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Onkel Sonnenbrille

Foren-Inventar

Mal wieder ein Crash beim Reno Air Race

Sonntag, 18. September 2011, 17:15

Mahlzeit!

Gestern ist beim Reno Air Race mal wieder eine Maschine abgestützt - nur diesmal leider direkt in die Zuschauertribühne. Die Folge sind bis jetzt 9 Todesopfer und über 50 teils schwer Verletzte... ;(

--> http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,786845,00.html

Die Diskussion im FF dazu: http://www.flugzeugforum.de/forum/showth…-Reno-Air-Crash


Weil im Zuge dessen auch wieder eine kontroverse Diskussion um die Sicherheit auf Airshows geführt wurde, hier die Fakten:
1.: Das Reno Air Race ist keine Airshow im eigentlichen Sinne, sondern eine Rennveranstaltung ähnlich dem Red Bull Air Race.
2.: In den USA gelten andere Vorschriften, hier in Europa sind Airshows spätestens seit Ramstein wesentlich sicherer geworden.
3.: Die Maschinen in der "Unlimited Class" sind hochgezüchtete Rennmaschinen, deren Grundstruktur Flugzeuge aus dem zweiten Weltkrieg sind. Die Piloten betreiben ausschließlich Prototypen auf eigenes Risiko und an denen geht immer mal was kaputt. In der Historie des Reno Air Race gab es schon etliche technische Defekte und eben auch Abstürze & Zusammenstöße in der Luft.
4.: Die "Galloping Ghost #177" war an der Wende vor der Zuschauertribühne über 700km/h schnell, als eine Trimmklappe am Höhenruder brach und das Flugzeug durch eine sogenannte "snap roll" außer Kontrolle geriet (die Maschinen haben nur eine rein mechanische Steuerung). Es wird vermutet, daß durch die kurzzeitigen hohen G-Kräfte im zweistelligen Bereich (über 10G) die Streben unter dem Sitz des Piloten brachen (deswegen ist auf den Bildern kurz vorm Einschlag kein Pilot zu sehen), Jimmy Leeward einen Blackout hatte und deswegen nicht reagieren konnte. Vor ein paar Jahren hatte die "Voodoo" exakt das gleiche Problem gehabt (Trimmklappenverlust), nur war die Maschine nicht getunt und ging nach dem Blackout des Piloten glücklicherweise in einen Steigflug über (der Pilot kam erst in 9000ft wieder zu Bewußtsein).
5.: Das Alter des Piloten spielte bei dem Unglück keine Rolle, da Air-Race-Piloten wesentlich häufiger in der Luft sind (Flugpraxis) und jeden 25-jährigen Kampfpiloten in die Tasche stecken können. Außerdem wurde bei dem Unglück ja schon relativ schnell von einer technischen Ursache ausgegangen.
6.: Daß die Maschine nicht in einem riesigen Feuerball explodiert ist, ist für die Überlebenden ein riesengroßes Glück! Vermutet wird, daß der wegen dem andersartigen Kühlsystem (Stickstoff-Verdampfung statt Wasserkühlung) an Bord befindliche Stickstoff Schlimmeres verhindert hat. Der Treibstoff (Avgas-Methanol-Wasser) brennt normalerweise wie Zunder.


Hier noch ein Video, wo man die "snap roll" mit anschließendem Einschlag sieht (Achtung, auf eigene Gefahr anschauen!): http://edition.cnn.com/video/?/video/us/…wilson&iref=NS1


Das zeigt mal wieder auf sehr dramatische Weise, wie gefährlich diese Luftrennen sein können. Es ist nur diesmal verdammt bitter, daß auch Zuschauer mit in den Tod gerissen wurden... :S



PS: Auch auf den "richtigen" Airshows gibt es ab und zu noch Abstürze, so wie auch gestern in Martinsburg, USA. Außer dem Piloten gab es hier glücklicherweise keine anderen Opfer zu beklagen: http://www.journal-news.net/page/content…/id/567728.html
Die Weisheit des Tages: "Nein, ISDN ist nicht die Abkürzung für 'Ich seh da nix'..." ^^

"10 Stunden harte Arbeit sind nix für ne Bürotussi wie mich..." - Chewy

Jogibär

God

Sonntag, 18. September 2011, 22:34

Ich finde es auch total traurig, kann mir aber kaum vorstellen dass eine abgerissene Trimmklappe die Ursache für den Absturz ist. Die hat meiner Ansicht nach viel zu wenig Angriffsfläche als so eine starke Auswirkung auf die Steuerung haben zu können. Der Rest der Höhenruder hätte wenigstens eine Rotation und Hochziehen der Nase des Flugzeugs bewirken müssen wegen der unterschiedlichen Angriffsfläche für die Luft. Mhhhh........aber ich bin kein Pilot, vielleicht sieht es bei der Geschwindigkeit wirklich so kritisch aus.

Onkel Sonnenbrille

Foren-Inventar

Montag, 19. September 2011, 00:04

Japp, aber das sind leider die Risiken dieses Sports. Crashzellen wie bei den Hydroplanes oder Monocoque wie in der Formel 1 haben diese fliegenden Oldtimer ja nicht - und einen Schleudersitz schon gar nicht...

Zur Trimmklappe: Bei über 700km/h hat so ne kleine Fläche sehr wohl eine große Wirkung. Warbird-Piloten (und auch alle Piloten mechanisch gesteuerter Flieger) nutzen die Trimmklappen dazu, um schlichtweg die Ruderkräfte zu minimieren. Die "Galloping Ghost" z.B. musste bei Vollgas fast voll auf Tiefe gedrückt werden, um nicht nach oben weg zu steigen. Bei den hohen Kräften in den Kurven kann es durchaus passieren, daß es dem Piloten bei plötzlichem Verlust der Trimmklappe schlichtweg den Knüppel aus den Händen schlägt und er wegen der unkontrolliert auftretenden hohen G-Kräfte kurzzeitig das Bewußtsein verliert (Blackout). Man sollte ja auch bedenken, daß diese Geschosse mehr als doppelt so schnell wie die Kunstflieger beim Red Bull Air Race unterwegs sind und die ziehen ja schon bis zu 13G...
Aber die haben dann eher andere Probleme, wenn sie es übertreiben - das Ganze nennt sich dann "Strömungsabriss bei hohen Kurven-G-Kräften". Im Falle von Matt Hall ging es glimpflich aus, als er 2010 in Windsor sein Flugzeug aus eben diesem "G-stall" gerade noch so abfangen konnte: http://www.redbull.com/cs/Satellite/en_I…021242862357580
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"10 Stunden harte Arbeit sind nix für ne Bürotussi wie mich..." - Chewy

ThaDog

God

Montag, 19. September 2011, 03:43

Traurig was da in Reno passiert ist, aber wie unser Onkel schon sagte haben die Amis eine andere "Sicherheitsstufe" als wir in Europa.
Reno ist bekannt für Spektakuläre aber auch eben gefährliche Flugshows wo immer mal wieder was passiert.
Mein Beileid für die betroffene Leuten.

Das was 2010 Matt Hall passiert ist war echt extrem knapp.
Wie er die Kiste noch in letzter Sekunde abfängt ist unglaublich und reiner Instinkt.
Zeit zum überlegen hatte er bestimmt nicht mehr.
So ein Stall endet eigentlich immer Böse.
Ich hasse Apple ;) --- 15" MacBook Pro Retina (2014) 2,8 GHz Quad-Core Intel Core i7 Prozessor (Turbo Boost bis zu 4,0 GHz), 16GB Ram, 1TB SSD, NVIDIA GT 750M mit 2 GB GDDR5 --- 13" MacBook Pro Retina (2014) 3,0 GHz Dual-Core Intel Core i7 Prozessor (Turbo Boost bis zu 3,5 GHz), 16GB Ram, 1TB SSD --- iPad mini "White", 64 GB Wifi --- iPhone 6, 128 GB "White" --- Apple TV (2012) --- Airport Extreme --- Time Capsule 2 TB --- Apple Rockt :thumbsup: --- 05.10.2011 - R.I.P. Steve Jobs :(

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