniger Fremdworte verwenden?)


Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren, imaginaeren Freund hat

Re: Mikroorganismen in der WaKü

Dienstag, 20. März 2007, 12:25

Moin!

@m4jestic: Ich versuch mich mal an einer kurzen Auswertung (bin auch erst Anfänger und habe gerade mal ins weite Feld der Mikrobiologie hineingeschnuppert):

1. Meine Gäste sind Gram-negativ. Also ist ihre Zellwand recht dünn, darunter ist die Plasmamembran und darüber (zum umgebenden Medium hin) eine zusätzliche äußere Membran. Die äußere Membran kann man mit Alkohol lösen, wie das ja auch bei der Gram-Färbung geschieht. Das ist für die Bakterien natürlich nicht gesund. Vermutlich bringt deshalb der geringe Alkohol-Anteil in den Autozubehör-Kühlmitteln schon bei relativ geringer Konzentration des Kühlmittels im destillierten Wasser Erfolg.

2. Ich betreibe meine WaKü seit 3 Wochen nur mit destilliertem Wasser. Selbst wenn einige "Gäste" die letzte Grundreinigung überlebt haben, kann die dünne Zellwand dem Druck, der zwischen A. dest. und dem Zellplasma besteht, nicht lange standhalten. Drum müßten die Dinger eigentlich platzen - ÄTSCH! Nächste Woche wird nochmal das A. dest. gegen frisches (und Autozubehör-Kühlmittel) eingetauscht, dann solltes das eigentlich passen.

3. Ein User hatte im alten Tread einige "merkwürdige" Vermutungen über mangelnde "Hygiene" bei der WaKü-Montage aufgestellt (ich habs mal freundlich umschrieben). Da coliforme Bakterien definitiv NICHT in meiner WaKü sind, muß zumindest ich wohl halbwegs "hygienisch" gearbeitet haben.

4. Coliforme mögen A. dest. + Acfluid + GlowMotion nicht. Ich habe mal die Gegenprobe gemacht und gegen Ende des Praktikums alle erreichbaren E. coli-Kulturen in eine Mischung mit den entsprechenden Wasserzusätzen "gefüllt" (unter sterilen Bedingungen, wie im Labor üblich). Nach knapp 3 Tagen Bebrüten bei 37 °C, Ausstrich von 10 ml auf einer Platte Nähragar und nochmaliger Bebrütung war aber nichts zu finden. Also habe ich entweder Mist verzapft, die Bakterien hatten nicht genug Zeit zum Wachstum oder sie können im "AC"-Wasser eben nicht wachsen.

Ich persönlich halte die "ein-Paar-Tage-mit-destilliertem-Wasser-laufen-lassen-Methode" für die günstigste und für die Material-schonendste.
www.DerSchink-studiert.de

Re: Mikroorganismen in der WaKü

Dienstag, 20. März 2007, 12:28

schmeist blos kein chlor da rein... chlor und kupfer nanana.

achja was er meinte in kurzform. acfluid ist süs... wer mal dichtungen beim pusten ausprobiert hat, wird das bemerkt haben. ob es nun glucose ist oder ein andres saccharid, das weis ich nicht genau, aber durch keto enol tautomerie könnte verschiedenen saccharide irgendwann zu glucose werden und damit eine gute basis für bakterien ;)
Verkaufe: EVGA 680i SLI, E8500 E0, 4GB 2x2 Corsair Dominator 1066, X-Fi Fatality mit 5,25" Einschub, WD Raptor 74gb, Multiswitch
Als Paket: Asus Rampage Formula [X48], Q9650 4x4ghz @1.37v, 8GB Corsair Dominator 1066

Suche: Grose Radiatoren Evo 1800, 1080

Re: Mikroorganismen in der WaKü

Dienstag, 20. März 2007, 12:33

Habe gerade mal alles durchgelesen und bin vor Lachen fast vom Tisch (Stuhl) gepurzelt... :D

Ihr habt ja recht, ich versuch mich mal kurz zu fassen, dass artet hier gerade in eine "wissenschaftliche" Grundsatzdiskussion aus... ;)
www.DerSchink-studiert.de

Re: Mikroorganismen in der WaKü

Dienstag, 20. März 2007, 12:41

Zitat von »DerSchink_MK2«

Silber:

Silber ist nicht nur Edelmetall, es hat auch stark desinfizierende Wirkung, ähnlich, aber stärker als Kupfer. Silber wird z.B. im Outdoor-Bereich als Desinfektionsmittel in Tablettenform für Wasser oder als Beschichtung keramischer Filterkartuschen verwendet.


Findsch gut im zusammenhang mit meinen Silberkühlern  ;D

Zitat von »DerSchink_MK2«

Habe gerade mal alles durchgelesen und bin vor Lachen fast vom Tisch (Stuhl) gepurzelt... :D

Ihr habt ja recht, ich versuch mich mal kurz zu fassen, dass artet hier gerade in eine "wissenschaftliche" Grundsatzdiskussion aus... ;)



Und was ist so schlimm daran. Wirklich einfache Lösungen habe ich noch keine gesehen. Ich finde das unser AC-Fluid diesbezüglich unzureichend ist. Ok Chlor scheint wirklich bissel heftig zu sein ;) Silberzusatz wie oben beschrieben ist villeicht eine Lösung ??? Sollte denk ich mal auch nicht so teuer sein auch wenn es so kling 8)
M.-Sys: Gigabyte GA-FX-58-extreme / 920@4Ghz / 6gig Corsair / r9 290 all AC



Wäre es nicht adäquat, den Usus heterogener Termini zu minimieren?
(Sollte man nicht weniger Fremdworte verwenden?)


Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren, imaginaeren Freund hat

Re: Mikroorganismen in der WaKü

Dienstag, 20. März 2007, 12:55

Also ich hab meine Wakü weder durchgespühlt (vor dem einbau) noch nach 2 Wochen das Wasser gewechselt oder ähnliches.

Die Dosierung vom AC-Fluid habe ich nicht nach anleitung gemacht sondern Einfach nen Spritzer in AB rin und gut is.

Ich hab noch nie irgend welche komischen Algen oder andere sichtbare Biologische Lebewesen in meinem Wasser erkennen können.

Und wenn ich sowas hätte würd ich einfach wasser wechsweln durchspühlen.. und neu befüllen. (eventuel nen bissel alkohol beim durchspühlen um irgend welche "Gäste" die sich im System befinden zu töten. Ich hab noch nie irgend welche Lebewesen in Brennspiritus gesehen.... ^^