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Platinen ätzen, was mach ich falsch?

Sonntag, 11. Februar 2007, 18:39

Hallo erstmal!
Ich bin bei der suche nach der Lösung für mein Problem auf euer Forum gestoßen und hoffe mal, dass ihr mir weiter helfen könnt.

Ich bin zur Zeit dabei mir eine Platine zu ätzen. Leider mach ich das zum ersten mal und es läuft irgendwie nicht :(

Ich benutze die Fotoplatinen von Reichelt. Belichtet wird mit einer 60W Gühbirne,20cm Abstand, 40min lang, Glasscheibe aufliegend. Entwickeln mach ich mit Natriumhydrooxid (NaOH). Das Entwickeln läuft auch gut, man erkennt alles schön.
Geätzt wird mit Natriumpersulfat bei 45° und Aquariumblubber.

Klappt eigendlich ganz gut, aber an einer Seite der Platine will sich das Kupfer irgendwie garnicht lösen und wenn ich sie länger in der Ätzlösung lasse, ätzt alles weg.

Hat irgendjemand ne Idee woran das liegen könnte?

Re: Platinen ätzen, was mach ich falsch?

Sonntag, 11. Februar 2007, 19:01

Wie bringst Du das Layout auf die Platine?
Laserdruckerfolie?

was meinst Du mit "an einer Seite der Platine"?
eine ganze Seite (gleichmäßig) einer beidseitig beschichteten Platine, oder wie? (-> liegt diese Seite oben/unten bzw vorn/hinten im Ätzbad, wendest Du die mal, oder wie?)

ausreichend lange entwickelt?

wenn doppelseitig, wie belichtest Du (die Rückseite)?

wie ist das Ätzbad aufgebaut?

Die andere Seite ist ok?

(hatte mal ein ähnliches Problem, wo ein Teil nicht richtig belichtet wurde - Ich belichte jetzt mit so´ner 20cm Schreibtischlampe (Leichtstoffröhre) 10 min, entwickeln in Natronlauge wie bei Dir, und ätzen tu ich mit HCl+H2O2)

Re: Platinen ätzen, was mach ich falsch?

Sonntag, 11. Februar 2007, 19:28

Zunächst danke für die Antwort!

Also ich nutze Laserdruckerfolie.
Die Platine ist einseitig.
Mit der einen Seite, meine ich, dass an einer der 4 Seiten der Platine ein ca 1 cm dicker rand (ungleichmäßig) nicht richtig geätzt wird. Der Teil braucht viel länger bis er weggeäzt ist und außerdem gibt es keinen richtigen Unterschied zwischen Leiterbahn und rest, so dass wenn ich die Platine länger drin lasse, das ganze Stück mit wegäzt.

Re: Platinen ätzen, was mach ich falsch?

Sonntag, 11. Februar 2007, 20:19

Tja - dann ist da wohl noch etwas Fotolack drauf.

Eine Glühbirne ist nicht wirklich geeignet zum Belichten - der Fotolack reagiert auf UV-Licht, und davon gibt eine Glühbirne nicht viel heraus.

Es gibt "Nitraphot"-Glühlampen mit höherem UV-Anteil oder Du könntest möglichst billige Halogenlampen (ohne UV-Filterscheibe) versuchen. Dann kannst Du die Belichtungszeit wahrscheinlich auch deutlich verkürzen.

Dann ordentlich entwickeln, abspülen, nicht mehr mit den Fingern draufgrabbeln und ätzen.

A propos ätzen: Natriumpersulfat hat's gerne etwas wärmer, geh' ruhig auf 50°. Mit EisenIII-Chlorid ätzt sich's auch bei niedrigeren Temperaturen schneller als mit Natriumpersulfat - aber man sieht halt nicht viel in der trüben Brühe, die deshalb auch nicht in die schöne Ätzküvette sollte.

Re: Platinen ätzen, was mach ich falsch?

Sonntag, 11. Februar 2007, 21:14

warscheinlich reagiert der fotolack nur auf den UV-licht anteil der glühbirne. die UVlicht-wellenlängen, auf die der lack von der lampe reagiert, müssen ja nicht unbedingt sichtbar sein.

d.h., wenn auf die platine an deiner fehlerhaften stelle kein licht von der wellenlänge fällt, welches aber gebraucht wird an der stelle, dann kannst du das nicht sehen.

vielleicht produziert die glühlampe nicht an allen stellen gleich viel UV-licht, oder diese glasscheibe reflektiert das UV-licht, wenn es in einem bestimmten winkel drauffällt, so stark weg, daß davon an der stelle gar nix mehr ankommt. kann auch sein, daß an der stelle das UV-licht soviel glas auf einmal durchqueren muß, daß es an der stelle vom glas komplett verschluckt wird.

probiers doch mal mit mehreren glühlampen nenbeneinander, so daß es nie stellen auf der platine gibt, wo das licht zu schräg von der seite drauffallen kann.

wenn es ganz optimal sein soll, kannst du dir nen gesichtsbräuner für 90 Eur besorgen und den dann für 40-60 sec. draufscheinen lassen, aber ist halt eben teuer.

auch von der version mit der glasscheibe gibt es noch eine bessere version, die folie perfekt auf die platine anpressen zu lassen.

bau dir selbst einen vakuumrahmen. du wirst ihn zwar mit ziemlicher sicherheit niemals dicht kriegen, aber das brauchst du nicht.

mach 2 rolzrahmen aus einem kompletten brett, die innen ausgesägt sind. da folien rein. die rahmen mit irgendwas auf etwas abstand bringen, im ganzen müßtest du dann ein bischen experimentieren. irgendwo am rand nen loch ins holz machen und nen metalröhren mit schlauch dran reinkriegen.

der witz ist jetzt:
es ist zwar immer mit ziemlichersicherheit niemals dicht, aber wenn du jetzt für die 45 sec. den staubsauger an den schlauch dran saugen läßt, dann bleibt es solange dicht, bis der sauger wieder ausgeschaltet ist.

tja aber hm.. naja, wenn du 40 min den staubsauger anlassen müßtest, auch ein bischen doof, aber für die version mit gesichtsbräuner einer sehr brauchbare gute lösung.



hast du es schon mit länger belichten ausprobiert, kriegt man dann den fehlerhaften fleck an der einen stelle weg, oder ist der rest dann zu stark belichtet?


------
es kann auch sein, daß das an der stelle der platine, wo der fehler ist, das UV-licht nicht zu schräg durch die glasscheibe fällt, sondern in einem so verkehrten winkel durch den glaskörper von der glühbirne fällt, daß es an der stelle von dem glaskörper der glühbirne verschlungen wird.
Dieses Youtube-Video ist aufgrund von Urheberrechtsbeschränkungen in deinem Land nicht verfügbar.

Re: Platinen ätzen, was mach ich falsch?

Sonntag, 11. Februar 2007, 22:05

Hi.

Nach dem Entwickeln wische ich nochmals mit Stofftuch über die Platine und entferne so Fotolackreste. Dann nochmal in Entwickler rein und gut ist. Hat mich zu Beginn auch einiges an Lehrplatinen gekostet. ;)

Re: Platinen ätzen, was mach ich falsch?

Donnerstag, 15. Februar 2007, 08:03

Also noch einmal vielen Dank. Hab mir erstmal bei Ebay für 3 Euro einen Gesichtbräuner ersteigert ;D

Da die Platinen gestern, eher als der Bräuner ankamen, hab ich es nochmal probiert. Diesmal mit 2x 60W Glühbirne. Und voilà es klaptte alles. Scheinbar war die Verteilung des UV-Lichts bei der Glühbrine wirklich nicht so optimal.
So ich kann dann jetzt bohren gehen ;)

Danke!