so,
Platine mit auf Arbeit genommen,
kurz vor der Mittagspause mit dem wesentlichen des Vormittagsansturmes fertig gewesen, also die Platine erstmal rausgekramt...
Folie abgezogen, und das Ganze im "Belichter" positioniert, und unter die Lampe gepackt
Da das Belichten ja 10 min dauert, derweil die Chemikalien rausgeholt und aufgebaut.
hier noch ein Bild von meinem Ätzplatz:
Die Arbeit mit Säuren und Basen, insbesondere in höheren Konzentrationen birgt Gefahren (die eigentlich aus dem Chemieunterricht Klasse 7 oder so bekannt sein sollten). Bitte benutzt Euren gesunden Menschenverstand, wenn Ihr sowas macht, und trefft entsprechende Sicherheitsvorkehrungen, oder laßt es!!!
Wie Limbachnet bereits erwähnte, ist das, aus der Salzsäure ausgasende Chlorwasserstoffgas korrosiv - das betrifft auch Eure Lungen - deswegen der Abzug. Außerdem sollte man auch seine Haut (insbesondere Gesicht und Augen!) schützen (- auch deswegen der Abzug)
ok, weiter - Platine ist also belichtet.
aus dem Rahmen genommen, je nach Lichteinfall zeichnet das Layout schwach (blau-gelb-grünlich) auf dem Kupfer ab.
Da der Lack immer noch photoreaktiv ist (deswegen auch kein Bild davon
), jetzt schnell gehandelt, und das ganze entwickelt:
Beim Entwickler handelt es sich um Natronlauge (so um die 5-10%) - der Lack beginnt an den Stellen, wo er genug Licht abbekommen hatte dunkler zu werden, und löst sich dann auf.
Den Vorgang durch (vorsichtiges) bewegen/anheben der Platine mit einer Kunststoffpinzette unterstützen.
Sobald sich also nichts mehr löst (nicht zu lange in hellem Licht, der Lack ist ja immer noch photoreaktiv
), die Platine wieder raus aus dem Entwickler, und unter Wasser gespült.
Wie sie danach aussieht würde ich Euch zwar gerne auch noch zeigen, leider war das ohne Stativ, und mit möglichst wenig Licht und der Eile so `ne Sache mit dem Autofokus der Kamera, aber vielleicht könnt Ihr Euch das auch so denken:
Das Kupfer schimmert metallisch, und darauf zeichnet sich das Layout dunkel ab...
Also die Platine in den Ätz-Ansatz gelegt.
Dieser besteht (wie oben beschrieben) aus ca 15-20%iger Salzsäure.
Die grüne Farbe kommt durch das Kupferchlorid, was sich durch die letzten Ätzvorgänge gebildet hat (ja, das Zeug läßt sich wiederverwenden - genau genommen ätzt es mit dem Kupferchlorid sogar besser).
Da das Kupfer aber für das ätzen mit Salzsäure viel zu edel ist, muß man noch ein Oxidationsmittel zugeben, und zwar Wasserstoffperoxyd.
In der Praxis sieht das dann so aus, daß das Kupfer stumpf-leuchtend-rot erscheint, und nichts geätzt wird, wenn nicht genug H2O2 drin ist. Gibt man diese hinzu, "beschlägt" es dunkel, und die HCl beginnt zu ätzen - wenn´s dunkel bleibt und nicht ätzt, reicht die die Säurekonzentration nicht mehr. Man kann den Vorgang also durch abwechselndes (langsames) zugeben (in kleinen Mengen) der beiden Komponenten steuern.
Hier mal wieder ein Bild:
Wie beim entwickeln, die Platine dabei vorsichtig bewegen, irgendwann schimmert am Rand das Trägermaterial durch, dann breiten sich diese Bereich ziemlich schnell aus.
Wnn nur noch das Layout (in Kupfer) übrig ist, kann die Platine aus der Ätzlösung genommen werden.
Säurereste gründlich mit Wasser spülen. Ich räume nebenbei immer den ganzen Kram wieder weg. Die Atzlösung ist ...oft... verwendbar, allerdings
gast das H2O2 aus, also das ganze "kühl und dunkel lagern", und möglichst nicht in der Nähe von Metallen. Achso, die Flasche darf auch nicht dicht verschlossen sein, deswegen. Den Entwickler sollte man nicht so oft wiederverwenden - ich entscheide immer anhend seiner Farbe, ob ich ihn nochmal aufhebe, oder in den Sondermüll gebe...
Nach dem Spülen ist die Platine eigentlich fertig. Wenn man den Lack auf dem Kupfer noch ablösen möchte (strippen) - zB um auf durchgehende Leiterbahnen oder unerwünschte Kurzschlüsse zu kontrollieren, da der Lack isoliert - kann man das tun. Ich verwende dazu absoluten Alkohol. (Man muß den Lack aber nicht entfernen, der ist lötbar
)
Danach sollte die Platine dann etwa so aussehen:
(ja, ich weiß, daß die Vorlage da links ein weing schwach war, war ja schon bei der ersten so - reicht aber...)
so, *auf die Uhr geschaut - zehn vor Mittag - Platine in´nen Brief gesteckt, und ab zum Postkasten (->sollteste also morgen haben, cyberx ;D)
und nun erstmal `n Kaffee gekocht und Mittag gegessen* ;D