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kann krieg die bessere alternative sein?

Dienstag, 25. März 2003, 14:03

tach zusammen!
während des server-umzuges wollte ich einen "kleinen" text zum irak-krieg schreiben. leider zog sich der umzug länger hin, als erwartet, und so wurde mein text ebenfalls viiieeeel länger als geplant. ich konnte ihn ja nicht posten, und hatte somit ausreichend gelegenheit, ihn zu überarbeiten und zu erweitern ...

inzwischen hat sich die lage im irak bereits verändert (und zwar in richtung meiner befürchtungen). ich habe den text jetzt trotzdem geposted, weil ich's nicht über's herz gebracht habe, soviel geschreibsel einfach auf den müll zu werfen ...



zwei dinge vorab:

erstens:
im krieg stirbt als erstes die wahrheit. selbstverständlich verfüge ich nicht über weltexklusive wahrheiten, sondern muss mich an (kritische) berichterstattung in den medien halten. wenn hier also jemand nach dem motto "das ist doch US-propaganda" kommt, so sei er versichert, dass auch ich den krieg für ein äußerst schmutziges "geschäft" (vielleicht sogar im wahrsten sinne des wortes) halte - mit sicherheit geschehen im irak grausame, fürchterliche dinge, die sich NICHT in den medien widerfinden, weil die USA dies zu verhindern wissen. aber niemand soll erwarten, dass ein krieg ohne menschliches leid zu führen ist.

zweitens:
das bringt mich zu meiner zweiten vorab zu klärenden position: ich war und bin gegen diesen krieg. ich glaube dem deutschen außenminister, wenn er sagt, es habe eine verwirklichbare nicht-kriegerische option gegeben, den irak zu kontrollieren. "kontrollieren" bedeutet, die gefahr zu bannen, die von saddams regime sowohl für die bevölkerung des irak als auch für die restliche welt ausgeht (nämlich die berüchtigte verbindung von menschenvernichtungswaffen in der hand von terroristen). die usa haben diese nicht-militärische option ausgeschlagen, und das wahrscheinlich nicht erst im zuge der gescheiterten diplomatie, [url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,238643,00.html]sondern schon viel früher[/url].
dieser krieg wird sich nicht mehr aufhalten lassen. anstelle einer undifferenzierten "no war"-position halte ich es für angebracht und angemessen, den tatsächlich stattfindenden krieg zu untersuchen. für das problem saddam wurde das mittel krieg als lösungsweg gewählt. noch einmal: das halte ich für falsch!



kann krieg die bessere alternative sein?
oder ist das "verrechnen" von tatsächlichen und vermuteten zukünftigen toten moralisch-ethisch verwerflich?


die militärischen erfolge der USA im irak sind bisher ziemlich beeindruckend. die USA führen zur zeit tatsächlich einen präzise gesteuerten, kontrollierten, für beide seiten bisher relativ verlustarmen krieg. man bedenke: der vormarsch und militärisch-taktische fortschritt der amerikaner ist massiv. bisher sind wahrscheinlich über 100.000 (!) alliierte soldaten im irak vorgedrungen. die amerikanischen und britischen truppen stehen mehrere hundert kilometer tief im irak. spezialeinsatzkommandos haben abseits der großen boden-offensive vom süden des irak richtung bagdad verschiedenste militärische einrichtungen im irak erobert, besetzt und gesichert (so zum beispiel zwei militärische flugplätze in der westlichen wüste). weite teile der irakischen kommando- und kommunikationsinfrastruktur sind zerstört oder unter schwerem beschuss. wahrscheinlich tausende irakischer soldaten habe sich kampflos oder nach nur geringem widerstand ergeben.

auf der seite des "kriegsfortschritts" ist man (in nur wenigen tagen) also bereits ziemlich weit gekommen. aber wie sieht es bisher auf der seite der menschlichen verluste aus? nach allem, was in den medien berichtet wird, ist das ausmaß der "human casualties" bisher vergleichsweise gering. natürlich ist es asymmetrisch verteilt: einigen zehn schwer verwundeten oder getöteten aliierten soldaten stehen sehr wahrscheinlich stärkere irakische verluste gegenüber. zudem sind auf irakischer seite einige hundert opfer unter den zivilisten vor allem in bagdad zu beklagen. man verstehe mich nicht falsch: ich halte immer noch jeden einzigen toten menschen im irak für unnötig. daher verbieten sich formulierungen wie "erfreulich gering", denn "erfreulich" ist der tot von selbst menschen keinesfalls.

ich habe mir mal erlaubt, mir selbst die folgende frage zu stellen: was ist, wenn es den amerikanern gelingt, innerhalb der nächsten sagen wir zwei wochen bagdad vollständig zu erobern, und den irak unter militärische kontrolle zu kriegen? wenn der krieg dann vorbei ist?
There is no way to happiness - happiness is the way (Buddha)
The key to living a lazy life is being lazy (Peter Tosh)
The aim of life is to live, and to live means to be aware, joyously, drunkenly, serenely, divinely aware. (Henry Miller)

Re: kann krieg die bessere alternative sein?

Dienstag, 25. März 2003, 14:04

[list]> und wenn die amerikaner und briten nur wenige hundert mann verloren haben?

> wenn insgesamt nur einige tausend irakische soldaten gefallen sind? von denen zudem ein nicht unbedeutender teil ein monströses regime loyal verteidigt hat, weil sie einer priveligierten schicht von elite-soldaten angehören, denen es wirtschaftlich bedeutend besser geht als dem überwiegenden teil der bevölkerung.

> und sich die verluste in der irakischen zivilbevölkerung auf einige hundert oder vielleicht wenige tausend begrenzen ließen?[/list]
mal ehrlich: einige hundert zivilisten, dafür braucht saddam kein halbes jahr!

ich habe mir in der folge die frage gestellt (und ich habe sie mir noch nicht beantworten können), ob es unter solchen voraussetzungen nicht vielleicht doch gerechtfertigt ist, diese opfer in kauf zu nehmen, um zukünftiges leid zu verhindern: wieso ist die position, saddam an der macht zu belassen - und zwar unter inkaufnahme weiterer opfer seines innerstaatlichen terrors sowie seiner unterstützung exterritorialen terrorismus - der interventionsentscheidung der amerikaner und briten moralisch überlegen?

weiter oben habe ich geschrieben: "ich war und bin gegen diesen krieg." jedoch bin ich mir im moment meiner position nicht mehr sicher. vielleicht ist krieg doch eine - wenn auch "schwer ertägliche" - lösung des problems saddam hussein?

ich bin der ziemlich festen überzeugung, dass das erklärte kriegsziel der der amerikaner, saddam von der macht zu entfernen eine conditio sine qua non auf dem weg der neutralisierung der terroristischen gefahr wie auch der befreiung des irak von diesem gewaltregime darstellt.

saddam hussein wird sich nur mit gewalt zwingen lassen. wie lange soll man noch zuschauen? auch unter einem strikten UN-kontrollierten abrüstungsregime würde man saddam, und damit sein terror-regime vorest an der macht belassen müssen. mit friedlichen mitteln lässt sich dieser mann nicht entfernen.

ohne eine entfernung saddams lassen sich also weder das ziel einer verringerung der weltweiten bedrohung durch terroristen noch die befreiung der irakischen bevölkerung bewerkstelligen. vielleicht ist dies mittels nicht-kriegerischer maßnahmen doch möglich, durch die langsame demokratisierung des irak, durch die versorgung der bevölkerung mit unabhängigen informationen, durch die aktive durchsetzung von menschenrechten durch die UN, durch die aktive beendigung von folter und hinrichtungen durch UN-truppen. das würde ohne eine massive militrärische bedrohung, die zur zeit ohne die amerikaner einfach nicht durchführbar ist, nicht funktionieren. und es würde jahre dauern, und während dieser zeit bliebe saddam viel zeit, die sowohl die eigene bevölkerung zu foltern und zu töten als auch weiterhin mit terroristen zu kooperieren und diese zu unterstützen.

ist da ein "kontrollierter krieg" mit schnellem erfolg nicht die "humanere" alternative?

natürlich geht es amerika, wenn es den irak angreift, nicht nur um "präventive verteidigung" und die befreiung des irakischen volks, sondern gleichzeitig um geostrategische und auch wirtschaftliche interessen. ansonsten müssten sie - insbesondere unter humanitären gesichtspunkten - in zig weiteren vor allem afrikanischen staaten ebenso intervenieren, [url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,228791,00.html]zum beispiel in liberia[/url].

ich bin weiterhin gegen den krieg. dies speist sich nicht nur aus der unmoralischen inkonsequenz der amerikanischen wie der welt-politik hinsichtlich der notwendigkeit humanitärer und friedenssichernder (militärisch unterstützer!) missionen in vielen anderen ländern der welt. sondern auch aus der vermutung, dass - wenn der "kontrollierte krieg" in die hose gehen sollte, er absolut kontraproduktiv im kampf gegen den terrorismus sein wird, weil er (a) die gesamte region sowie möglicherweise weite teile des muslimisch geprägten asien/ozeanien massiv destablisieren wird, und (b) für hunderte und tausende neuer terroristen sorgen wird.

in nur wenigen tagen, vielleicht wochen, wenn es zum kampf um bagdad kommt, werden wir wissen, ob amerika zu einem "kontrollierten krieg" fähig ist. oder ob die welt zehn- und hundertausende tote zu beklagen haben wird.
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Re: kann krieg die bessere alternative sein?

Dienstag, 25. März 2003, 14:04

hätte ich zu entscheiden gehabt, dann hätte ich den inspektoren noch mehr zeit gegeben. aber ewig kann man in dieser frage nicht warten, gerade im zusammenhang mit dem kampf gegen den terrorismus, und dem schutz der menschen vor terroristischen anschlägen mit massenvernichtungswaffen. saddam IST ein ein mann von der skrupellosigkeit und bösartigkeit eines adolf hitler oder josef stalin. er kooperiert mit terroristen, wenn auch möglicherweise zur zeit nicht oder nur in geringem ausmaß mit al-qaida. das kann sich jedoch sehr schnell ändern: in ihrem abgrundtiefem hass auf den westen (und vor allem auf amerika) stehen sich saddam und al-qaida in nichts nach. zur zeit unterstützt saddam zum beispiel die familien der palästinensischen selbstmordattentäter. er verspricht jedem "kämpfer", der sich zusammen mit unschuldigen zivilisten (israelis oder amerikanern) in die luft sprengt, $ 25.000 für seine familie (s. hier und hier) - angesichts seines geschätzten privalvermögens von einigen milliarden dollar ein unfassbar zynisches angebot! attentäter-sponsoring als billiger zeitvertreib!

was passiert, wenn einem anschlag mit massenvernichtungswaffen in london, in madrid, in den usa nicht wie am 11. september 3000, sondern 300.000 menschen zum opfer fallen? solange saddam an der macht ist, muss man dieses szenario in betracht ziehen. jedoch ist auch nach seiner "entfernung" die gefahr solcher anschläge nicht vollständig gebannt. niemand will sagen, wie wahrscheinlich ein solcher anschlag ist (zumindest wird die öffentlichkeit nicht informiert, für wie wahrscheinlich die sicherheitsexperten solche anschläge halten).

ich wiederhole: noch ist nicht klar, ob amerika den krieg schnell und unter vermeidung größerer verluste an menschenleben gewinnen werden kann. aber WENN dies gelingt, dann bleibt die frage im raum stehen:

ist das "verrechnen" von möglichem zukünftigem mit tatsächlichem, durch einen aktiven krieg verursachtem menschlichem leid in der abwägung für und wider eine entscheidung zur präventiven, kriegerischen intervention erlaubt? vertretbar? vernünftig? wünschenswert?

mfg,
render
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Re: kann krieg die bessere alternative sein?

Dienstag, 25. März 2003, 14:26

ich find den angriff eh paradox

die usa geht davon aus das saddam massenvernichtungswaffen besitzt, aber durch einen angriff forden sie ihn doch geradezu heraus die auch einzusetzen

wer jetzt sagt saddam würde die nicht einsetzen weil gegen menschenrecht oder sonstwas oder moralisch selbst für ihn zu verwerflich (argumente die ich gehört habe)... aha, ich glaube nicht, weil wenn die davon ausgehen dann hätte er die ja auch so nicht eingesetzt und man hätte sich den krieg sparen können

die amis sind soooo doof

abgesehen davon arten solche diskussionen immer aus und das sollen sie hier im forum nicht, also aufpassen *g* sonst macht dinolein dicht!

gh0sty

Senior Member

Re: kann krieg die bessere alternative sein?

Dienstag, 25. März 2003, 15:09

Der Text trifft ziemlich genau meine Meinung zum Krieg...

@Eikman: Natürlich fordert man Saddam in Gewisser weise heraus, diese Waffen einzusetzen. Er hat den USA auch kurz vor dem Angriff mit diesen Waffen gedroht, allerdings dem Rest der Welt weißmachen wollen, dass er diese Waffen nicht besitzt. Da ist ein klitzekleiner Knick in der Logik ::)

Re: kann krieg die bessere alternative sein?

Dienstag, 25. März 2003, 15:13

wobei ich den verstehen kann, wenn die eh schon schiss haben vor den waffen die ich garnicht habe und dann angreifen, dann würd ich denen mit genau diesen waffen drohen!

Re: kann krieg die bessere alternative sein?

Dienstag, 25. März 2003, 15:20

Zitat von »Eikmantestet«

die amis sind soooo doof


solange solche sehr differenzierten begründeten und gar nicht pauschalierenden aussagen die diskussion bestimmen macht dino sicher nicht zu :-X

Re: kann krieg die bessere alternative sein?

Dienstag, 25. März 2003, 18:01

Sind wir doch mal ehrlich, der Irak wäre heute nicht der gefährliche (unabhängig davon wie gefährlich er ist) Gegner der USA, wenn nicht genau die Saddam Hussein als Diktator eingesetzt hätten um Komeni im Iran zu bekriegen. Aber ihr werdet ja wohl eh alle Bombing for Columbine gesehen haben.

Re: kann krieg die bessere alternative sein?

Dienstag, 25. März 2003, 18:21

Zitat von »Triniter«

Sind wir doch mal ehrlich, der Irak wäre heute nicht der gefährliche (unabhängig davon wie gefährlich er ist) Gegner der USA, wenn nicht genau die Saddam Hussein als Diktator eingesetzt hätten um Komeni im Iran zu bekriegen. Aber ihr werdet ja wohl eh alle Bombing for Columbine gesehen haben.


das mag eine von vielen Ursachen des Problems sein, zu dessen Lösung hilft es nicht.. ;)

Re: kann krieg die bessere alternative sein?

Dienstag, 25. März 2003, 19:19

ich finde den aspekt, dass wir nun angst vor einem diktator haben, den wir selbst mit aufgerüstet und polititisch instrumentalisert haben schon wichtig, weil er unsere verantwortlichkeit unterstreicht..

wir (ich meine "den westen") haben saddam bewaffnet (und schalten und walten, morden und foltern lassen), und nun entwaffnen wir ihn wieder. und in der zwischenzeit sind millionen menschen (v.a. im irak-iran-krieg) mit diesen waffen getötet worden.

ist es gerecht, diesen fehler nun zu korrigieren? und dabei gezwungenermaßen wieder tote menschen in kauf zu nehmen? um zu verhindern, dass weitere tausende sterben, möglicherweise sogar bei terroristischen anschlägen, die sich ALLEIN gegen zivilisten richten?

ist endloses nichtstun nicht verantwortungslos? ist es nicht völlig unrealistisch, anzunehmen, dass saddam hussein sich mit friedlichen mitteln "entfernen" lässt?

mfg,
render
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Re: kann krieg die bessere alternative sein?

Dienstag, 25. März 2003, 19:25

Tja eine gute Frage, trifft auch meinen Standpunkt recht gut :)
Ich wage aber trotzdem kein abschließendes Urteil und halte mich lieber zurück.

Re: kann krieg die bessere alternative sein?

Dienstag, 25. März 2003, 19:46

Horst Haitzinger hat das Problem so ausgedrückt:



Text: Na, auf welchem Auge wollen wir denn blind sein?

Re: kann krieg die bessere alternative sein?

Dienstag, 25. März 2003, 20:03

Hi,
also falls das echt eine friedliche Lösung geben würde wäre ich natürlich dafür, aber ich glaube nicht das es eine gibt.
Und selbst wenn saddam alle B- und Cwaffen zerstört hätte, würde ihn das nicht hindern die Bevölkerung zu mishandeln.
Außerdem glaub ich dass man den Fehler(das unterstützen von saddam) lieber jetzt als nie gut machen sollte.
Vorallem weil ich glaube, dass ein so schlauer Diktator wie Saddam nicht vom eigenen Volk gestürtzt werden kann.

Re: kann krieg die bessere alternative sein?

Dienstag, 25. März 2003, 21:16

sicher möchte niemand einen krieg. geschweigeden selbst in den kreig ziehen müssen. aber wie sagt man doch "nicht ist umsonst. alles hat seinen preis". wer frieden haben möchte, muss auch bereit sein dafür zu zahlen. auch wenn es mit dem eigenen leben ist.

ich bin gegen jede art von gewalt. aber manchmal kann man nicht tatenlos zuschauen wie andere gewalt ausüben. ich beführworte nicht die vorgehensweise der amerikaner, aber ich bin der meinung das ein diktator wie saddam nicht geduldet werden darf.

Flying_Dutchman

unregistriert

Re: kann krieg die bessere alternative sein?

Dienstag, 25. März 2003, 21:21

@gandhi:
Nur mal angenommen, es gäbe keine friedliche Lösung, ist denn ein Krieg eine Lösung? Ich würde da mal abwägen, was ein Krieg überhaupt bringt und dann damit vergleichen, welche Opfer er mit sich bringt. Also für was bitte soll der Krieg eine Lösung sein?

Re: kann krieg die bessere alternative sein?

Mittwoch, 26. März 2003, 08:31

die Lösung ist das man da dann keinen diktator mehr hat, allerdings bin ich nicht überzeugt, dass dann nicht ein neuer saddam kommt. Also wieder eine Diktator. Nur habe ich auch noch nie eine friedlich Lösung gesehen, deshalb habe ich auch keine richtige idee.

Re: kann krieg die bessere alternative sein?

Mittwoch, 26. März 2003, 16:31

Zitat von »bekiro«

ich bin gegen jede art von gewalt. aber manchmal kann man nicht tatenlos zuschauen wie andere gewalt ausüben. ich beführworte nicht die vorgehensweise der amerikaner, aber ich bin der meinung das ein diktator wie saddam nicht geduldet werden darf.


genau diese position ist mit zu einfach. dieses dilemma ("gegen jede art von gewalt, ... aber nicht tatenlos zuschauen") kennen wir alle. das problem ist, dass man eine lösung finden muss.

ich stelle die frage, ob es möglicherweise nicht "verantwortungsvoller" sein kann, einen krieg zu führen, als den krieg nicht zu führen. führt man den krieg, kommt es zu massivem leid, zu toten und verletzten. führt man ihn nicht, lässt man gewalt zu, und zwar (a) die akute gewalt gegen menschen und (b) die potentielle gewalt gegen weitere opfer.

darf man das verrechnen?


btw:
im moment sieht es ja eher so aus, dass der krieg doch eher mehr leid auslöst, als im vorfeld suggriert (weil er eben nicht "technisch", sondern doch immer noch mit menschenleben geführt wird).


ich finde allerdings, dass ich die dinge hier ein wenig verkürze. denn eine wichtige frage (auch jetzt, wo der krieg begonnen hat) ist doch: gab es nur diese beide alternativen? gewalt nicht verhindern oder gewalt ausüben?

was ist mit dem robusten abrüstungsregime, unterstützt von UN-truppen ("projekt mirage" von deutschland und frankreich)?

hätte es nicht eine chance gegeben, das ganze politisch bzw. diplomatisch zu lösen? das hätte ich als viel "fortschrittlicher" empfunden als eine gewaltsame intervention. mein eindruck ist, dass der bruch in den transatlantischen beziehungen gar nicht von deutschland (und frankreich) ausgeht, sondern dass vielmehr die amerikaner (korrekt: die bush-administration) schon vor dem 11. september eine zunehmend unilaterale politik gefahren haben. siehe kyoto, siehe den haager strafgerichtshof für kriegsverbrechen (das muss man sich mal vorstellen! die amis haben ECHT ein gesetz verabschiedet, dass den präsidenten ermächtigt, die gewaltsame, d.h. militärische befreiung von amerikanischen angeklagten vor dem UN-gerichtshof anzuordnen!), siehe "star wars", siehe atomwaffensperrvertrag, usw.

die regierung der usa hätten den krieg verhindern können. wenn sie es denn gewollt hätten ...

sie hätten der uno ihre militärische stärke "leihen" können. mit diesem drohpotential im rücken, und weltweiter geschlossenheit, es bei nicht-kooperation durch saddam einzusetzen, wäre saddam vielleicht zu zwingen gewesen. vielleicht aber auch nicht. wir werden es nicht erfahren, denn der krieg findet statt.

vielleicht haben bad religion doch recht ...

[list]
[tt]
The businessman whose master plan controls the world each day
Is blind to indications of his species' slow decay.
Can't you see his life is just like yours?

An unturned stone, an undiscovered
Door leading to the gift of hope renewed, eternity for you.
The masses of humanity have always had to suffer.

People blow their minds (they choose to resign)
This deformed society is part of the design.
It'll never go away (it's in the cards that way).
The masses of humanity have always, always had to suffer!

A door leading to the gift of hope renewed, eternity for you.
The masses of humanity, still clinging to their dignity,
The masses of humanity will always have to suffer.
Always have to suffer.
[/tt]

bad religion
suffer (1988)
suffer

[/list]
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Re: kann krieg die bessere alternative sein?

Mittwoch, 26. März 2003, 18:04

@render
ich hätte meine meinung wohl etwas ausführlicher schildern sollen. dann hättest du mich nicht zitieren müssen. denn wir liegen mit unseren meinungen nicht weit auseinander. :)


aber vielleicht nochmal ein "denkanstoss" an alle:
wir als unbeteiligte werden immer nach der politisch korrektesten lösung suchen. möglichst ohne gewalt und der besseren taktik. was wäre aber wenn du, deine familie, deine kinder und deine freunde, in irak leben würdet, und du unter den bedingungen, unter dem das folk seit jahren zu leiden hat, unter einem diktator, der jedem der sich ihn wiedersetzt foltert und hinrichten läßt, einem menchen mit dem man nicht einfach an einem tisch zusammen sitzen und über sein fehlverhalten reden kann. würdest du dann noch glauben, das man so einen menchen, mit "druck" auf längere sicht zu einem anderen verhalten zwingen könnte? ich bezweifel das.

hektiker

unregistriert

Re: kann krieg die bessere alternative sein?

Mittwoch, 26. März 2003, 18:12

Zitat von »bekiro«





aber vielleicht nochmal ein "denkanstoss" an alle:
wir als unbeteiligte werden immer nach der politisch korrektesten lösung suchen. möglichst ohne gewalt und der besseren taktik. was wäre aber wenn du, deine familie, deine kinder und deine freunde, in irak leben würdet, und du unter den bedingungen, unter dem das folk seit jahren zu leiden hat, unter einem diktator, der jedem der sich ihn wiedersetzt foltert und hinrichten läßt, einem menchen mit dem man nicht einfach an einem tisch zusammen sitzen und über sein fehlverhalten reden kann. würdest du dann noch glauben, das man so einen menchen, mit "druck" auf längere sicht zu einem anderen verhalten zwingen könnte? ich bezweifel das.



#2
!!!!

allerdings issed so dass wir (der westen ::)) diesen diktatot an die macht gebracht haben.
es ist die frage ob es nun "gerecht" ist diesen fehler zu "korrigieren".
meiner meinung nach hätte das schon längst im 1. golfkrieg geschehen MÜSSEN!

Re: kann krieg die bessere alternative sein?

Mittwoch, 26. März 2003, 23:32

@ render
zu dem punkt ob man das mit einer geschlossenen UNO hätte schaffen können möchte ich sagen, dass es ja Deutschland war die damit angefangen haben zu sagen ,dass wir aufkeinen Fall mitmachen.
Außerdem kommt es darauf an was man will. Wenn man Saddam absetzten will, das hätte man nie geschafft(ohne Gewalt). Abrüsten hätte man (vielleicht) geschaft.
mfg chris