Folge
Eine Folge ist i. d. R. eine Abbildung von den natürlichen Zahlen in eine Zielmenge X (z. B. die reellen Zahlen).
Diese Abbildung ist in deinem Fall z. B. durch die Vorschrift n -> 2+3/n^2:=C
n gegeben, das heißt jeder natürlichen Zahl n wird die reelle Zahl C
n=2+3/n^2 zugeordnet.
Konvergenz und Grenzwert einer Folge
Eine Folge reeller Zahlen (a
n) konvergiert gegen den reellen Grenzwert a, falls zu jedem reellen e>0 eine natürliche Zahl N existiert, so dass für alle natürlichen Zahlen n mit n>N gilt: |a
n-a|<e.
Das heißt, dass man einen noch so kleinen Abstand e zum Grenzwert a wählen kann und trotzdem ein N findet, ab dem sich alle a
n nur noch im Bereich a-e bis a+e bewegen.
In dem Fall schreibt man lim a
n=a oder a
n->a.
Wählt man in deinem ersten Beispiel (a=2) etwa e=0,03, so gilt für alle n>10 (also N=10): |

2+3/n^2) - 2| = |3/n^2| < 0,03.
Natürlich hat man normalerweise keinen Grenzwert gegeben, weshalb es einige Regeln zur Konvergenz gibt. So gilt zum Beispiel (*):
(a
n) und (b
n) reelle Folgen mit Grenzwerten a und b, dann:
- (a
n+b
n) -> a+b
- (a
n*b
n) -> a*b (insbesondere (c*a
n) -> c*a für reelle c)
- (a
n^(-1)) -> a^(-1), falls a != 0 und a
n != 0 für alle n
- (|a
n|

-> |a|
Im ersten Beispiel kann man den Grenzwert also bestimmen wenn man weiß, dass 1/n gegen 0 konvergiert (*).
Dann konvergiert 1/n^2 = (1/n)*(1/n) gegen 0*0 = 0,
3*(1/n^2) gegen 3*0 = 0
und 2+3*(1/n^2) gegen 2+0 = 2
Im zweiten Beispiel sieht die Sache ein wenig anders aus, da n, 3*n, 3*n+1, (-1)^n, 4*n und 4*n+(-1)^n alle nicht konvergieren. Hier macht man sich zunutze, dass man den Bruch (3*n+1) / (4*n+(-1)^n) für jede natürliche Zahl n schreiben kann als (n*(3+1/n)) / (n*(4+((-1)^n)/n))
= (3+1/n) / 4+((-1)^n)/n
Nun wissen wir für die Folge 1/n bereits, dass diese gegen 0 konvergiert, also konvergiert 3+1/n gegen 3+0=3.
Das (-1)^n/n ebenfalls gegen 0 konvergiert folgt aus |

-1)^n/n|=1/n und 1/n -> 0. Somit konvergiert 4+(-1)^n/n gegen 4+0=4.
Insgesamt konvergiert also (3+1/n) / 4+((-1)^n)/n gegen 3/4
Allgemein ist es oft hilfreich, den Grenzwert durch Einsetzen einer "großen" Zahl für n anzunähern und anschließend nachzuweisen. Ausklammern, Kürzen, etc. sind dabei häufig sehr hilfreich.
Wie du jetzt auf "Aufleiten" und "Ableiten" kommst ist mir allerdings ein Rätsel, da es praktisch nichts damit zu tun hat. ???
Binomische Formeln kommen zwar in so ziemlich jedem Bereich mal vor, aber zur Konvergenz fällt mir jetzt keine Aufgabe ein, wo man sie braucht.
naja .. das mit der grenze muss nicht unbedingt immer gegen unendlich gehen.. ... was man sehen will ist ob die funktion stetig ist,
Es ist zwar möglich, die Steigkeit einer reellen Funktion über Konvergenzen zu definieren, das heißt aber nicht, dass jede Konvergenzuntersuchung auch etwas mit Stetigkeit zu tun haben muss
auf deutsch das man sie mit einem stift ohne absetzen zeichnen kann.. die funktion hat also keine sprünge und ist für alle werte definiert.
Bei jeder Abbildung, egal ob stetig oder nicht, muss jedem Element des Definitionsbereiches genau in Element des Zielbereiches zugeordnet werden, d. h. die Funktion muss sowieso für alle Werte definiert sein.
Die Definition der Stetigkeit mit Hilfe des "Zeichnens ohne Absetzen" ist zwar für die meisten Fälle ausreichend aber nicht mathematisch exakt und z. B. bei Stetigkeitsuntersuchungen in einzelnen Punkten häufig absolut unzureichend.
Mag sein, dass dir das klar war, aber ich wollte verhindern, dass Katzenfreund sich Halbwahrheiten merkt
Gruß
derJoe
(*): Beweise hierzu werden bei Bedarf nachgeliefert.
Edit: Zum "Auf- und Ableiten" hier erstmal nur 2 Links:
http://de.wikipedia.org/wiki/Differentialrechnung
http://de.wikipedia.org/wiki/Integralrechnung
Allerdings wird zumindest "Aufleiten", also das Finden einer Stammfunktion, sehr wahrscheinlich kein Stoff der Stufe 11 gewesen sein.