• 23.06.2025, 19:58
  • Registrieren
  • Anmelden
  • Sie sind nicht angemeldet.

 

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: Aqua Computer Forum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

salieri

Senior Member

Gedicht

Donnerstag, 25. Dezember 2003, 01:29

Advent


Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken,
Schneeflöcklein leis herniedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.
Und dort vom Fenster her durchbricht
den dunklen Tann ein warmes Licht.
Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
So kam sie mit sich überein:
am Niklasabend muß es sein.
Und als das Rehlein ging zur Ruh',
das Häslein tat die Augen zu,
erlegte sie direkt von vorn
den Gatten über Kimm und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase
und ruhet weiter süß im Dunkeln,
derweil die Sternlein traulich funkeln.
Und in der guten Stube drinnen
da läuft des Försters Blut von hinnen.
Nun muß die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied
(was der Gemahl bisher vermied) -,
behält ein Teil Filet zurück
als festtägliches Bratenstück
und packt zum Schluß, es geht auf vier,
die Reste in Geschenkpapier.
Da tönt's von fern wie Silberschellen,
im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist's, der in so tiefer Nacht
im Schnee noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten!
He, gute Frau, habt ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?
Des Försters Haus ist tiefverschneit,
doch seine Frau steht schon bereit:
Die sechs Pakete, heil'ger Mann,
's ist alles, was ich geben kann.
Die Silberschellen klingen leise,
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerze brennt,
ein Sternlein blinkt - es ist Advent.

(Vicco v. Bülow alias Loriot)

;D
CoALa CuBe is comming soon Status:50 Prozent Bis jetzt investierte Zeit:200+ Stunden ... Selfmade CaseCon

NaliWarCow

Senior Member

Re: Gedicht

Donnerstag, 25. Dezember 2003, 01:58

lol net schlecht net schlecht^^

Tahigwa

Senior Member

Re: Gedicht

Donnerstag, 25. Dezember 2003, 02:49

Hi

Nicht schlecht ist schon eine gewaltige Untertreibung....

Besser geht´s nimma!

Immerhin ist dies Gedicht vom unerreichten Meister
des subtilen Humors in deutscher Sprache-
Viko von Bülow alias Loriot. ;D

Tahigwa

Zitat

* We die only once, and for such a long time. *Moliere*
A64 NC3500+ 939 zu verkau

Dragonclaw

God

Re: Gedicht

Donnerstag, 25. Dezember 2003, 12:07

Zitat von »Tahigwa«


Immerhin ist dies Gedicht vom unerreichten Meister
des subtilen Humors in deutscher Sprache-
Viko von Bülow alias Loriot. ;D

Tahigwa



sgibt allerdings verschiedene versionen ;)
Verwende keine sinnlose Gewalt. Hol einen größeren Hammer.

Eumel

God

Re: Gedicht

Donnerstag, 25. Dezember 2003, 13:24

Loriot ist immer wieder ein Hochgenuss ;)

MfG
"I've always said, the Web is the sum of all human knowledge plus porn.", Ron Gilbert
UltraStar Manager 1.7.2 | Infos zu meinem PC | .o0 DeathSpank 0o.

Jornada

Senior Member

Re: Gedicht

Donnerstag, 25. Dezember 2003, 13:31

Das ist zu geil ;D
Du gehst nicht zufällig auf die Mies van der Rohe Schule

Unser Wirtschaftslehrer hat uns das in der letzten Stunde vor Weihnachten vorgelesen.
Das war echt der Brüller schlecht hin

salieri

Senior Member

Re: Gedicht

Donnerstag, 25. Dezember 2003, 13:57


wir(ich+ schwestern) sagen weihnachten immer noch aus tradition ein gedicht auf(oder vor)
und dieses jahr haben wir uns eben dieses mal ausgesucht 8)
CoALa CuBe is comming soon Status:50 Prozent Bis jetzt investierte Zeit:200+ Stunden ... Selfmade CaseCon

JimKnopf

Senior Member

Re: Gedicht

Donnerstag, 25. Dezember 2003, 16:08

Weihnachtsfreuden sind hernieden
Auch Mechanikern beschieden,
Oder ob am Weihnachtstag
Auch noch jemand streiken mag?

Unser Held, ein Ingenieur,
Meint, das ist doch gar nicht schwer.
Reichen würd' ein Baum und Lichter,
Und die Krippe, etwas schlichter.

Unser Held springt schnell auf's Pferd,
Packt sich ein, was sich nicht wehrt,
Säge, Seile, Balken, Stab,
Was Mechanik so ergab.

Dann wird in den Wald geritten,
und ein Bäumchen freigeschnitten.
Und das nennt man nach dem Ritt -
Ganz genau: Den Ritterschnitt.

Manch Student muss sich da zwingen,
denkt an Götz von Berlichingen:
"Dieser Freischnitt, sagt es ihm,
Kann mich... " - steht im Goethe drin.

Nach dem Schnitt ist drauf zu dringen,
Alle Kräfte anzubringen,
Und der Ingenieur, ganz toll,
hat auch davon Taschen voll.

Doch es weht ein steifer Wind,
Und der Baum fällt gar geschwind,
Denn der Meister merkt ergrimmt:
Baum war statisch unbestimmt.

unser Held, nun leicht pikiert,
War halt nur auf Kraft fixiert.
Hatte, und das war vermessen,
Die Momente glatt vergessen.

Fragt sich, wo der Baum schon liegt,
Wie er ihn nach Hause kriegt.
Und merkt dann ganz elegant,
Reibung? Ist mir unbekannt.

Definiert sich seinen Baum,
Also, ja man glaubt es kaum,
Als ein reibungfrei' Problem.
Zieht ihn dann ganz leicht dahin.

Und zu Hause angekommen,
Schnell die Kräfte abgenommen:
Sich als Gegenteil erweist,
Was man kurz den Freischnitt heißt.

Doch was ist der Baume dann,
Wenn das schneiden ungetan:
Ist der Baum halt unfrei dann,
Adhäsiv dann angetan?

Ist gefangen, eingeklemmt,
Ungeschnitten, ungestemmt,
Ist er vielleicht eingespannt,
Oder fest nur, eingerahmt?

Ist getackert er, geklebt,
Eingesperrt oder verwebt,
Ist geschraubt oder genietet -
Fragt sich wer was andres bietet:

Frei, zu schneiden ist nicht schwer,
Doch das Gegenteil wohl sehr.

Unserm Helden ist bekannt,
Dass ein Baum wird eingespannt,
Sucht sich diesmal zu beeilen
Auch Momente zu verteilen.

Dann noch Kerzen an den Baum,
Austariert, schön anzuschau'n,
Muss auf Hebelarme achten,
Und den Baum nicht überfrachten.

Für die Krippe, weil's gefällt,
Wird ein Fachwerk hergestellt.
Man beginnt: Dies ist das Haus ...
Weiter geht's: vom Nikolaus.

Welches, wenn man's richtig nimmt,
gänzlich statisch unbestimmt.
Doch das stört uns ja nicht ständig,
Und ist damit nicht notwendig.

Noch ein Glühwein mit was drin,
Und dann reicht das wieder hin.
Allen hier ein frohes Fest,
dass man sich's mal gut geh'n lässt,

Und ein gutes neues Jahr,
Das ist ja nun auch fast da.
Ganz am End' die Lichterkette,
Weil man die ja auch gern hätte:
Sie hängt in der Form, zum Schluss:
Cosínus hyperbolicus!

Ein gedicht frei nach Martin Schargott seines Zeichens Mechaniker.

Jeder Ingenieur wird sich freuen.

gruz
jim
Es gibt zwei arten von Dingen, solche die kaputt sind und repariert werden müssen und solche mit denen man Spielen kann bis sie Kaputt sind und repariert werden müssen