@Leto
Tja, natürlich gibt es einige interessierte Menschen, die eine bessere Elektroinstallation hinbekommen als so mancher Profi.
Es gibt aber eben auch jede Menge Heimwerker, deren Erzeugnisse direkt bei der Feuerwehr angemeldet werden müssten. Wilde Mischungen von Drähten und Litzen in Schraubklemmen verwurstet, Litzen mit und ohne Kabelschuhe, teilweise (schlecht) verzinnt, hin und wieder ein Stück Lautsprecher-Zwillingslitze dabei, Schutzleiter mal ja, meist nein - und so weiter. Funktionieren tut dieser Müll zunächst ja meistens, trotzdem ist's gemeingefährlich.
Wer soll jetzt zwischen beiden Kategorien der "Laien" eine vernünftige Grenze ziehen?
Wer die Installation gemacht hat, wird spätestes dann interessant, wenn die Wohnung wegen einer schwelenden Verteilerdose ausgebrannt ist. Die Versicherung möchte dann nämlich gerne wissen, ob da vielleicht ein Laie dran war. Dann könnten sie nämlich "grob fahrlässig" murmeln und die Zahlung verweigern - und dann rächt sich u.U. der sparsame Selbstbau...
Zum Thema "dürfen": Der Stromversorger ist hier maßgeblich. Alle Stromversorger haben hier so eine Art AGB, die ABEltV. Dass Du die akzeptierst, hast Du irgendwann ungelesen unterschrieben. Und da steht drin, dass auch in Deinen eigenen vier Wänden die Elektroinstallation nur ein vom Stromversorger zugelassener Elektriker bauen darf. Irgendwo auf der Webseite des Stromversorgers gibt's die auch zum Download, z.B.
hier, §12 Abs.2
Zum Thema "können": Diese zugelassenen Elektriker kaufen ihr Material üblicherweise nicht im Baumarkt, trotzdem wird dort eine ganze Menge E-Installationszubehör verkauft. Man ist also als Selbstbauer sicherlich nicht alleine....
In der Praxis gilt also wie immer im Leben: Wo kein Kläger, da kein Richter. Wer sich mit der VDE0100 etwas beschäftigt und eine ordentlich Installation hinbaut, schließt Stromunfälle schon mal weitgehend aus. Brandschutz ist immer etwas vom Glück abhängig, aber eine mit ordentlichen Federklemmen gebaute Verteilung wird eben auch nicht so schnell heiß wie hingegurkte Schraubklemmen. Wenn's trotzdem mal brennt, muss man dann aber sicherlich mit der Versicherung etwas mehr diskutieren als wenn man eine Elektriker-Rechnung aus der Tasche ziehen kann.