Hier noch ein paar Infos zum "Verchromen" bzw. galvanische Überzüge im Allgemeinen von einem alten Custombike-Freak:
1. Alle galvanischen Überzüge haben eines gemein: Die
Oberflächenstruktur wird durch die Metallschicht nicht verändert! Das bedeutet, dass Kratzer, Riefen oder Dellen durch den Metallüberzug nicht "überdeckt" werden, wie man vielleicht meinen könnte. Möchte man also eine hochglänzende Oberfläche, muss das Werkstück vor dem Galvanisieren auf Hochglanz poliert und makellos sein. Die Galvanikschicht ist wirklich nur hauchdünn und überdeckt auch nicht den kleinsten Kratzer!
2. "Verchromt" im wörtlichen Sinne werden weit weniger Teile als ihr möglicherweise denkt. Chrom hat einen sehr harten, kalten Glanz. Daher wird sehr häufig auf andere Materialien wie Nickel ausgewichen. Nickel hat einen leicht gelblichen Glanz, ähnlich dem Silber und sieht oft wärmer aus, aber das ist Geschmacksache.
3. Mit einer Silberschicht sieht eine Oberfläche natürlich recht gut aus, aber Silber hat den Nachteil des "Anlaufens". Man muss also relativ oft mit Silberpolitur nachpolieren, wodurch mit der Zeit die Silberschicht flöten geht.
4. Ausser den genannten Metallüberzügen gibt es noch weitere:
- Messing, glänzt fast wie Gold, läuft aber sehr schnell an
- Kupfer, läuft ebenfalls sehr schnell an
- Gold, teuer aber behält lange den Glanz
- usw.
5. Grob gesagt funktioniert Galvanisieren so: Das Werkstück wird an den Pluspol einer Stromquelle angeschlossen und in ein spezielles Bad mit Metallsalzen gehängt. Das Metallbad ist an den Minuspol der Stromquelle angeschlossen. Durch den Ionenaustausch "wandern" die Metallteilchen nun zum Werkstück, lagern sich dort ab und hinterlassen ein Metallschicht. Man braucht sehr viel Erfahrung, um Stromstärke, Tauchzeit und Mischung des Galvanikbades perfekt hinzubekommen.
Besser kann ich das leider nicht erklären, bin halt kein Chemiker