na jetzt haste ja was losgetreten
los erzahl mal was ;D
die fragen haste ja schon gestellt ;D ;D
So,
dann mal eine kurze Aufstellung:
Ich habe in der freien Werkstatt eines Kfz-Meisters, der hauptberuflich bei Kassels größter VW- und Audi-Werkstatt arbeitet (wartet alle VWs/Audis in der Familie), auf Autogas umrüsten lassen. Zuvor habe ich mich - im Prinzip schon vor dem Autokauf, also ca. ein Jahr lang - in mehreren Foren in die Thematik eingelesen und diverse Angebote eingeholt. Gleichzeitig habe ich mich informiert, welcher Anlagentyp am besten für mein Fahrzeug geeignet ist.
Letzten Endes fiel meine Wahl auf eine Anlage des Herstellers "Icom", bei der das Gas direkt flüssig eingespritzt wird. Bei der weiter verbreiteten "Prins"-Anlage und den meisten Konkurrenzprodukten gelangt das Gas zunächst in einen Verdampfer und dann gasförmig in den Motorraum. Vorteil der Flüssigeinspritzung ist dagegen, dass der vom flüssig eingespritzten Benzin bekannte Kühleffekt erhalten bleibt, der Motor also keine höheren Temperaturen abzuführen hat - erschien mir sinnvoll. Ansonsten ist noch eine Besonderheit der Icom-Anlage, dass sie das normale Motorsteuergerät mitnutzt - es wird einfach 55 Sekunden nach Motorstart automatisch über ein Zeitrelais auf Gas umgeschaltet. Andere Anlagen haben ein eigenes, programmierbares Steuergerät, man kann darüber streiten, welche Lösung eleganter ist.
Der Umbau lief wunschgemäß ab: Zunächst große Inspektion mit Ölwechsel, im Anschluss Einbau der Icom-Anlage, Tankstutzen neben dem Benzinstutzen unter der Abdeckklappe (von außen unsichtbar, zum Tanken wird ein Adapter eingeschraubt), in der Reserveradmulde ein 70L-Tank. Soweit so gut, doch gab es zunächst Probleme, weil das Kaltstartverhalten schlecht und die Warnleuchte des Steuergeräts an war. Ursache: Die verbauten Düsen (Icom liefert mehrere Sätze in verschiedenen Größen mit) waren zu klein, das Gemisch verglichen mit Benzin zu mager - hatte sich das Steuergerät mit der Fahrt angepasst, war beim nächsten Start mit Benzin das Gemisch zu fett. Nach Einbau der nächstgrößeren Düsen war das Problem beseitigt - und das Sparen konnte beginnen.
Der Spaß hat für meinen Audi A6 (4.2 V8 ) etwa 2750 Euro gekostet, inkl. TÜV-Eintragung. Meine Erfahrungen nach etwa 7000 km Fahrt mit Gas:
- Der Motor läuft mit Gas etwas ruhiger (leiser), im Stand ist das nach dem Umschalten deutlich zu hören.
- Der Verbrauch ist von ca. 13,5 Liter Benzin auf etwa 15 Liter Gas gestiegen - wie bisher mit gelegentlichen Ausreißern nach oben oder unten.
- Von einer Leistungsabnahme konnte ich nichts spüren. Vielleicht wäre auf einem Prüfstand was zu ermitteln.
- Nach den beschriebenen Problemen am Anfang lief alles glatt.
- Auf www.gas-tankstellen.de sind bisher ca. 3400 Autogas-Tankstellen gelistet. Bisher musste ich zum Tanken noch keine Umwege fahren, in meinem Umkreis weiß ich inzwischen, wo ich fündig werde.
Meine Treibstoffkosten liegen im Umkreis - je nach Tankstelle - jetzt bei 62,9 bis 69,9 Cent pro Liter. Das heißt, 15 Liter Gas kosten mich dann etwa 10 Euro. Für die bisherigen 13,5 Liter Benzin (Super Plus) hätte ich bei einem Preis von ca. 1,39 Euro pro Liter etwa 18,75 Euro zu zahlen. Anders gesagt, eine Ersparnis von 8,75 Euro auf 100 km - die Kosten der Anlage sollte ich also nach ca. 30tkm wieder eingefahren haben, wozu ich - ab Anlageneinbau - deutlich unter zwei Jahren brauchen werde.
Wenn Ihr wollt, kann ich nächstes WE (Digicam liegt bei meinen Eltern) mal ein paar Bilder vom Umbau einstellen. Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung!
Gruß Hannibal