Zitat von »Dino«

ich absolvierte meinen zivildienst im einer forensischen psychiatrie: massregelvollzug für psychisch kranke straftäter.
ich wurde auf der "aufnahme- und kriseninterventions-station" zugewiesen

wow... hatte in meiner zivi-laufbahn zum glück nur mit wenigen psychisch unguten menschen zu tun... aber die hattens in sich... einer von denen hat uns mal das rettungsauto komplett zerlegt in seinem wahn... is dann bei fahrendem auto rausgehupft und ich hab ihn zu fuß durch die innenstadt verfolgen dürfen
sonst hatte ich halt noch ein paar leichen und bissl blut... das übliche halt :

zum thema sozialstatus...
der allein gibt glaub ich noch nicht den ausschlag, wie sich ein mensch entwickelt, sondern wie seine perspektiven aussehen... ich kenn genug leute, die "aus der gosse" kommen und es geschafft haben, sich eine respektable existenz aufzubauen...
aber leider ist es schon wahr, daß wenn man in eher unguten kreisen verkehrt viel zu leicht auf die falschen wege gelangt
viele dieser leute sehen leider einfach nicht die möglichkeiten aus dem milieu auszubrechen - denn die möglichkeiten gibt es!
allerdings müßte man sich dann von all den sogenannten kumpels distanzieren, denn wenn man von leuten umgeben ist, die ihre situation zwar nicht akzeptieren aber auch nichts dran ändern können/wollen, dann wird man durch die immer wieder heruntergezogen...

das problem ist glaub ich, daß menschen die in unguten "schichten" leben, an einer finanziellen grenze existieren:
es ist zu wenig, um ein gutes leben zu führen, aber zu viel um zu verhungern
und deswegen werden sie von allein nur selten die kraft aufbringen, etwas dagegen zu tun... 95% aller haushalte hat einen fernseher (überlegts euch das mal!) und verhungern muß bei uns echt niemand
wenn man sich die einkommens-diskrepanzen anschaut in den letzten 10 jahren, merkt man, daß die oberen 10% bissl mehr kriegen, die unteren 10% aber weniger!!!
die sogenannte mittelschicht wird über kurz oder lang aussterben wenn das ganze so weitergeht... wir werden eine kleine reiche oberschicht und eine gigantische arme masse haben... 10-20 jahre oder so, dann wirds soweit sein!

soviel zum thema soziales gefälle

bye,
schweindi

PS: au mann ich brauch mein frühstück, bin schon wieder so pessimistisch :

Ich glaube, daß ist ziemlich schwer, aus seinem Umfeld auzubrechen: All die Kontakte, die einem bis jetzt Halt bzw. Stärke gegeben haben aufgeben, umziehen, neuen Job suchen...
Kostet alles Überwindung, Geld und Nerven. Dazu kommt, daß - zumindest wenn Du wirklich von ganz unten kommst - Du gegen Vorurteile Deines neuen Arbeitgebers, Vermieters, Nachbarn etc. zu kämpfen hast.
Außerdem muß man ja erstmal das Bewußtsein haben, was aller schief läuft und in Zukunft besser gemacht werden kann.
Natürlich gibt es immer Menschen, die es geschafft haben, wie Du selber sagst. Aber der Großteil kriegt es eben nicht hin.

Daß die Mittelschicht immer mehr verschwinden wird, und der Großteil der Bevölkerung zugunsten einer Minderheit veramen wird, wurde schon vor ca. 150 Jahren von einem bärtigen Kerl aus Trier prophezeit, da bin ich skeptisch. Uns ging es noch nie so gut wie im Moment (auch wenn man täglich was anderes liest). Dast heißt natürlich nicht, daß es allen gut GENUG geht.

@m@jor: Da bisat Du dann aber wieder bei der Unsicherheit und der daraus resultierenden Überforderung, die durch "Luxusgüter" und einen entsprechenden Lebensstandard kompensiert werden soll. Das fmag dann allerdings dazu führen, daß das durch Kriminalität finanziert wird.
Im Gegensatz zur "Einstiegsdrogentheorie", an die ich nicht so recht glauben will, gibt es bestimmt so etwas wie ein Einstiegsvergehen, z. B. Ladendiebstahl.
Wenn das Unrechtsbewußtsein erstmal verschoben ist, kann man sich bestimmt eher mit dem Gedanken an härtere Straftaten "anfreunden".

Zitat von »KampfSchwein«

...wir werden eine kleine reiche oberschicht und eine gigantische arme masse haben... 10-20 jahre oder so, dann wirds soweit sein!...

das ist ja genau derselbe ausgangspunkt wie vorm 2. weltkrieg. die bevölkerung is unzufrieden und dann brauch nur einer versprechungen machen, arbeitsplätze besorgen, die nur eigennutz bringen und schon sind alle (ohne zu merken was läuft) wieder zufrieden. und genug ausländer, auf die man das ganze schieben kann, sind ja auch wieder da. also, alle mitläufer werden wohl bald wieder das rad weiterdrehen und uns ins unglück stürzen...

ui
finde den thread immer besser
weiter so jungs

stimme hier vielen leuten zu!
die perspektiven für jungendliche ausländer sind hier wirklich net rosig :-/

hi

häbe mir auch nicht gedacht, das mein zivijob so schlimm/interessant sein würde. nach den 13 monaten hat man aber wirklich etwas für das leben gelernt. schlimm wird es nur, wenn man "unverbesserliche" vor sich hat. es gab einen "typ krankheit", den ich als "strassenköter" bezeichnen würde, haben nur beissen gelernt, nichts anderes. ein leben lang auf der strasse, keinen der zu einen hält, was will man von denen erwarten...

dino

versteh mich jetzt net falsch, aber dieses aus dem weg gehen kommt manchmal echt scheisse rüber!

gerade weil du die straßenseite wechselst, sehen die doch das die bei dir stress machen können , weil du angst hast, oder weil sie denken, das du ein problem mit denen hättest!

also ich würde mir auch ein wenig doof vorkommen wenn jeder die straßenseite wechselt um an mir und meinen freunden vorbeizugehen

also ich muss ja sagen das ich mich sogar in ddorf hinterm bahnhof (zw. marokkanischem süsswarenladen & puff) noch sehr sicher fühle.

anders empfand ich das dieses jahr als ich in vancouver waren.
wir waren mit dem rad unterwegs, kannten uns am ersten abend null aus, und sind dann durch eine touri-gegend gefahren (gastown).
das prob: 2 strassenblöcke zu weit gefahrn, und wir waren an einem häuserblock der von obdachlosen besiedelt war. also wie man sich das vorstellt, pappschachteln, kleine hütten auf dem bürgersteig.
naja gasgeben, durch, nix passiert.

man muss schon aufpassen das einem keiner auf crack oder heroin in die arme fällt, am seabus terminal wurd ein besoffener von 3 streifenwagen weggebracht.

was erschreckend ist, ist der wechsel zw "guter" und "versiffter" gegend.

an dem abend wurd uns noch ein rad geklaut (stand vor nem cafe & hellbeleuchtetem bürogebäude mit pförtner..), das war das sahnehäubchen, und der grund am nächsten tag zur polizeiwache und damit in eine noch schlimmere gegend zu müssen (am abend hat uns jm davon abgeraten...).

da sieht man dann auch jm um 11h morgens sein crackpfeifchen rauchen, während man im bus vorbeifährt, und denkt sich man könnt in den 2t-handläden ja mal nach seinem rad sehen... leider gabs da keine andere strassenseite auf die wir wechseln konnten ohne über dergleichen leute zu stolpern.

dabei hatte ich aber nie die angst das mich jm sinnlos verprügeln wollte, eher ausrauben, und natürlich ein wenig angst weil wir ja ein mädel dabei hatten.

und da seh ich den unterschied zu unseren deutschen prolls, die ärger haben/machen wollen.
da scheint es ja an was anderem zu fehlen als am materiellen.

vielleicht ist diese sicherheit ja auch frustrierend, hier muss keiner angst um seine existenz haben, essen und im warmen übernachten können wir auch wenn wir keinen job haben.
es gibt also keinen besonderen grund sich anzustrengen, dann aber auch keinen grund auf sich selbst stolz zu sein.

Zitat von »Searcher78«

Also wenn da ne Gruppe Ausländer steht, die den Brügersteig komplett dicht machen, soll ich hingehen und fragen, ob sie mich mal durchlassen könnten? Und dann die Antwort:"Hast du ein Problem?" Der Rest dürfte bekannt sein......

also wenn du so denkst, dann versteh ich schon warum die stress machen!

gruppe von ausländern bedeutet doch net gleich stress!

es gibt in der psychologie son schönen ausdruck.. ist mir nur entfallen
so was ähnliches wie dei "selffulfilling prophecy".

wenn man jm lange genug sagt das er gut aussieht, dann wird er das irgendwann selber glauben.
wenn man jm of genug sagt das er auf rothaarige männer steht, wird er das irgendwann.
wenn man jm oft genug sagt, er sei ein scheiss-ausländer, der nur ärger machen will, dann wird er das irgendwann.

ist nur die frage im einzelfall, ob man einen deeskalations-kurs fährt, wenn man die strassenseite wechselt, oder jm damit signalisiert, das man meint er wär jm, der nur ärger sucht...

lol
so deutlich hast du dich in dem anderen post net angehört!
und ich bin der ansicht das man dieses "der türke/albaner/deutsche/..." einfach weglassen sollte!!

es spielt doch keine rolle aus was für nem land die idioten stammen, die son stress machen!

Das ist auch wieder typisch Deutsch: "Daran können wir nur selbst schuld sein"

jo
das is aber auch echt scheissa!
ich tick zwar net direkt aus und töte den typen, aber son schwachsinn muss net sein!!!
aber da sieht man halt auch die enge bindung zwischen eltern und kindern und den algemeinen zusammenhalt einer familie