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Liquidator

Senior Member

Montag, 14. September 2009, 19:19

Danke für deine ausführliche Antwort. Werde mich die Tage nochmal etwas genauer einlesen. Ich will jetzt auch nicht mehr dazu sagen, weil ich einfach nicht genug darüber weiß. Was ich aber glaube ist, dass es ohne die Musikindustrie nicht die großen Festivals gäbe, auf denen du deine Lieblingsbands mit dem Kauf von CD's und Merchandise unterstützt. Wie du ja schon selbst gesagt hast bist du kein Künstler. Ich habe selbst 11 Jahre lang in Bands gespielt und kenne viele Musiker die es auch tatsächlich ein bisschen zu etwas gebracht haben und all diese Menschen sind auf die Industrie angewiesen. Nur durch Mund-Propaganda werden wirklich nur Ausnahmefälle bekannt. Viele verdammt gute Musiker kennen das Gefühl in leeren Clubs zu spielen und viele Streben eine Karriere in der von dir so verachteten Musikindustrie an. Mal ganz nebenbei haben meiner Meinung nach auch (in Mancher Augen) schlechte Musiker das Recht dazu mit ihrer Musik Geld zu verdienen. Wenn du sagst die MI bescheert dir Britney Spears & Co, dann zwingt dich keiner sie zu hören oder zu kaufen. Aber was du gesagt hast ist meiner Meinung nach wertend und es gibt nunmal tatsächlich Menschen die auf Britney, Tokio Hotel und Popstars stehen, auch wenn ich das genausowenig verstehen kann.

Over&Out
Simon

deeptera

Senior Member

Montag, 14. September 2009, 19:52

Es geht ja gar nicht drum die Musikindustrie abzuschaffen. Die goldenen Zeiten in denen sich die Käufer abmelken lassen sind halt vorbei, klar dass die MI deshalb rumheult, aber Mitleid hab ich da keins. Fand da das Interview mit Bohlen ganz lustig weil er sich interessanter Weise ja im Prinzip für die Position der Piraten ausspricht und ihn hätte ich doch eher als Teil der MI gesehen. Aber wie gesagt, das ist nicht wirklich mein Thema wenn es um die Piraten geht, ich wähle sie um klarzumachen dass ich gegen den Überwachungsstaat bin.
Ich schreibe in Foren/Messengern/etc schneller als ich denken oder überhaupt tippen kann, Fehler und Edits in Massen bitte einfach ignorieren :sleeping:

Y0Gi

God

Montag, 14. September 2009, 22:03

Ich habe die Wahlzulassung der Piraten mit meiner Unterschrift unterstützt und werde das auch auf meinem Stimmzettel tun. Nun gehöre ich als IT-Akademiker vielleicht zur Haupteinzugsgruppe, dennoch bin ich von den Zielen angetan. Ich habe mir lange genug von schreiend ignoranten und unfassbar frechen Politikern ins Gesicht lügen lassen, aber jetzt endlich eine wählbare Partei gefunden. Klar, wir befinden uns im Anfangsstadium, aber wenn man den Weg gehen will, muss man mit dem ersten Schritt anfangen. Passt aktuell ganz gut zu [url=http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,648686,00.html]"Doof für die Prügelpolizisten, dass die Nerds, die von Freiheit reden, mit Camcordern herumlaufen und sich nicht einfach so wegklatschen lassen wie die alte Antifa."[/url]

Es wird keine neue Weltordnung geben, aber zum ersten Mal scheint der überbezahlten Sesselpupserriege das entgegen zu schlagen, was sie jahrelang noch unterdrücken konnten: Der Aufbruch der jungen Generation aus der Politikverdrossenheit hin zum genauen Hinsehen und Mitmachen.

Die Piraten auf die Auslöschung Musikindustrie zu reduzieren, halte ich für arg indifferenziert. Richtig ist aber, dass sich die Plattenlabels einen goldenen Arsch verdienen und junge Künstler verheizen anstatt gute und dauerhafte Musik zu fördern. Die Einblicke des erwähnten Bohlens aus seinem zweiten (Hör-)Buch sind da ürbigens ganz amüsant, beschreibt er sich doch als gebranntes Kind (frei aus dem Gedächtnis: "Wir bei Modern Talking waren damals so braun, weil die uns über jeden Tisch und durch jeden Kakao gezogen haben").


Noch ein Zuspruch an die Nichtwähler: Geht wählen. Es ist eure Pflicht gegenüber der Demokratie, für die viele Menschen gestorben sind und andernorts viele sterben würden. Wenn euch die Politik(er) nicht zusagt/en, gebt eine ungültige Stimme ab. Zeigt, dass ihr euch nicht übergehen lasst. Und eben auf'm Sonntag zehn Minuten durch die frische Luft zur nächsten Schule sind wahrlich noch komfortabel zu meistern. Wer nicht wählt, wählt die Bösen und die Doofen (sei es die NPD, die schwarze Pest oder die Verräterpartei) mit und gibt der Politik umso mehr das Gefühl, sie könnte machen, wonach ihr gerade ist. Und was die Piraten angeht: Ich möchte nicht derjenige sein, der mit seiner Stimme das Zünglein an der Waage gespielt und dann doch "lieber nur das kleinere Übel" (das kleinere Übel wählen bewirkt am Ende größeres Übel) gewählt hat.

Abschließend was zum Lesen/Gucken:
* Bundestagswahl 2009: Die Wahrheit über die Parteien
* 40 Gründe, wählen zu gehen
* hochwertiges Video auf RetteDeineFreiheit.de

barnacle2k

Full Member

Dienstag, 15. September 2009, 02:15


Es wird keine neue Weltordnung geben, aber zum ersten Mal scheint der überbezahlten Sesselpupserriege das entgegen zu schlagen, was sie jahrelang noch unterdrücken konnten: Der Aufbruch der jungen Generation aus der Politikverdrossenheit hin zum genauen Hinsehen und Mitmachen.



Du sprichst mir aus der Seele...

Hauptsächlich finden sich leute mit enstsprechenden IT-Hintergrund bei den Piraten.
Weil "normale" leute das problem nicht erkennen und von ihren üblichen medien nicht darüber aufgeklärt werden.
Die Piraten haben den weitblick zu sehen wo dieser überwachungswahn hinführt.
Noch ist man technisch nicht in der lage Vorratsdatenspeicherung und den ganzen anderen
kram zu flächendeckend verwerten, aber die Gesetze wurden ja schon geschaffen.
In 2-3 Jahren ist dann die technik auch soweit.
Und nun auch noch die Internet zensur? :thumbdown:

Also leute informiert eure umgebung!

Meine stimme und unterstützung haben sie.
(War schon plakate kleben)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »barnacle2k« (15. September 2009, 02:16)

Lev

God

Dienstag, 15. September 2009, 10:08

Um den Überwachungsstaat zu verhindern muss man ja aber nicht gleich die Piraten wählen. Die wirklichen Kernpunkte finden sich ja auch bei anderen Parteien wieder. Natürlich stimme auch ich in weiten Teilen dem recht überschaubaren Programm der Piraten zu, aber da sollte man schon vorsichtig sein. Je kleiner die Partei und je kürzer das Programm, desto einfacher ist es natürlich auch sich damit zu identifizieren. Würden z.B. die Grünen nur richtig grüne Themen in ihr Programm aufnehmen käme auch das deutlich besser an. Gerade beim Wahl-o-mat schneiden auf diesem Weg ja sehr kleine radikale Parteien (PSG, MLP etc.) oft ziemlich gut ab.
Ich frage mich eben ob die Piraten für Deutschland ein angemessenes Programm liefern können. Dass eine gewisse Zielgruppe (die man ja auch leicht aus der Partei selbst erkennen kann) sich in diesen wenigen Punkten einig ist, daran zweifle ich nicht, aber nur weil jemand gerne Musik runterlädt und freie Software toll findet heisst das ja nicht dass er in anderen Bereichen eine Meinung vertritt die mir auch passt.
Um ihre eigenen Gesetze zu machen, dafür wirds bei den Piraten nicht reichen, und wie sie bei fremden Vorschlägen entscheiden, dass ist nicht wirklich klar. Wenn ich mich hier lokal so umschaue dannn ist unter Piraten bei Mitgliedern und Wählern abseits der Kernfragen eigentlich alles dabei, vor allem Die Linke wird da ganz gerne genommen. Aus diesem Grund werde ich sie nicht wählen, ihre eigenen Vorschläge werden sie so nicht durchbringen, und einfach ins blaue hinein möchte ich keinen in den Bundestag schicken, IT-ler oder nicht, nur damit der dann tut was er will. Für Gesetzgebung ist die Regierung da, für die Abstimmung das Parlament, und wenn ich dessen Zusammensetzung schon mitbestimmen soll, dann möchte ich das auch in einer Form tun in der ich nachher weiss was mein Vetreter dort eigentlich tut und wie der so drauf ist.

Denn auch wenn er mich vor dem Überwachungsstaat bewahrt, einen Tauss z.B. will ich unter keinen Umständen als meinen Vertreter im Bundestag haben.
"When mountains speak, wise men listen" - John Muir

Liquidator

Senior Member

Dienstag, 15. September 2009, 10:43

WORD!

cuto8

Full Member

Dienstag, 15. September 2009, 11:45

Um den Überwachungsstaat zu verhindern muss man ja aber nicht gleich die Piraten wählen. Die wirklichen Kernpunkte finden sich ja auch bei anderen Parteien wieder.

Richtig, man kann ja auch die FDP wählen, die sobal Mutti CDU mit einem zusätzlichen Ministerposten winkt, sämtliche Prinzipien über den Haufen wirft. Ääääh. Nein. Es geht ja auch nicht nur darum, dass die Piraten eigene Gesetze durchbringen. Ich würde mich freuen, wenn ein gutes Abschneiden der Piraten die "großen" bei einigen ihrer Punkte zum Nachdenken brächte.

Lev

God

Dienstag, 15. September 2009, 12:11

Solange denen gelingt was sie vorhaben (z.b. schwarz-gelb) wage ich zu bezweifeln dass die das wirklich interessiert ob jetzt ein oder zwei Piraten im Parlament sitzen.

Das ist nunmal die Randgruppenproblematik, sei es Privatsphäre oder Drogengesetze, die Probleme sind da auch den großen Parteien bekannt, aber offensichtlich sind das politische Anliegen niederer Priorität. Um auf diesen Gebieten wenn überhaupt was zu erreichen muss man imho versuchen in den renommierten Parteien ein Umdenken zu erwirken (Briefe an Wahlkreis-Kandidaten schicken etc.), das rutscht bei der eigenen (großen) Partei dann eher mal durch. Mit Aktionen wie "freie Musik für Alle", "Kiffen für alle" oder "weniger Kameras an Bahnsteigen" in einer eigenen Partei macht man vermutlich der Mehrheit der Bevölkerung eher Angst. Anteilig an der Gesamtbevölkerung haben nunmal Arbeiter, Rentner und Familien die Nase meilenweit vorne, und alle haben eins Gemeinsam: Sie haben viel mehr und wichtigere Sorgen, nicht selten existenzieller Art. Erst kommt das Fressen, dann die Moral.

Auch ich unterstütze die Piraten und mache mit Werbung, aber wählen tu ich sie nicht. Aufklärung ist wichtig, und deshalb tue ich das auch, aber ich sehe ehrlich gesagt wenig Vorteile darin am Ende tatsächlich deren Abgeordnete zu haben. Die 5% Hürde zu nehmen wäre ein wirklich gelungener PR-Streich, mehr aber leider auch nicht.
"When mountains speak, wise men listen" - John Muir

slame

Moderator

Dienstag, 15. September 2009, 12:23

Sehr gute Sichtweise.

fabelmann

God

Dienstag, 15. September 2009, 13:28

Ich begrüße auch die Ansicht von Lev.

Ich finde es halt problematisch, wenn das ausgeabreitete Urheber- und Patentrecht von Leuten ausgehebelt werden soll, die nur in seltenen Fällen den juristischen Tiefgang für so etwas besitzen. Das jetztige Recht existiert ja nicht aus Jux und Dolllerei in der Form, sondern weil sich genug Fachleute etwas dazu gedacht haben. Dass man nicht alle berücksichtigen kann, ist klar, allerdings wird immer versucht, einen gemeinsamen Nenner zu finden ( und wenn er noch so klein ist).

Und noch zu Dominik: Ja ich hätte was dagegen, wenn fremde Leute z.B. meine Fotos einfach so als Desktophuntergund nehmen. Wenn sie das möchten, können sie dafür gerne bezahlen. Es ist weiterhin mein Eigentum und wenn sie es in irgendeiner Weise verwerten möchten, haben sie danach zu fragen, ob privat oder geschäftlich. Der Umkehrschluss wäre ja, dass wenn ich Musik privat höre, ich dafür ja auch nichts zahlen müsste

ye_olde_fritz

Full Member

Dienstag, 15. September 2009, 13:30

Naja, im Vorfeld der Gesetze zur VDS haben sich nicht wenige Leute in den Büros der Abgeordneten den Mund fusselig geredet. Sie trafen dort, natürlich, wie beim großen Rest der Bevölkerung auf Unverständnis und Ahnungslosigkeit.

Themen bei den etablierten Parteien auf die Agenda zu bringen gelingt nur durch kontinuierlichen Druck von außen. Irgendwo hat mal jemand die Funktion dieser Parteien mit einem Tiefpass verglichen. Kurzzeitiges, hektisches Getue wird ausgefiltert. Dagegen hilft nur die kontinuierliche Arbeit, wie sie eben auch Parteien machen.

Dazu kommt, dass die Verteilung der Stimmenanteile der einzige Teil einer Wahl ist, der innerhalb von Parteien Beachtung findet. Die Wahlbeteiligung wird durch die Bank mit einem Satz erwähnt, und das auch nur in der medialen Berichterstattung. Es könnten auch nur 30% der Wahlberechtigten zur Urne gehen, solange die gewünschte Verteilung der Stimmen rauskommt, ist man in den Parteiführungen zufrieden (grob pauschaliert und vereinfacht). Erst wenn diese Verteilung nicht mehr stimmt, setzen meiner Meinung nach Veränderungsprozesse ein. Und genau deshalb ist genau jetzt der Erfolg der Piratenpartei wichtig.

Ob aus dieser "Klientelpartei" eine Volkspartei mit vollumfänglicher Programmatik wird, ist noch offen, ich hoffe es aber.

Bei den Urheberrechten bin ich mir unsicher, was gemacht werden soll. Ich finde es aber gut, dass neben den Stimmen der Rechteinhaber und -verwerter auch die Stimmen der Käufer/Konsumenten vernehmbar in die Öffentlichkeit dringen. Dieser Meinungsaustausch muss sein.

Die Aushebelung des Patentrechts findet doch längst statt. Aber nicht von seiten der "Netzaktivisten". Was sie ablehnen sind doch "nur" (Zitat von piratenpartei.de) "Patente auf Lebewesen und Gene, auf Geschäftsideen und auch auf Software". Dies ist doch die derzeitige Rechtslage in Deutschland.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ye_olde_fritz« (15. September 2009, 13:48)

Dominic

God

Dienstag, 15. September 2009, 14:13

sagen wir mal so: ich sehe man kann so lange seine Meinung sagen wie man will, es können 130000 Menschen eine Petition unterschreiben, es stört keinen Politiker. Sie beschließen trotzdem was sie wollen. Gegen den wissenschaftlichen Dienst des Bundestags, gegen jegliche Experten, gegen eine Petition, gegen die geltenden Gesetze.

Und ich sehe dass einigen Parteien plötzlich der Arsch auf Grundeis geht wegen einer Kleinpartei ohne nennenswerte Wahlerfolge bisher. Es gibt Piraten bei den Grünen, Piraten in der SPD, die FDP gibt ihren Mitgliedern Argumentationshilfen gegen die Piraten.
Diverse Zeitungen bringen wieder Artikel über Datenschutz, Bürgerrechte und co.

Und warum? Weil die Mitgliederzahlen Explodieren, weil ein paar leute anscheinend erkennen was da losgetreten wurde.

Ich brauch keine Piraten im Bundestag, ich brauch nicht alle Forderungen erfüllt, aber ich will alles tun was in meiner Macht steht um den Piraten einen Achtungserfolg zu verschaffen, in der Hoffnung dass den Parteien klar wird dass es eine Nennenswerte Anzahl Menschen gibt denen das Thema wichtig genug ist dass sie ihre Wahl von diesem Thema abhängig machen. Weil wenn der FDP klar wird dass sie vllt 3% Wähler mehr haben könnte wenn sie sich wieder um Bürgerrechte kümmert wird sie das vielleicht auch wieder tun.

Was die Urheberrechte angeht: Klar man versucht immer einen Kompromiss zu finden. Aber ich glaube nicht dass die Verbraucher mit am Tisch saßen (siehe z.B. http://www.heise.de/newsticker/Expertenr…/meldung/144056) und das muss sich ändern.

deeptera

Senior Member

Dienstag, 15. September 2009, 20:02

Ich bin selber eigentlich vom Grundsatz her FDP-Wähler weil liberal, aber wenn ich die wähle wähle ich damit nicht nur die Liberalen sondern ganz sicher Schwarz-Gelb und das passt mir nicht solange gewisse Personen damit in der Regierung bleiben und das werde ich durch meine Stimme klarmachen.
Rot-Grün geht für mich auch nicht, wegen der Grünen. Ich bin bekennender Tempo 230 Fahrer (übrigens dank vorausschauender Fahrweise mit geringerem Bremsverschleiß als mancher Stadt-Fahrer) und habe die Grünen ganz aufgegeben als sie junge Greenpeace-Aktivisten mit Forderungen wie "Verbot von Fleischverzehr" in ihren Videos haben auftreten lassen - realitätsferner gehts wirklich nur noch links...

Was bleibt also? Piraten. So sehe ich das.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »deeptera« (15. September 2009, 20:04)

Ich schreibe in Foren/Messengern/etc schneller als ich denken oder überhaupt tippen kann, Fehler und Edits in Massen bitte einfach ignorieren :sleeping:

Stergi

Senior Member

Dienstag, 15. September 2009, 20:12

bei mir gings so ( fals ich es net schon sagte ^^)
von piraten gehört ganz nett gefunden, dann die tage mal den wahl-o-maten angeworfen ohne die ziele der parteien zu kennen was kahm raus? Piraten

Clark

God

Dienstag, 15. September 2009, 22:01

Um den Überwachungsstaat zu verhindern muss man ja aber nicht gleich die Piraten wählen. Die wirklichen Kernpunkte finden sich ja auch bei anderen Parteien wieder.

Richtig, man kann ja auch die FDP wählen, die sobal Mutti CDU mit einem zusätzlichen Ministerposten winkt, sämtliche Prinzipien über den Haufen wirft. Ääääh. Nein. Es geht ja auch nicht nur darum, dass die Piraten eigene Gesetze durchbringen. Ich würde mich freuen, wenn ein gutes Abschneiden der Piraten die "großen" bei einigen ihrer Punkte zum Nachdenken brächte.


Vorallem wo die FDP öffentlich gesagt hat:

Wir werden das "Zugangserschwernisgesetz" bekämpfen, _ausser_ wenn wir an die Regierung kommen.


Tschuldigung, aber was ist das denn für nen Programm?


Wenn wir sie wählen sind sie für das Gesetz, wenn nicht sind sie gegen?



Also die FDP ist einfach mal ne Windbeutel Nummer:
Da wo der Wind hinweht, da dreht sie sich hin, egal was sie gegen den Wind gesagt haben....


Die Piraten sind eigentlich das einzig wählbare
(Die einzige Alternative wäre tatsächlich sogar die LINKEN (das ich das sage hätte ich _niemnals_ geglaubt), wenn man sich mal deren Wahlprogramm anschaut, das hat tatsächlich Hand und Fuss.

Und sie halten ihre Versprechen eher, als all die anderen Verräterparteien.)

Aber wie man ja weiss gibt es das schöne Sprichwort:
Macht korrumpiert.
Mal schaun, was wird....
c++: The power, elegance and simplicity of a hand grenade.

Lev

God

Dienstag, 15. September 2009, 22:53

bei mir gings so ( fals ich es net schon sagte ^^)
von piraten gehört ganz nett gefunden, dann die tage mal den wahl-o-maten angeworfen ohne die ziele der parteien zu kennen was kahm raus? Piraten
In den entscheidenden Fragen hättest mit den Grünen genau die gleiche Übereinstimmung gehabt. "Keine Meinung" wird ja nicht gewertet. Es ist einfacher (wahrscheinlicher) bei 3 Fragen eine Übereinstimmung zu finden als bei 20 oder mehr.
Bedenke aber dass die Piraten auch bei anderen Dingen Meinungen haben werden, und da weisst du nicht wie sie dazu stehen.
"When mountains speak, wise men listen" - John Muir

akula

Moderator

Dienstag, 15. September 2009, 23:05

wunderbar den Nerv treffend ;-) (edit: sehe grad das der link oben auch schon genannt ist aber doppelt hält besser *gg*)

http://www.golem.de/0909/69828.html

Ansonsten wähle ich die Partei, die für mich am authentischten ist und auch über die letzten 15 Jahre betrachtet zwar harte Kompromisse eingegangen ist aber doch ihre grundlegende Linie nicht nach der gerade herrschenden Windrichtung verlassen hat. Bei der Beurteilung von Entscheidungen der Parteien muss man auch immer die Weltlage und -Konflikte mit einbeziehen. Wenn sich nach der Wahl ein neuer Krisenherd wie Afghanistan auftut kann und muss eine regierende Partei realistischerweise auch ihre Vor-Wahl-Aussagen neu überdenken dürfen. Insbesondere Themen wie Bildung, echtes Einsetzten gegen die Arm/Reich/Bildungskluft, gegen Studiengebühren usw, wirklich nachhaltige und realistische ökologische Ziele, einen fairen und wirklich demokratischen Umgang der Staaten miteinander (auch ohne den ewiggestrigen Führungsanspruch Deutschlands/Frankreichs) in einem großen Europa und ehrlichen Einsatz für Integration von Migranten vermisse ich bei den Große-Koalitions-Parteien.
Nein, die FDP mit ihrem -unterm Strich- unsozialen Marktradikalismus von gestern (der u.a. schon vor rot/grün die Weichen für "die Krise" gestellt hat, Maggy Thatcher und andere Wirtschafts-Hardliner sind auch nicht ganz unbeteiligt gewesen aber das nur nebenbei...) ist das definitiv nicht ;-).
Von unfinanzierbaren aber immer wieder wahlwerbewirksamen Steuerermässigungsversprechen der FDP (die übrigens, wenn man deren Wahlprogramm mal genauer betrachtet nur für den gutbetuchten Mittelstand überhaupt nennenswerte Auswirkungen haben und der großen Anzahl der Geringverdienern, für die jetzt endlich etwas getan werden müsste, rein gar nichts bringen...)
Ausser viel Demagogie hat die FDP nichts an realistisch konstruktiven Vorschlägen gebracht in den letzten Jahren.

Es ist jetzt Zeit für eine Demokratie in der sich wieder mehrere Parteien (ausser der Farbe braun natürlich...) "zoffen" und nicht so ein träges Gebilde wie die Große Koalition der letzten Jahre. Diese haben imho die wirklich wichtigen Probleme nur mit Makulaturmaßnahmen (Abwrackprämie z.B.) halbwegs und wenig nachhaltig in Schach gehalten. Die Quittung kommt vermutlich später und wird dann nicht so hart die Gutbetuchten treffen wie die Masse an Leuten die sich grad so über Wasser halten kann.

akula
out

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »akula« (16. September 2009, 00:00)

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Dominic

God

Mittwoch, 16. September 2009, 11:30

In den entscheidenden Fragen hättest mit den Grünen genau die gleiche Übereinstimmung gehabt. "Keine Meinung" wird ja nicht gewertet. Es ist einfacher (wahrscheinlicher) bei 3 Fragen eine Übereinstimmung zu finden als bei 20 oder mehr.
Bedenke aber dass die Piraten auch bei anderen Dingen Meinungen haben werden, und da weisst du nicht wie sie dazu stehen.
Jein, im Aktuellen Wah-O-Mat sind nur recht wenige Punkte bei den Piraten als Neutral vermerkt.
Zu den Punkten wo es im Wahlprogramm noch nichts gibt wurden die Listen- und Direktkandidaten befragt und das ergebniss eingetragen, die jeweiligen Begründungen kann man beim Wahl- O -Mat übrigens auch nachlesen, genauso wie ob die Pro/Contraentscheidung vom Bundesparteitag oder von den Kandidaten stammt.
Neutral steht da wirklich nur bei Themen um die sich die "Basis" zofft was denn richtig wäre

Lev

God

Mittwoch, 16. September 2009, 14:43

Schon klar, irgendjemand hat dazu ne Meinung, aber solange die nicht irgendwo im Wahlprogramm festgehalten ist bringt das auch nix. Mit der Masche findest selbst bei der CDU recht sympathische Gesellen.

Die Wählerschaft der Piraten ist ja nunmal sehr einfach zu durchschauen, allein aus dem Grund dass da hauptsächlich eine Berufs- bzw. Branchengruppe vertreten ist. Um eine gute Partei darzustellen muss man imho Ahnung von der eigenen Materie haben. Da kommt bei den Piraten wie bei vermutlich kaum einer anderen Partei geballtes "Fachwissen" zusammen, das machen sie ja auch wirklich gut. Aber ob Informatiker und IT-ler allgemein als kompetent in Sachen Wirtschaft etc. angesehen werden können, das wage ich doch sehr stark zu bezweifeln.

Mit Unterstützung der zu den Piraten konvertierten könnten es die Grünen jedenfalls schaffen der FDP auf Position 3 gefährlich zu werden, was wieder ein Schritt gegen Schwarz-Gelb wäre. In diesem Szenario wäre auch eine positive Änderung im Datenschutz tatsächlich möglich.

Aber gut, das kann natürlich jeder sehen wie er will. Ich denke nur dass im Moment, wo die Großen Parteien nach langem mal wieder ziemlich schwach dastehen, eine relativ gute Grundlage für eine sinnvolle Koalition gegeben sind, in der auch die vormals kleinen Parteien wie FDP oder Grüne eine gute Chance haben einige ihrer Punkte durchzusetzen, und das sollte imho genutzt werden.
"When mountains speak, wise men listen" - John Muir

akula

Moderator

Mittwoch, 16. September 2009, 15:22

bleibt auch die Frage ob man dieses Verhalten der Piraten gutheissen und unterstützen will:

http://www.taz.de/1/politik/deutschland/…die-wir-meinen/
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