das werd ich mir alles mal bei Nacht ansehen

Wieso, was wär denn dann ?
Du könntest doch den Fremdenführer spielen ;D

220 km ist doch nix. Ich hab über 400 km zu fahren und das von meiner Freundin aus. Zu ihr muss ich nochma 160km fahren

Ich hab total vergessen, nach Tipps zu fragen, wo man sich in Hamburg um 0:00 zu Silvester aufhalten sollte, damit man schön viel sieht und mitbekommt.

Bitte um schnelle Antworten, da ich heut abend 17:30 bereits unterwegs bin

Also unser Hotel liegt direkt am Hafen auf der Landkarte rechts von der Kohlbrandbrücke.
Unsere Freunde wollen irgendwo an der Alster rumlaufen.

Das is nun alles so kurzfristig doof, weil wir erst morgen mittag in hamburg ankommen (sofern das Wetter mitspielt, sonst muss ich wieder Nebenstraßen fahren) und quasi keine Zeit haben, die Stadt zuvor großartig zu erkunden.

Zitat von »ptah«

Achtung Schneefall!

*ausm Fenster guck*

jo. Der Schnee ist nicht das Problem, sondern die restlichen Autos auf der Autobahn, die damit nicht umgehen können.
Kaum fällt mal ne Flocke bei den Flachländern vom Himmel, ist sofort Chaos ;D

So, nach 6 Stunden Fahrt bin ich wieder zuhause angekommen aus Hamburg.
Hotel in Wilhelmsburg war sehr gut, Bus und Zuganbindungen in die Innenstadt waren auch kein Problem.
Als wir Freitag ankamen sind wir nach dem Einchecken im Hotel erstmal in die Innenstadt gefahren und haben uns Jungfernstieg, Rathaus, Reeperbahn etc. mal bei Tageslicht angeschaut um abends schon zu wissen, wohin wir gehen würden.
Entschieden hatten wir uns für den Jungfernstieg, da man an der Alster schön das Feuerwerk angucken könnte.
22:30 sind wir dann los und gegen 23 Uhr angekommen.

Erster Eindruck: ist schon Neujahr ? Überall wurde schon mächtig geballert. Direkt am Jungfernstieg wurde es tatsächlich etwas gefährlich, als wir die Querschläger in Form von Raketen und Böllern bemerkten. Der vorbeifahrende Polizeiwagen wurde um etwa 1 Meter von einer Rakete verfehlt, die vor dem Auto explodierte (nicht in der Luft, sondern auf dem Boden).
ich rechnete mit einer anstürmenden Meute von Polizei, aber nee, die fuhren langsam weiter. Als Kleinstädter wie ich ist man sowas nicht gewöhnt.
Weiter gings am Ufer der Binnenalster entlang, wo uns ein etwa 6 jähriger Junge einen Böller vor die Füße warf. Viel hätte nicht gefehlt und ich hätte mich schützend auf meine Freundin werfen müssen.
Ich traute meinen Augen nicht, als ich den Vater des Jungen sah, wie er laut über mich und meine Freundin lachte und dem Jungen noch 2 Böller in die Hand gab.

Naja und dann um Punkt 12 brach das Inferno über uns herab. Sowas war für mich bis dato unvorstellbar. Chaos egal wo man hinsah. Wir standen in der Nähe des 4 Jahreszeiten Hotels und versuchten unser nacktes Leben zu retten, weil überall um uns herum Raketen und Böller und Feuerwerke gestartet wurde, völlig ohne Rücksicht auf Verluste. Die Autos auf der Straße, welche vor 2 minuten noch fuhren, standen kreuz und quer mit Warnblinkanlage auf der Straße rum, der Krankenwagen mit Blaulicht kam nicht von der Stelle und ein weiterer Polizeiwagen rammte mutwillig einen parkenden PKW und raste davon.

Das Wort "Kriegszustand" trifft die Situation bestens, die wir auf dem heimweg am Jungfernstieg auffanden. Menschenmassen bewarfen sich gegenseitig mit gezündeten Böllern, Raketen schossen über den Boden und der Rauch in der stinkenden Luft brannte massiv in den Augen (die U-Bahn Station konnte ich nur erahnen, zu sehen war wegen dem Rauch fast nix mehr).
Schützend stürzten wir uns hinunter in die U-Bahn, aber sofort musste das Trommelfell leiden. Dort schien es irgendwem Spaß zu machen, die dicksten Böller zu zünden.
Naja, wir schafften es dann bis zur Station Wilhelmsburg, wo das Chaos erneut zuschlug, wenn auch nicht mehr ganz so schlimm.
Um 1:30 waren wir am Hotel angekommen, und tatsächlich lebten wir noch. Als Bürger einer Kleinstadt, die eher ländlich gelegen ist, kann man sich sowas wirklich nicht vorstellen.
Das war ne Erfahrung wert :-)