Hallo,
heute ist mein neuer alter Rechner (fast) fertig geworden:
Die Herausforderung war, noch einmal das alte Case zu verwenden, was mich schon seit ca. 10 Jahren begleitet.
Leider ist das Case total blöd konzipiert - galt damals laut c´t aber als das leiseste, was man kaufen konnte.
Mittlerweile lösten sich einige der Schaumstoffdämmungen auf - man kann sie einfach mit der Hand zerreiben. Die mussten also raus.
Tipp: Der Kleber der Bitumen-Matten löst sich am besten mit Aceton. Erst die groben Reste mit dem Spachtel wegschieben, dann die Feinarbeit mit einer Klinge für Ceranfelder wegspachteln. Dann Aceton zur Entfernung der hartnäckigen Reste.
Das Problem ist, dass man das Case nur öffnen kann, wenn man den Deckel ca. 2 cm nach hinten schiebt und den Deckel dann komplett abnimmt. Erst dann kann man die Seitenteile nach oben schieben und somit entfernen. Daher hatte ich bisher darauf verzichtet, Tube oder Radi in den Deckel zu bauen.
So sah der Rechner seit 2001 aus. Hier ein Bild von 2003:
Auf dem Deckel steht der alte Airplex Classic aus Aluminium mit aquatube in einem selbstgebautem Gestell. Nach Erscheinen des Airplex 360 wurde dieser unter dem Tisch mit 2 Päpsten@5V befestigt und der Airplex Classic nur noch passiv betrieben. Zur Kühlleistung hat er seit dem keinen Beitrag mehr geleistet, aber ich wollte ihn nicht einfach ausmustern.
Da ich nun Nachwuchs habe und mein Sohn gerne an allem Möglichen herumzerrt, musste der jetzt verschwinden und der aquatube ins Gehäuse eingebaut werden.
Hier nun die Hardware:
ASUS M3N-HT deluxe / HDMI
4GB OCZ DDR2
AMD Phenom X4 9750
Board und CPU laufen Seit ca. 3 Wochen mit 20%iger Übertaktung stabil mit Seti@home im Dauerbetrieb.
Das Netzteil saß bisher über der CPU. Das ging zwar selbst mit dem Cuplex Evo, aber mit dem Mosfet-Kühler war das doch sehr umständlich, wenn man da mal ran muss. Das NT sollte also nach oben verlegt werden:
Eigentlich waren oben zwei Gitter für 2 80mm Lüfter:

Die wurden komplett rausgetrennt und um den Ausschnitt für das NT vergrößert.
Die unnötigen Öffnungen habe ich mit grauem Bastelkunststoff verkleidet.
btw: Den oberen 5,25"-Käfig habe ich entfernt, damit ich das aquadrive besser entkoppeln konnte.
Leider hat sich einige Tage nach Fertigstellung mein geliebtes
ct100-Netzteil verabschiedet.
Ich hatte allerdings keine Gold-Edition, sondern eine der ersten Auftragsarbeiten von Christoph.
Nun musste also Ersatz her. AC verkauft keine WaKü-NTs mehr und auch sonst sieht es sehr dünn aus. Es gibt mittlerweile zwar eine Produktankündigung von der Konkurrenz, aber da hatte ich bereits einen Umbau in Auftrag gegeben. Das NT macht einen recht ordentlichen Eindruck:
Da steckt eine Menge Handarbeit drin.
Im Wesentlichen beruht es aber auf einem CPU-Kühler, der auf zwei große Alu-Kühlkörper geschraubt ist, an die die größten Wärmeproduzenten angebracht sind.
Bitte keine Diskussion über den Sinn und Zweck von WaKü-NTs anfangen. Das muss jeder für sich selbst beurteilen.
Ich will
nie wieder ohne leben müssen.
Für die Verschlauchung habe ich auf meine Idee von 2003 zurückgegriffen:
Verchromte Kupferleitungen
Leider konnte ich nicht ganz auf PUR-Schlauch verzichten. Die Pumpe und die Festplatte im aquadrive sind mit PUR verschlaucht, damit keine Vibrationen übertragen werden können. Die direkte Verbindung zwischen AD und Pumpe ist allerdings trotzdem mit Kupferrohr ausgeführt, da diese zwei Komponenten mittels
Shoggy-Sandwich entkoppelt sind.
Unten links kuscheln 3 160GB-2,5"-Festplatten im RAID-5:

Die dritte Platte liegt längs unter den beiden anderen.
Ich hatte erst die Befürchtung, das es dort zu warm wird, aber das scheint sich nicht bewahrheitet zu haben. In meinen Laptops schwitzen die Platten wesentlich mehr und sind zusätzlich noch mechanischen Belastungen ausgesetzt.
Ich stufe das also als unkritisch ein.
Trägerplatte ist hier auch wieder Bastelkunststoff, der auf einem Schaumstoff residiert.
Ordentlich Kopfschmerzen haben mir die Spannungswandler gemacht. Da es leider keine Mosfet-Kühler für das MoBo gab (mittlerweile gibt es einen Hersteller, der sich dem Board angenommen hat), habe ich einen möglichst langen Kühler gekauft, etwas zurechtgedremelt und auf das Original Kühlblech geklebt:

Dafür musste ich die Heatpipe von dem Kontaktblech trennen. Ich habe eine Cuttermesser-Klinge zwischen Heatpiperippen und Trägerblech getrieben. Das war recht mühselig, aber ist ohne Schaden für Blech und Kühlrippen geblieben. Man könnte die Heatpipe also jederzeit wieder aufkleben.
Was jetzt noch zu machen ist:
Der 12 Volt-P4-Stecker muss ordentlich verlegt werden. Dazu muss ich leider das original Sleeving von Enermax auftrennen, weil da noch ein 12 Volt P8-Stecker dranhängt, den ich nicht benötige. Vorher wollte ich dem NT aber erst mal ein paar Tage auf den Zahn fühlen.
Die temporären Verkabelungen für die temporären Lüfter für den Airplex Classic fliegen später wieder raus, wenn ich die WaKü daheim wieder an meinen 360er anschließen kann.
Die Lüfter sind übrigens eine Frechheit! Denn sie verdienen ihren Namen nicht:

Die Lüfter sind nagelneu und entstammen aus Netzteilen von Enermax. Trotzdem machen sie Höllenlärm, selbst wenn man sie maximal drosselt. Die eigentlich vorgesehenen Noiseblocker S1 sind für den Airplex Classic aber zu langsam, bzw. erzeugen nicht genug Unterdruck.
So das wars wohl erstmal.
Fragen, Lob, Kritik, Anregungen, sind wie immer willkommen.
EDIT: Der Imagehoster stellt die Bilder zwar in voller Auflösung zur Verfügung, scaliert das Bild dann aber runter. "Rechtsklick/Grafik anzeigen" zeigt dann die volle Auflösung.