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"Es ist obsolet"...

Donnerstag, 8. Dezember 2005, 15:34

Hi.
eben wurde mir in einer Diskussion gesagt, die von mir vertretene Meinung sei "obsolet", was so viel wie "veraltet, überholt" bedeutet.

Nun finde ich die Verwendung des Wortes "obsolet" mehr als lächerlich und übertrieben. Und bei der Suche nach einem passenden Konter fiel mir ein, daß es wohl ein Wort gibt, dads so viel bedeutet wie "unangebrachter und übertriebener Gebrauch von Fremdwörtern". Aber ich komm nicht auf das Wort.

Weiß jemand, was ich meine? Im Wörterbuch gibts leider keine Rückwärtssuche.... ;)
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Re: "Es ist obsolet"...

Donnerstag, 8. Dezember 2005, 15:45

techno-babble? ^^

nein, kauderwelsch fiele mir dazu ein? vllt meinst du das

Re: "Es ist obsolet"...

Donnerstag, 8. Dezember 2005, 15:52

keine Ahnung was du meinst...

jedoch hat dein Gegenüber die Bedeutung von obsolet auch nicht ganz verstanden *lach*
denn: obsolet kommt von Obsoleszenz, dies bezeichnet die künstliche oder natürliche Veralterung eines Produktes! Obsoleszenz ist ein Begriff aus dem Marketing... eine Meinung kann nicht wirklich oboslet sein, es sei denn sie ist ein Produkt ;)

Re: "Es ist obsolet"...

Donnerstag, 8. Dezember 2005, 15:56

hm obsolet hab ich aber auch schon ab und an in verbindung mit abstrakteren sachen wie meinungen oder - weil mir gerade der religionsunterricht einfällt und die frau auch deutsch LKs unterrichtet - ideologien gehört

das adjektiv scheint da flexibler zu sein :)

und ist seine meinung nicht auch ein produkt seines geistes? [hätten wir weihnachtssmileys wäre jetzt der kollege mit der blinkenden mütze dran]

Re: "Es ist obsolet"...

Donnerstag, 8. Dezember 2005, 15:56

Also das englische "obsolete" bedeutet überholt, veraltet, unmodern. Ich denke das wird mittlerweile im Deutschen durchaus auch in diesem Sinn gebraucht.
C programmers never die. They are just cast into void. Neues moddingtech.de Portal online!

Re: "Es ist obsolet"...

Donnerstag, 8. Dezember 2005, 16:03

wie gesagt, ich kenn das nur aus dem marketing-bereich...
dennoch gehts hier ja gar nicht um obsolet, sondern um das wort, dass den übermäßigen/vermehrten gebrauch von fremdwörtern beschreibt

Re: "Es ist obsolet"...

Donnerstag, 8. Dezember 2005, 16:08

hmm für allgemeine fremdwörter kenn ich nichts
den vermehrten gebrauch von englsichen worten nennt man Anglizismus
was anderes fällt mir aber auch net ein... :-/

Kamelhoecker

unregistriert

Re: "Es ist obsolet"...

Donnerstag, 8. Dezember 2005, 16:10

ich kenne noch "Überfremdung" .. aber dieser Begriff ist etwas sehr nationalsozialistisch angehaucht ... bezeichnet aber den übermässigen Gebrauch von Fremdwörtern..

Re: "Es ist obsolet"...

Donnerstag, 8. Dezember 2005, 16:18

Hmm meinst du vielleicht "fachchinesisch" ?

http://de.wikipedia.org/wiki/Fachchinesisch

Re: "Es ist obsolet"...

Donnerstag, 8. Dezember 2005, 16:23

Als Lateiner sag ich obsolet kommt von lat.: obsolere und bedeutet abnutzen ;)

Ich bin mir sicher, dass es da einen Terminus für gibt. Hab im Internet nur Xenologismus gefunden. Kann mich leider nicht mehr daran erinnern, ob es der war den ich gemeint habe.

Re: "Es ist obsolet"...

Donnerstag, 8. Dezember 2005, 16:34

laut "Bertelsmann - Die neue deutsche Rechtschreibung"

Fremdwörtelei, Fremdwörterei (nur Ez)- übermäßiger Gebrauch von Fremdwörtern

auch als Verb:
fremdwörteln - übermäßig viele Fremdwörter gebrauchen

allerdings meine ich auch, dass es da noch ein fremdwort für geben müsste :)
When you come across a big kettle of crazy, it's best not to stir it.

Muhahahahahaha, pwned du kacknoob!
*gockel gockel boaarrcck*

Re: "Es ist obsolet"...

Donnerstag, 8. Dezember 2005, 16:43

Sag ihm doch, er solle sich seine ELOQUENZ sparen.
Arbeiten am Mac ist natürlich keine Arbeit, sondern sinnvoll gestaltetes Glück.

Re: "Es ist obsolet"...

Donnerstag, 8. Dezember 2005, 16:55

Wenn ich ihm sage er solle seine Eloquenz sparen, handele ich mir dafür auch wieder einen ein. ;D

Fremdwörtelei trifft es schon sehr gut, aber dafür das Fremdwort eben. Xenologismus erinnert mich an was, aber ich weiß es auch grad nicht.... Mal eben nachschlagen.

Zu "obsolet": Aus dem Gesprächszusammenhang heraus beseutet es tatsächlich ca. so viel wie "veraltet/überholt". Sollte es aber dazu eine Quelle geben, in der das Wort als definitiv andersbedeutend definiert wird,immer her damit. *g* ;)
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Re: "Es ist obsolet"...

Donnerstag, 8. Dezember 2005, 17:40

Es gab mal im Usenet (jaja, es gibt im Inet auch andere Dinge als www) vor Jahren eine berühmte Diskussion zwischen Tanenbaum und Torvalds die mit dem Satz begann "Linux ist obsolet". Daher kann die Benutzung dieses Wortes auch auf diese damalige Diskussion anspielen.

Hier ein Link dazu:
http://www.educ.umu.se/~bjorn/mhonarc-files/obsolete/

Und wenn man dann die Geschichte kennt und weiß welchen Erfolg Linux inzwischen hat kann man seine Meinung beruhigt als obsolet bezeichnet bekommen.

Bis danne,

Leto
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Die gleiche Karte läuft in meinem Server unter Linux einwandfrei.

Re: "Es ist obsolet"...

Donnerstag, 8. Dezember 2005, 18:08

Heureka, ich hab es gefunden! :)

Xenologophilismus, der


Ein Neologismus (kreiert von Andreas Müller), um den häufigen oder gar übertriebenen Gebrauch von Fremdwörtern zu charakterisieren (grch. xenos: fremd; logos: Wort; philos: Freund).
Die xenologophile Rede oder Schrift ist also gekennzeichnet durch eine nicht alltägliche Sprache mit Fremdworten aus allen möglichen Sprachbereichen. Rhetorisch ist die Xenologophilie eher hinderlich, weil sie die Kommunikation im Allgemeinen erschwert und schlimmstenfalls in bares Unverständnis mündet. Haben beide xenologophile Redner nahezu deckungsgleichen Schatz an Fremdworten, hat es den Vorteil, dass durch wenige Schlagworte ein Sachverhalt geklärt werden kann. Diese "kommunikationsbeschleunigende" Wirkung ist jedoch sicherlich die Ausnahme.
Die Motive für die Verwendung von Xenologophilismen sind unterschiedlich: Im akademischen Bereich sind Xenologophilismen oft als Standards der Sprache anzutreffen: Ein Extrembeispiel für eine Häufung von Fremdworten ist die medizinische Sprache. Mancherorts mag die Verwendung xenologophiler Sprache eine Koketterie sein, um sprachlich den eigenen Status zu untermauern. Der Sprachliebhaber schätzt an Xenologophilismen den sprachhistorischen Aspekt: vor allem lateinische und altgriechische Sprache erleben so in der modernen Rede eine Renaissance. Mit xenologophiler Sprache lassen sich hervorragende Wortspiele und Paronomasien konstruieren. Der Semantiker wird den Wiedererkennungswert xenologophiler Sprache schätzen, weil die einzelnen Wortteile in der Regel schnell auf die Bedeutung des ganzen Wortes übersetzt werden können.
Vom Xenologophilismus abgrenzen muss man den Jargonismus, wo in Rede oder Schrift ausschliesslich das Fachvokabular einer bestimmten Disziplin verwendet wird.

Beispiele:
Die arrivierte Koryphäe paraphrasierte mit lakonischer Nonchalance die Dekadenz des edukativen Normativs.

Eine akute Synovitis der proximalen Interphalangialgelenke kann die Medikation von Analgetika indizieren.


Quelle:
http://www.mpe.mpg.de/~amueller/rhetorik.html#xen
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Re: "Es ist obsolet"...

Donnerstag, 8. Dezember 2005, 18:52

ich finde es doch recht amüsant, dass man in einer definition von xenologophilismus selbst so viele xeno....... (zungeverwurstel) verwenden kann.

am besten gefällt mir der ausdruck "koketterie" ;D erinnert mich an so manchen inhalt der einfältigen schullektüre.

@cat

tja... manchmal sind bestimmte fachtermini einfach notwendig. in deinem fall hat dein gegenüber es einfach verwendet um dich nicht mit der einfach verständlichen jargonistischen ausdrucksweise zu "verletzen" ?? :o ???
hier steht nichts

Re: "Es ist obsolet"...

Donnerstag, 8. Dezember 2005, 19:42

@ Leto: Der Link is aber gut..... ;)

@ Fraiser:
Denkste! WENN überhaupt hat derjenige Gesprächspartner dieses Wort gebraucht, um seine (fragliche) Sachkompetenz zu untermauern und um mich als "dummen Jungen" dastehen zu lassen.

Außerdem denke ich nicht, daß es in einem bestimmten Fachgebiet notwendig ist, einem (bekannt gut informierten, jedoch fachfremden) Gegenüber unbedingt "obsolet" statt "veraltet" zu sagen. ;)
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Re: "Es ist obsolet"...

Donnerstag, 8. Dezember 2005, 20:06

in vielen wissenschaften ist es unerlässlich! und wie in der rethorik definition gesagt, es beschleunigt die kommunikation beträchtlich, wenn es denn das gängige axiom sei, fachtermini zu gebrauchen :P

in deinem falle, kann man dann halt doch von einem prahl-hans ausgehn der einen auf dicke hose machen möchte wo es eigentlich nicht angebracht ist.






trotzdem könnte ich mich totlachenn, wenn ich sehe, dass ein wort das die übermäßige verwendung von fremdwörtern beschreibt (und negativ bewertet) selbst wieder ein fremdwort sein muss :D
hier steht nichts

Re: "Es ist obsolet"...

Donnerstag, 8. Dezember 2005, 20:43

Da es bestimmt um die Darstellung eines juristschen Meinungsstreits ging, kann ich dir mal "meine Übersetzung" von obsolet sagen:


Obsolet heißt da soviel wie "überflüssig", und nicht veraltet.



Gemeint dürfte damit wohl der "alte Grundsatz für juristische (Fall)darstellungen" sein: WAS NICHT GEFRAGT IST, IST ÜBERFLÜSSIG UND DAMIT FALSCH...



:P ;) ;D :-* :P ;D
Meister der symmetrischen Smileys!!! :D 8) :P :cursing: :thumbsup: :cursing: :P 8) :D

Re: "Es ist obsolet"...

Donnerstag, 8. Dezember 2005, 21:17

ich persönlich bevorzuge die sachliche darstellung von komplexen zusammenhängen mit hilfe des kafka-satzbaues.

allerdings muss man dazu ein wirklich gutes gedächtnis haben und sollte in der lage sein, sätze bildlich vor sich zu sehen. mein längster satz war über 6 minuten lang und danach gab mir mein rhetorik-prof den rest des tages frei. ;D