Wenn der abgerissen ist, hast Du immer noch Strom. Nur ist dann alles nicht mehr geerdet und damit ungesichert. D.h. wenn ein stromführendes Kabel irgendwann am Metalgehäuse (z.B. PC) oder Heizkörper oder andere Rohleitungen dran kommt, dann ist da Saft drauf, ohne dass die Sicherungen dies erkennen. Wenn man diese Leitungen oder Gehäuse dann berührt, kriegt man einen gewischt oder sogar wird man ernsthaft (tödlich) verletzt. Hat man jedoch einen Nullleiter ordentlich geerdet (dieser ist dann mit dem Gehäuse der Geräte verbunden (außer man hat so einen flachen Eurostecker, aber diese Geräte sind meist aus Kunststoff)), kann die Sicherung (FI-Schalter) erkennen, dass ein stromführendes Kabel das Gehäuse berührt und dementsprechend den Strom dort ausschalten. Die Sicherung schaut, ob der Strom, der Richtung Verbrauchter fließt auch der ist, der von dort zurückfließt. Wenn da eine Abweichung ist, heißt das, dass ein Teil des Stromes irgendwo anders abfließen muss, und normalerweise ist dies der Nullleiter.
Zusätzlich sorgt der Nullleiter auch für Potentialausgleich zwischen Geräten. Zwar hat man meistens sowieso die Massen der Geräte mit einem Verbindungskabel verbunden, aber im Augenblick der Verbindung kann es sein, dass eben noch nicht die Massen verbunden sind, aber schon andere Pins verbunden werden. Genau in diesem Augenblick können höhere Spannungsunterschiede zwischen den Geräten herrschen und die Verbindungs-Eingänge/Ausgänge kaputt machen. Der Nullleiter sorgt also dafür, dass man von vorn herein Potentialausgleich hat. Primäre Aufgabe ist jedoch das mit der Sicherheit im ersten Absatz.
Der Blitzableiter vom Haus sollte über ein eigenes Kabel mit dem Fundamenterder (das ist dieser Ring aus Flacheisen den du erwähnt hast) verbunden sein. Dann läuft der Blitz-Strom nicht komplett durch den "dünnen" Nullleiter und macht alles unterwegs kaputt. Ansonsten kann schon vorkommen, dass der Leiter sich so ruckartig erhitzt an einer Stelle, dass er dort buchstäblich auseinanderreist. Aber dann ist die Blitzableitung nicht wirklich richtig gelegt worden. Die sollte auch außen am Haus lang laufen mit gewissen Abstand. Auch der Widerstand der Erde wird meistens noch gemessen, um ggf. den Fundementerder quasi noch stärker mit der Erde durch weiteres Eisen in der Erde zu verbinden. Wie eine Baumwurzel die nach Wasser sucht
Ist der äußere Blitzschutz richtig angebracht, muss man noch einen inneren Schutz im Gebäude haben. Denn der Blitz kann aufgrund der großen Spannung auf andere Leitungen einkoppeln und so quasi ins Haus gelangen. Mit innerem Schutz ist dann eigentlich nur Überspannungsschutz gemeint, also das einkoppeln bewirkt eine höhere Spannung, mit der dann die Geräte nicht klar kommen. Das funktioniert genau so wie beim Transformator. Und daher sollte man beim Hausbau drauf achten, dass der Blitzableiter so am Haus verläuft, dass möglichst keine anderen Leitungen in der Nähe sind (also parallel dazu; quer geht schon, aber ich würde es auch nicht machen). Je nach Schutzklasse gibt es dann mehrere solcher Blitzableiterleitungen in gewissen Abständen zueinander. Da muss man schon gut planen und normalerweise wird das auch vernünftig gemacht. Schließlich gibt es dann so Überspannungsschutz-Sicherungen, die sogar die Spannung überwachen und bei Überspannung die Geräte schützen können.
Also ich würde mir nochmal den Nullleiter genau anschauen. Normalerweise sollten da Verbrennungsspuren sein sollte dieser wirklich durch den Blitz abgerissen worden sein. Ansonsten muss man wirklich davon ausgehen, dass der Nullleiter schon vorher ab war. Dass dann aber Geräte kaputt gehen? Neeee

Schließlich sind Eurostecker-Geräte auch nur mit den 2 Adern verbunden ohne den Nullleiter zu berühren und funktionieren auch ohne Probleme.